Leserbrief in Zeitungen

Der 7. Oktober 2013 war ein Schock. Nicht weniger schockierend war, wie die „Welt“ darauf reagiert hat. Es kommt so viel Bosheit und Gemeinheit zum Vorschein, so viel Judenhass, es scheint, als wäre dem Antisemitismus ein Tor geöffnet worden. Paradoxerweise wird gleichzeitig verkündet, dass man gegen Antisemitismus vorgehen muss und schiebt ihn gleichzeitig sozusagen durch die Hintertür herein. Das kann man besonders in Medien Tag für Tag erfahren. So kam mir ein Exemplar einer lokalen Kirchenzeitung in die Hände, in dem mittels eines Leserbriefs eine bösartige Tirade abgedruckt wird, die das Gleiche aussagt, was Herr Guterres schon verkündet hat: „Selbst Schuld!“ Hier meine Antwort darauf:

Liebe Redaktion der Kirchenzeitung,

Auch wenn ich weiß, dass Leserzuschriften nicht die Meinung der Zeitung widerspiegeln, so transportieren sie Meinungen, Ansichten und auch Gerüchte an ihre Leser. So das „Gerücht über die Juden“, das auch Antisemitismus genannt wird. In der Zuschrift von Herrn Ramm ist einiges enthalten, was weit über eine „Meinung“ hinausgeht. Der Jude als Brunnenvergifter, das war schon seit dem Mittelalter ein antisemitisches Stereotyp. Juden, die so schlimm sind wie die Nazis. Juden, die „selbst Schuld sind“ an dem, was man ihnen angetan hat. Geschichtsklitterung, die ein falsches bzw. unvollständiges Bild über die Entstehung des Staates Israel an die Leser weiter geben.

Nach der „Meinung“ von Herrn Ramm, ist es gut verstehbar, dass jüdische Kinder geköpft, verbrannt, vergewaltigt werden. Es ist die natürliche Folge des Hasses der Hamas-mörder, dessen Ursache Herr Ramm versucht zu erklären. Bitte, liebe Kirchenzeitung, erklären sie auch einmal, warum in der Nazizeit Juden vergast, verbrannt, entmenschlicht wurden. Welche verstehbaren Ursachen hat es damals gegeben? In den „Protokollen der Weisen von Zion“ kann man sicher einiges nachlesen.
nömix - 19. Feb, 12:10

Als unredigierte Kommentare im Internet können solche „Meinungen“ schon mal die Öffentlichkeit erblicken, aber auf der Leserbriefseite einer Print-Publikation hat sowas als Veröffentlichung nichts verloren.

Im Luftreich des Traums

gegen Ideologien

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