Freitag, 1. Juli 2016

Ein paar Worte über den „Brexit“

Nicht, dass ich wünsche, dass Großbritannien nicht zur EU gehöre. Wie sich das historische Ereignis der Scheidung sowohl auf Großbritannien als auf die EU und vielleicht sogar auf die Weltpolitik auswirkt, kann ich genauso wenig sagen wie manch eine selbst ernannte Kassandra. Aber „Brexit“ hat den Menschen vor Augen geführt, was Demokratie ist und wie sie funktioniert. Da hat jeder Bürger eines Landes das Recht, eine Stimme abzugeben. Auch wenn er alt, auf dem Lande wohnend und ungebildet ist. Er hat nicht mehr als eine Stimme, aber die zählt. Auch jeder junge Mensch kann eine Stimme abgeben. Aber nur dann, wenn er an der Wahl teilnimmt.

Wie funktioniert es in der EU? Da zählt die Stimme einer Bundeskanzlerin mehr als Millionen Stimmen, nicht nur ihrer eigenen Wahlbürger, sondern der gesamten EU-Bürgerschaft. Wenn ihr eine plötzliche Eingebung kommt, gut eine Millionen Menschen, die aus Kulturen stammen, die mit der eigenen nicht kompatibel sind, ins Land, also in die EU zu holen, so muss ihr die gesamte EU folgen. Dass damit geltendes Recht außer Kraft gesetzt wird, dass den eigenen Bürgern, vorwiegend den Ärmeren unter ihnen, hunderte Millionen an Steuergeldern entzogen werden, spielt keine Rolle. Wer nicht folgt, bekommt den Titel Rechtspopulist.

Im Übrigen soll man sich das hämische, ja bösartige, man kann schon sagen Keifen der EU-Größen nach dem „Brexit“ anhören. Hinter ihrer Empörung, die in meinen Ohren wie das Jaulen eines getroffenen Hundes klingt, ist keine hohe Moral zu erkennen, die ihnen angeblich ganz zu Eigen ist. Mich erinnern sie an den berühmten Spruch „Wir weinen ihnen keine Träne nach“, den Erich Honecker 1989 den geflohenen DDR-Bürgern hinterher rief. Man kann durchaus jene beneiden, die nicht von diesen EU-Repräsentanten repräsentiert werden.

Meine Ausführungen bedeuten nicht dass ich „für“ den Brexit bin, sondern ich bin dagegen, dass in der EU kein Respekt vor einer demokratisch getroffenen Entscheidung herrscht.

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