Zwei Episoden aus der DDR (Teil II)
Man kann diese eigentlich unbedeutenden Episoden aus der DDR heute gar nicht mehr nachvollziehen oder verstehen. Aber wenn man versucht, sie sich zu vergegenwärtigen kann man vielleicht manches aus der heutigen Zeit verstehen. So sehe ich mich als junge Frau, mit meinem Kind spielend und einem Gespräch zuhörend. Ich war nicht involviert und hatte auch keine Lust mich einzumischen.
Bis zum Ende der DDR und auch darüber hinaus war es üblich, dass Mitglieder westlicher Kirchengemeinden in die DDR reisten und sich um östliche Kirchengemeinden kümmerten. In vieler Hinsicht waren diese Begegnungen wertvoll: Menschen aus Ost und West, die sich sonst nie begegnet wären, lernten sich kennen, veranstalteten und erlebten etwas miteinander und (wie man später so schön sagte): erzählten sich ihre Biografien. Wenn es dabei auch manches Missverständnis gegeben haben mag, so lag doch ein Wert in diesen Beziehungen die eine stabile Grundlage bildeten, als sich später die beiden Teile Deutschlands vereinigten.
Ich hörte also zu, wie eine junge kirchliche Mitarbeiterin aus dem Osten einer gut situierten Frau aus dem Westen erzählte, welchen Schwierigkeiten und welcher Willkür man ausgesetzt ist, wenn man hier seine Kinder kirchlich erzieht und sogar nicht in die staatlich verordneten Kinderorganisationen schickt. Die Westfrau belehrte die Ostfrau: das wäre bei ihnen nicht anders. Denn ihre Tochter würde als Sympathisantin (oder Mitglied ?) der Kommunistischen Partei keinen Beamtenstatus als Lehrerin erlangen können. Obwohl die Ostfrau mit der Bezeichnung Beamtenstatus nicht viel anfangen konnte, hatte sie wohl doch den Eindruck, dass beider Erfahrungen nicht ganz kompatibel seien. Sie war nicht wortgewandt genug, der Frau eine treffende Antwort darauf zu geben, aber befriedigt hatte sie das Gespräch nicht.
Und ich habe den Eindruck, dass die Denkweise einer Frau, die persönlich nie die Gelegenheit gehabt hatte, mit einer totalitären Ideologie in Berührung zu kommen, bis heute ihre Blüten trägt, z.B. im Ausklammern und Umdeuten von Dingen, die nicht genehm sind, vorausgesetzt man muss keine persönlichen Konsequenzen tragen (außer einem erst später erlangten Beamtenstatus).
Bis zum Ende der DDR und auch darüber hinaus war es üblich, dass Mitglieder westlicher Kirchengemeinden in die DDR reisten und sich um östliche Kirchengemeinden kümmerten. In vieler Hinsicht waren diese Begegnungen wertvoll: Menschen aus Ost und West, die sich sonst nie begegnet wären, lernten sich kennen, veranstalteten und erlebten etwas miteinander und (wie man später so schön sagte): erzählten sich ihre Biografien. Wenn es dabei auch manches Missverständnis gegeben haben mag, so lag doch ein Wert in diesen Beziehungen die eine stabile Grundlage bildeten, als sich später die beiden Teile Deutschlands vereinigten.
Ich hörte also zu, wie eine junge kirchliche Mitarbeiterin aus dem Osten einer gut situierten Frau aus dem Westen erzählte, welchen Schwierigkeiten und welcher Willkür man ausgesetzt ist, wenn man hier seine Kinder kirchlich erzieht und sogar nicht in die staatlich verordneten Kinderorganisationen schickt. Die Westfrau belehrte die Ostfrau: das wäre bei ihnen nicht anders. Denn ihre Tochter würde als Sympathisantin (oder Mitglied ?) der Kommunistischen Partei keinen Beamtenstatus als Lehrerin erlangen können. Obwohl die Ostfrau mit der Bezeichnung Beamtenstatus nicht viel anfangen konnte, hatte sie wohl doch den Eindruck, dass beider Erfahrungen nicht ganz kompatibel seien. Sie war nicht wortgewandt genug, der Frau eine treffende Antwort darauf zu geben, aber befriedigt hatte sie das Gespräch nicht.
Und ich habe den Eindruck, dass die Denkweise einer Frau, die persönlich nie die Gelegenheit gehabt hatte, mit einer totalitären Ideologie in Berührung zu kommen, bis heute ihre Blüten trägt, z.B. im Ausklammern und Umdeuten von Dingen, die nicht genehm sind, vorausgesetzt man muss keine persönlichen Konsequenzen tragen (außer einem erst später erlangten Beamtenstatus).
anne.c - 30. Dez, 10:45