Ein Vortrag über Islam und Islamismus (Teil 1)
Vor einigen Tagen hörte ich, dass in der nächsten Stadt ein interessanter von der SPD veranstalteter Vortrag zum Thema Islamismus und Islam stattfinden wird von einem Professor aus Indiana. Beim Stichwort SPD vermutete ich, dass der Vortrag im Sinne von: ´Islamismus hat nichts mit dem Islam zu tun´ sein wird. Die Neugier packte mich, wie diese nicht einfache Thematik behandelt wird. Ansonsten wusste ich überhaupt nichts über die Veranstaltung und ihren Referenten. Als ich eintraf, war der Raum mit mehr als 40 Besuchern gut gefüllt. Es sprach ein junger Mann von Anfang 40, und wie sich herausstellte, war er ein Deutscher. Nach einer kurzen Begrüßung referierte der Vortragende etwa eine Dreiviertelstunde. Sehr sachlich, fast nüchtern gab er eine grobe Übersicht über die Verhältnisse, die durch das Aufkommen des Islams, insbesondere durch Einwanderer, in Europa entstanden sind. Es fiel auf, dass kein polemisches Wort darin vorkam, dass er keine eigene emotionale Hinwendung weder zum noch gegen den Islam erkennen ließ, aber eine deutliche Aufklärung, was Islamismus ist und welche Mechanismen zu seiner Verbreitung in Europa führen und welche Verbindungen vom Islam zum so genannten Islamismus führen. Eine längere Passage widmete er dem Thema Antisemitismus unter Muslimen.
Mir gefiel die Art, wie der Vortrag gehalten wurde. Die Fakten waren mir größtenteils bekannt. Die anschließende Fragestunde, die tatsächlich mehr als eine Stunde dauerte, brachte eine Reihe von Erkenntnissen. Wirklich – ich habe viel gelernt. Weniger über Islam und Islamismus, sondern über die Vielfalt der Ansichten, die verschiedene Menschen haben und die sie nicht scheuten auszusprechen und über die Art und Weise wie ein guter Referent damit umgeht. Es kamen zahlreiche Fragen verschiedenster Art. Immer wieder mischte sich das Interesse am Islam mit Fragen und Statements zur augenblicklichen Flüchtlingsproblematik. Interessant war, dass viele Fragen einen kryptischen Charakter hatten, d.h. man musste sehr nachdenken und Hintergründe kennen um zu begreifen, was der Fragesteller für ein Anliegen hatte. Ich war sehr beeindruckt zu erkennen, wie gut dem Referenten das gelang, wie er seine Antworten genau auf den Fragesteller zuschnitt und trotzdem aus seinen Antworten eine höchst ethische Einstellung zu erkennen war. Niemanden stellte er bloß, niemanden qualifizierte er ab. Niemals unterstellte er dem Fragenden Absichten, die er in moralisch oder unmoralisch einteilte, wie ich das von Veranstaltungen ähnlicher Art gewohnt bin.
Es wurde nach Sunniten-Schiiten und ihrer jeweilige Form der Scharia gefragt, man hörte die Meinung, dass Muslime im Gegensatz zu areligiösen Menschen doch wenigstens Werte hätten, jemand schilderte seine große Freude und Befriedigung in der Arbeit mit Flüchtlingen, ein anderer erklärte lang und breit, dass er mit der Art und Weise, wie sich die Flüchtlinge im Land verhalten (dürfen) nicht zurecht kommt, eine Frau sagte, dass sie eine interessante Begegnung mit einem Imam hatte, aber befremdet war, als dieser sagte: der Islam muss für alle Zeiten so bleiben wie ihn Allah einst dem Propheten in Form des Korans diktierte und eine Entwicklung dessen wäre vollkommen ausgeschlossen. Jemand sagte, wir müssten den Flüchtlingen Gelegenheit geben, „anzukommen“, ein anderer machte sich Sorgen um die eigene Kultur. Es wurde darüber gesprochen, ob und wie der Islam in den jeweiligen Staaten institutionalisiert wird.
Mir gefiel die Art, wie der Vortrag gehalten wurde. Die Fakten waren mir größtenteils bekannt. Die anschließende Fragestunde, die tatsächlich mehr als eine Stunde dauerte, brachte eine Reihe von Erkenntnissen. Wirklich – ich habe viel gelernt. Weniger über Islam und Islamismus, sondern über die Vielfalt der Ansichten, die verschiedene Menschen haben und die sie nicht scheuten auszusprechen und über die Art und Weise wie ein guter Referent damit umgeht. Es kamen zahlreiche Fragen verschiedenster Art. Immer wieder mischte sich das Interesse am Islam mit Fragen und Statements zur augenblicklichen Flüchtlingsproblematik. Interessant war, dass viele Fragen einen kryptischen Charakter hatten, d.h. man musste sehr nachdenken und Hintergründe kennen um zu begreifen, was der Fragesteller für ein Anliegen hatte. Ich war sehr beeindruckt zu erkennen, wie gut dem Referenten das gelang, wie er seine Antworten genau auf den Fragesteller zuschnitt und trotzdem aus seinen Antworten eine höchst ethische Einstellung zu erkennen war. Niemanden stellte er bloß, niemanden qualifizierte er ab. Niemals unterstellte er dem Fragenden Absichten, die er in moralisch oder unmoralisch einteilte, wie ich das von Veranstaltungen ähnlicher Art gewohnt bin.
Es wurde nach Sunniten-Schiiten und ihrer jeweilige Form der Scharia gefragt, man hörte die Meinung, dass Muslime im Gegensatz zu areligiösen Menschen doch wenigstens Werte hätten, jemand schilderte seine große Freude und Befriedigung in der Arbeit mit Flüchtlingen, ein anderer erklärte lang und breit, dass er mit der Art und Weise, wie sich die Flüchtlinge im Land verhalten (dürfen) nicht zurecht kommt, eine Frau sagte, dass sie eine interessante Begegnung mit einem Imam hatte, aber befremdet war, als dieser sagte: der Islam muss für alle Zeiten so bleiben wie ihn Allah einst dem Propheten in Form des Korans diktierte und eine Entwicklung dessen wäre vollkommen ausgeschlossen. Jemand sagte, wir müssten den Flüchtlingen Gelegenheit geben, „anzukommen“, ein anderer machte sich Sorgen um die eigene Kultur. Es wurde darüber gesprochen, ob und wie der Islam in den jeweiligen Staaten institutionalisiert wird.
anne.c - 19. Jul, 19:05