"Weltgbetstag der Frauen 2024"

Liebe Frau T.-M.

Ich wende mich an Sie als Leiterin des Frauenwerks der Nordkirche.

als Mitglied der evangelischen Kirche bekam ich das Vorbereitungsheft für den diesjährigen Weltgebetstag der Frauen in die Hand. Nach ausgiebigem Studieren bin ich zu der Meinung gekommen, dass darin Passagen enthalten sind, die bösartig, fehlinformierend und auch den Antisemitismus, der in der Kirche so beklagt wird, fördernd sind. Dass der Weltgebetstag an sich, aber besonders nach dem 7. Oktober, in dieser Art und Weise, veranstaltet wird, empfinde ich als beschämend. In meinem angefügten Schreiben (Blogeintrag 5.2.) gebe ich nähere Erklärungen dazu. Es wäre schön, wenn mein Schreiben im Frauenwerk Verbreitung finden wird und es eine Diskussion dazu gäbe.
Mit freundlichen Grüßen

Liebe Frau C.

vielen Dank für Ihre ausführliche Stellungnahme. Seit dem grausamen Überfall der Hamas auf jüdische Zivilist*innen am 7. Oktober 2024 wurde sich in vielen Weltgebetstags-Vorbereitungsgruppen und auf unterschiedlichen innerkirchlichen Ebenen intensiv über den diesjährigen Weltgebetstag ausgetauscht.
Dabei wurde nie das Existenzrecht Israels angezweifelt. Einer solidarischen Haltung mit den Israelis und einer klaren Positionierung gegen jede Form von Antisemitismus wurde stets Ausdruck verliehen. Gern sende ich Ihnen den Link auf unsere WGT-Info, der Sie unsere Stellungnahme entnehmen können.
Der WGT wird am 1. März sicher sehr unterschiedlich begangen – eng an die überarbeitete Gottesdienstordnung angelegt oder ganz unabhängig von der Vorlage als Friedensgebet, dass aller Opfer gedenkt – die jeweiligen Vorbereitungsgruppen entscheiden. Ich freue mich, wenn Sie die für Sie angemessene WGT-Form finden. Bitte melden Sie sich gern, wenn Sie eine Veranstaltung suchen.
Ich bin zuversichtlich, dass das Ziel des Weltgebetstages, sich für Frieden auf der Welt und für Gleichberechtigung für alle einzusetzen, auch in diesem Jahr gelingt.

Liebe Frau T.-M.

vielen Dank für Ihre Antwort auf meine Anmerkung zum „Weltgebetstag“. Leider bin ich mit Ihrer Antwort nicht zufrieden gestellt. Mir geht es nicht darum, ob die Kirche das Existenzrecht Israels in Frage stellt oder nicht, sondern wie sie für eine breite Masse von Frauen/Menschen, die Informationen über Israel und seine Entstehung weiter gibt. Da gibt es an dem Begleitheft durchaus Zweifel. Die Tatsache, dass eine der betroffenen palästinensischen Frauen über die Bomardierungen in ihrer Kindheit berichtet, und dabei in keiner Weise, entweder von ihr oder über die begleitenden Informationen, zum Ausdruck kommt, wie der neu gegründete Staat 1948 von 5 arabischen Armeen überfallen wurde, sehe ich als Geschichtsklitterung an. Ebenso wird von jahrzehntelangem Terror, kriegerischen Überfällen und Raketenbeschuss auf Israel geschwiegen. So dass für die vielen Teilnehmerinnen am Weltgebetstag das Bild von Israel als brutalem Angreifer und Besatzer transportiert wird. Ich sehe den "Weltgebetag 2024" keineswegs als antisemitisch, aber als einen wackeren Transporteur von Antisemitismus.

Mit freundlichen Grüßen

Im Luftreich des Traums

gegen Ideologien

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