Donnerstag, 5. November 2015

Der letzte Satz (Teil 2)

Was bringt jemanden dazu, als Fazit eines Buches, das recherchiert und beschreibt, wie amerikanische und alliierte Piloten den Krieg in Gefangenschaft verbracht haben, in den Raum zu stellen: die westliche, insbesondere die amerikanische Außenpolitik hält sich an den Grundsatz, vom Flugzeug aus Ort auf Ort zu verwüsten? Selbst wenn man der Meinung ist, dass die USA und die westliche Welt oft in Kriege verwickelt sind, in diesem Fall handelt es sich um ein Lager, das Deutsche errichtet haben um Menschen gefangen zu halten, die ihr Leben eingesetzt haben – und viele ihrer Kameraden haben es verloren -, um wie man so schön sagt: die westlichen Werte zu verteidigen. Die ominöse Schlussaussage lässt im Ungewissen, zu welcher Seite überhaupt Deutschland gehört, sei es vor oder nach 1945. Ob man die Geschichte dieser Zeit so sehen soll, dass amerikanische Bomber erst Deutschland verwüsteten und dann weiter zogen? Im Buch gibt es mehrfach Anklänge, dass in eben dieser Gegend zur gleichen Zeit Menschen ungleich mehr gelitten haben, KZ-Insassen, russische Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter. Auch wenn dieser Aspekt für Zeit- und Ortsgeschichte nicht unwesentlich ist, kann man das nicht den alliierten Gefangenen zum Vorwurf machen. Dann müsste sich jeder Mensch den Vorwurf machen, dass zur gleichen Zeit und oft nicht weit entfernt Menschen leiden. Ich stelle mir vor, was die Nachkommen der damals Gefangenen – falls ihre Deutschkenntnisse es ihnen erlauben und sie sich die Mühe machen, über diesen Absatz nachzudenken. – von so einer Einschätzung halten werden.

Dass dieser in meinen Augen unselige Absatz dieses ansonsten äußerst informative Buch beschließt, laste ich weniger den Autoren an, sondern dem Geist der Zeit. (Da ich die Autoren persönlich kenne, möchte ich Namen und Titel im Dunklen stehen lassen). Zufall ist der Satz nicht, aber ich erkläre ihn mit den Schwierigkeiten, die Autoren oft mit ihrem letzten Satz haben.

Montag, 2. November 2015

Der letzte Satz (Teil 1)

Vor mir liegt ein wunderbares Buch. Es handelt über den zweiten Weltkrieg und dokumentiert die Geschichte eines großen und bedeutenden Gefangenlagers hier in der Gegend, in dem ein Großteil der Fliegeroffiziere der Westalliierten Armeen interniert war. Viele Menschen haben Mühe, viel Zeit und Arbeit investiert, um nach 1990 die Geschichte dieses Lagers zu erforschen. Die dort beschriebenen Ereignisse sind spannend, interessant und vielfältig. Man merkt es dem Buch an, wie wichtig die Arbeit für die Autoren, noch mehr für die noch lebenden ehemaligen Gefangenen, aber auch für die jetzt lebende Bevölkerung der Gegend ist. Mit wie viel Volumen die Landschaft und die Zeitgeschichte sich füllen! Das Buch ist recht erträglich zu lesen, weil es im Gegensatz zu anderen Büchern über den zweiten Weltkrieg wenig Tote beinhaltet. Aber es beschreibt auch das Entsetzen der alliierten Offiziere, als sie am 1. Mai 45 plötzlich frei waren und in wenigen Kilometer Entfernung die Reste eines KZ-Lagers entdeckten mit toten und sterbenden Menschen, denen sie so weit es möglich war, Hilfe leisteten.

Alles ist gut an dem Buch, aber dann gibt es den allerletzten Absatz. Dieser Satz ist dem kanadischen Autor Ondaatje in den Mund gelegt, und ich kann ihn einfach nicht begreifen. Darin heißt es: ……amerikanische Filme enden immer so: „Der Held steigt ins Flugzeug und hinterlässt einen verwüsteten Ort. Das sagt doch einiges über die westliche Zivilisation. Man lässt die Vergangenheit hinter sich und fliegt zum nächsten Kriegsschauplatz ……. Die amerikanische Außenpolitik hält sich oft an diesen Grundsatz…..“

Samstag, 24. Oktober 2015

Ein Zuschauerbrief an die Tagesthemen zur Sendung am 22.10.

Sehr geehrte Redaktion,

Pinar Atalay berichtet über Gewalt in Israel/Palästina und gibt als einen der Faktoren, die dazu beitragen, die Gewalt eskalieren zu lassen an: Benjamin Netanjahu habe behauptet, dass ein palästinensischer Würdenträger Hitler zur Vernichtung der Juden angestiftet hat.

Gegen solche Art von geschichtsverfälschenden und klitterenden Anmoderationen, insbesondere in einem öffentlich-rechtlichen Medium, möchte ich Einspruch erheben. Wenn Frau Atalay meint, die Aussagen Netanjahus seien Ursache der Gewalt, die von Palästinensern gegenüber Israeli ausgeübt wird, dann sollte sie die Rolle des „palästinensischen Würdenträgers“, wie sie den einstigen Großmufti von Jerusalem Mohammed Amin al-Husseini bezeichnet (er war der wichtigste arabische Verbündete der Nationalsozialisten bei der Vernichtung der Juden), so weit konkretisieren, dass die Zuschauer wenigstens eine Ahnung davon bekommen, wovon sie spricht.

Freundliche Grüße

Hat es Sinn, eine Reaktion auf groteske Moderationen oder Beiträge in den Tagesthemen oder wo auch immer zu schicken? Im Prinzip nein, denn dann müsste man jeden Tag etwas schreiben. Dazu verhindert die Inflation an Geschriebenem die Lust, auch selbst noch etwas beisteuern zu wollen. Aber: sie (die Medien insgesamt) sollen erfahren, dass ihnen jemand zuhört und dass man nicht alles Gesagte einfach so im Raum stehen lässt.

Montag, 19. Oktober 2015

Im Luftreich des Traums,

besser hätte dieser Blog nicht betitelt werden können, um die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Ereignisse zu charakterisieren. Dieser Titel trägt (intern) noch einen Nachsatz, nämlich: Die Realität spricht für sich.

Der deutsche Poet Heinrich Heine hat 1844 gedichtet: „Franzosen und Russen gehört das Land. Das Meer gehört den Briten, wir aber besitzen im Luftreich des Traums die Herrschaft unbestritten.“

Wie auch bei der Lektüre anderer Dichtungen aus seiner Feder, frage ich mich, wieso Heinrich Heine vieles im Voraus gesehen und dichterisch erfasst hat, was sich dann erst mehr als 100 Jahre später ereignet hat. Weder konnte er etwas vom „Dritten Reich“ wissen, obwohl er in seinem „Deutschland – ein Wintermärchen“ im Zauberkessel der Göttin Hammonia die stinkend braune Zukunft voraus geschaut hat, also besagtes Drittes Reich. Ebenso wenig konnte er von den dramatischen Entwicklungen wissen, welche die heutige Flüchtlingskrise mit sich bringen wird. Und doch laufen diese Entwicklungen genau wie im Gedicht charakterisiert ab: Im Luftraum des Traums. Von der Überzeugung der eigenen hohen Moral beseelt, wurden Entscheidungen getroffen, die nicht nur kaum in den Griff zu bekommen sind, sondern darüber hinaus zugleich verhängnisvolle Weichen für die Zukunft stellen.

Und wie sieht die Realität aus? Sie spricht für sich: Angela Merkel ist gezwungen, einen gar nicht moralischen Menschen, Recep T. Erdogan, im Wahlkampf zu unterstützen. Nicht nur dass sie diesem undemokratischen Machthaber politische und finanzielle Zugeständnisse machen muss, ihn also indirekt auch in seinem Kampf gegen die Kurden unterstützt, nein sie muss ihre eigene Glaubwürdigkeit infrage stellen, indem sie ihn genau um das bittet, was sie selbst, im Luftraum des Traums der eigenen hohen Moral schwebend, zu Hause empört von sich weist - sie ersucht Erdogan unter Zusage reicher Belohnung, die türkischen Grenzen für Flüchtlinge, die sich weiter nordwestwärts nach Deutschland bewegen könnten, möglichst hermetisch zu schließen.

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Grenzsicherung

„Das, was bei euch in Deutschland im Augenblick praktiziert wird, kann man als Landnahme ohne Krieg bezeichnen“. Diesen Satz hörten wir von einem äußerst integren und menschenfreundlichen Tschechen. Er pflegt pragmatisch zu denken, er stellte sich das, was er in Nachrichten und Zeitungen sah, vor und verglich es mit seinen Lebenserfahrungen. Er konnte sich nicht vorstellen, wie die gegenwärtige Asylsuchenden-Situation in Deutschland ohne Schaden für das Land in den Griff zu bekommen sei.

Ich selbst bin gleichgültig dem Staatswesen im Allgemeinen gegenüber, weiß aber, dass eine so komplexe und vielschichtige Angelegenheit wie das öffentliche Leben in einem Wohlstands- und Wohlfahrtsstaat nur durch klare und durchsetzbare Strukturen aufrecht zu erhalten ist. Dazu gehören, so schlimm es sich für manche wohlmeinenden Menschen anhört, auch Grenzen. Sonst könnte man den Staat gleich abschaffen. Grenzen sind das primäre Kennzeichen des Staates. Und nun sagt Frau Merkel, dass unsere Grenzen sowieso nicht zu kontrollieren seien. Das heißt, man weiß nicht, wer sich im Staat aufhält und welche Absichten er hat. Wenn es Frau Merkel egal ist, wie sich der von ihr regierte Staat definiert (denn ohne Grenzen existiert er quasi gar nicht), dann müsste sie sich selbst allerdings auch abschaffen, jedenfalls in ihrer Regierungsfunktion.

Ganz so unfähig wie Frau Merkel den von ihr regierten Staat darstellt, ist er nun auch wieder nicht. Kleine Schritte werden unternommen, um festzustellen, wer in den Staat einreist. So passierten wir vor einigen Tagen die Grenze von Tschechien nach Deutschland. Unmittelbar hinter der Grenze kam unerwartet eine Fahrbahnverengung, die durch nichts zu erklären war. Die Geschwindigkeit wurde bis auf 20 km/h herabgesetzt, und am Ende der Begrenzung stand ein Polizist, der mit seiner Kelle zum Stopp aufforderte. Er wies uns darauf hin, dass wir bestimmt mit mehr als 20 km/h gefahren seien, zeigte aber weder an unserem Auto noch an unserer „Geschwindigkeitsübertretung“ irgendwelches Interesse und ließ uns weiter fahren, während, andere, größere Autos auf einen Parkplatz gewiesen wurden.

Montag, 28. September 2015

Die Diskutanten

Vor Kurzem las ich einen interessanten Artikel von Alex Feuerherd, (Aufklärung als Naivitätsverlust) in dem dieser Journalist berichtet, wie er vor einem kleinen Publikum einen Vortrag zum Thema „Israel, Palästina und das Wasser“ hielt. Er wollte, gut recherchiert, darüber aufklären, wie es auf diesem Gebiet mit der Gewinnung und der Verteilung von Wasser wirklich bestellt ist, um dem weit verbreiteten Vorurteil: `Die Israeli stehlen den Palästinensern das Wasser´ entgegen zu wirken. Möglicherweise war er vom Auftritt des Präsidenten des europäischen Parlaments Martin Schulz in der Knesseth dazu inspiriert. Der Vortrag fand tatsächlich statt, aber in der darauf folgenden Diskussion stellte sich heraus, dass das Publikum, zumindest einige rabiate Diskussionsteilnehmer nichts von den Recherchen des Referenten glaubten, dagegen aber ohne jegliche eigene Belege meinten, sehr wohl über die Wassersituation Bescheid zu wissen. Sie hatten ein vernichtendes Urteil über Israel und gaben das lautstark kund. Dem Journalisten, dem unterstellt wurde, er sei von Israel für seinen Vortrag bezahlt, war diese Art der Diskussion nicht unbekannt.

Für mich war der Artikel ein Déjà-vu und so konnte ich den Text bestens nachvollziehen. Nicht, dass ich Vorträge hielte, selbst von Diskussionen halte ich mich meistens fern. Eins aber habe ich des Öfteren erlebt. Die Rede kam – man weiß nicht einmal wie – auf Juden oder Israel und schon herrschte völlige Irrationalität in der Runde. Es war auch kein Gespräch mehr möglich, man ging nicht aufeinander ein oder versuchte einzelne strittige Fragen zu klären. Manchmal hatte ich fast Mitleid mit den erbitterten Diskussionsteilnehmern, denn es schien, sie wären in ihrem Innersten getroffen. Zwei Beispiele gebe ich an. Sie sind belanglos aber bezeichnend:

1. „Sharon (es war zu seinen aktiven politischen Lebzeiten) ist wie Hitler“. Meine Zwischenfrage: „Vernichtet er Menschen in Gaskammern?“ Die Antwort kommt prompt: „Er würde es, wenn er es sich leisten könnte!“

und

2. „Die Israeli sind wie die Nazis“ Zum Glück protestierte noch ein Zweiter mit mir, und wir fragten beide erneut nach den Gaskammern. Die Antwort:„Israel ist jetzt erst auf der Stufe wie es Deutschland 1935 war“.

Wenn ein intelligenter Mensch zu solch einer Antwort fähig ist, kann nur Hysterie im Spiel sein. Meine private Definition für Hysterie heißt: Ein Hysteriker weiß auf jede Frage sofort eine ihm passende Antwort. Antisemitismus ist für mich die schlimmste Form von Hysterie.

Dienstag, 22. September 2015

Antisemitische Tendenzen in den Nachrichten

Am 16. September hörte ich nachmittags in den Nachrichten irgendeine Meldung über Syrien, die mit den Worten abschloss: „ ….. dort sind in den letzten Jahren 250.000 Menschen durch den Bürgerkrieg ums Leben gekommen“. Da dachte ich: ´Ob es jemanden auffällt, dass so viel Tote etwas anderes sind, als das, was man Israel immer unterstellt? Ob es jemanden auffällt, in wie vielen dieser islamischen Länder Furchtbares geschieht, aber Israel wird als „die Mutter aller Konflikte im nahen Osten“ (so las ich es einmal in der Ostseezeitung) dargestellt?` Mir fiel ein Spruch ein, den ich kürzlich las: "Wenn du weiter klagst, dass Israel 1.500 Palästinenser tötete, als es seine Bürger schützte, aber weiter nichts dazu sagst, dass in Syrien mehr als 170.000 des eigenen Volkes getötet wurden, dann bist du kein Kriegsgegner, sondern du bist antisemitisch.“

Ich hatte noch nicht zu Ende gedacht, da gingen die Nachrichten weiter: …Israels Premierminister Netanjahu habe gesagt, demnächst werde gegen Steinewerfer auch mit Schusswaffen vorgegangen. (Nachdem gerade ein Autofahrer durch Steinewerfen ums Leben kam).

Kaum wird eine Nachricht über viele Tote im nahen Osten gesendet, wird anschließend etwas über Israel, Schusswaffen und Gewalt angeheftet, so dass ein uninformierter Zuhörer, der es sowieso nicht so genau nimmt, zu der Erkenntnis kommen muss: Israel ist die Mutter aller Konflikte im nahen Osten.

Donnerstag, 17. September 2015

In der Thüringischen Staatskanzlei, (Teil 2)

der an den Diskussionen beteiligte Palästinenser wurde gefragt, wie er die Sache sehe. Ein freundlicher Mann, ca. 40 Jahre alt, Vorsitzender des Ausländerbeirats in Weimar. Meine Sympathie lag bei ihm (was nicht bedeutet, dass bei den anderen etwa Antipathie lag). Schon dass er sich auf dieses Podium begab, zeigt, dass er ein gemeinsames Gespräch befürwortet, dass er diskussionsfähig sei. Und ich sagte zu mir: „Bitte sag etwas, was ich nachvollziehen kann! Sag etwas, was eine gewisse Selbstkritik gegenüber Verhalten von Palästinensern einschließt. Zeige Zusammenhänge auf, stelle dich den Fakten, die vorgebracht werden!“ Und da wurde ich enttäuscht. Er strahlte die gleiche stereotype Larmoyanz der Palästinenser aus, die man im Fernsehen oft erlebt, und die leider von den Medien geliebt und gefördert wird. Da kommen Großvater und Urgroßvater zur Sprache, der Olivenbaum, die Checkpoints, die Reisebeschränkungen. Manches an diesen Klagen war nachvollziehbar, es fehlten jedoch Fakten und Beispiele, die seine allgemeinen Anschuldigungen belegten. Es lief daraus hinaus, dass die Israeli Palästinensern das Land wegnehmen.

Ulrich Sahm erklärte darauf hin, dass in den palästinensischen Gebieten weiterhin das osmanische Recht gelte, nachdem Land, wenn sich drei Jahre kein Besitzer zeige, vom Staat enteignet werden kann. Jedem Nachweis für Land wird akribisch nachgegangen. Wenn Besitzverhältnisse strittig sind, wird meistens zugunsten der Palästinenser entschieden. Es komme aber vor, aus welchen Gründen auch immer, dass klagende Palästinenser nicht den geringsten Nachweis für von ihnen beanspruchtes Land erbringen können, und das seien die Fälle, wo illegal errichtete Häuser abgerissen werden oder Land an israelische Siedler verkauft werde.

Der Palästinenser aus Weimar erzählte, dass er 1978 vertrieben worden sei, erzählte aber leider nicht, unter welchen Umständen es geschah. Auch klagte er darüber, dass „wir“ (also die Palästinenser selbst) den Israeli ihre Siedlungen erbaut hätten. Das zeigte, dass die Verhältnisse komplizierter sind, als man vermutet.

Insgesamt war die Podiumsdiskussion weder polemisch noch ausgesprochen erbittert. Sowohl Chaya als auch Ulrich Sahm beklagten, dass sowohl Israel als auch „die Gebiete“ voll von ausländischen „Friedensstiftern“ seien, die allesamt wüssten, was für die Region am besten sei und sich aktiv einmischten. Sie meinten, die Einmischung von außen würde einen Einigungsprozess sehr behindern. Ulrich Sahm erklärte, dass viele angeblich diskriminierende Verordnungen daher rühren, dass Israeli, die sich in die von Palästinensern verwalteten Gebiete (Israeli haben dort strengstes Einreiseverbot) verirren, jederzeit mit ihrer Ermordung rechnen können, was mehrmals geschah.

Die anschließende Fragerunde war recht kurz, vier Fragen wurden gestellt. Zwei davon von anwesenden Palästinensern, die mehr Statements und Klagen waren. Sie wurden daraufhin gefragt, wie sie sich die Zukunft für Palästina vorstellen und ob es auch möglich sei, dass Juden dort leben dürften. Ayman Qasarwa meinte, dass Juden dort leben dürften, aber nur unter der Bedingung, dass sie sich unterordneten. Die anderen anwesenden Palästinenser waren der Meinung, dass es am besten sei, wenn es einen ungeteilten Staat Israel/Palästina gäbe, in dem alle demokratisch und friedlich miteinander lebten. Da war Ulrich Sahm entschieden anderer Meinung. Hatte er eingangs seine Ausführungen damit eingeleitet, dass es für ihn schwierig sei, in Deutschland etwas über Israel zu erzählen, weil die Deutschen immer gleich eine „Lösung“ verlangen, so meinte er jetzt, diese Art Lösung würde bedeuten, dass es keinen jüdischen Staat mehr gäbe, dafür aber einen arabischen Staat mehr. „… und wie jüdische Minderheiten in arabischen Staaten behandelt werden, das weiß man. Das würde einer Lösung gleich kommen – mehr sage ich jetzt nicht“. Sein jüdischer Kollege Nemtzow sagte: „Du willst jetzt das Wort Endlösung vermeiden!“ Beide waren sich einig.

Zum Schluss wurden einige für alle versöhnliche Worte über die gute Verständigung bei der Veranstaltung gesprochen, und das Publikum, ca. 70 Personen, die gut situiert, ab 40 Jahren aufwärts und sehr verhalten waren, war zufrieden.

Im Luftreich des Traums

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