Friedrich Dürrenmatt zum Yom-Kippur-Krieg
Der Schweizer Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt (1921-1990) war ein überzeugter Anhänger Israels. Nach dem Yom-Kippur-Krieg schrieb er seine Eindrücke und Gedanken über die allgemeine Weltstimmung zu diesem Krieg und zu Israel, und siehe da: schon vor 50 Jahren deutete sich offenkundig ab, was sich in den nächsten Jahren entwickeln würde und was heute „mainstream“ ist, erschreckenderweise besonders bei den Institutionen, die sich Frieden auf der Welt und „gute Taten“ auf ihre Fahnen geschrieben haben.
Stellungnahme von Friedrich Dürrenmatt für Israel und gegen den linksintellektuellen Zeitgeist nach dem Yom-Kippurkrieg 1973 (Auszug):
„Ich stelle mich hinter Israel. Es ist still um die Schriftsteller geworden. Die großen Unterzeichner unterzeichnen nicht mehr. Es ließe sich leicht gegen den Vietnamkrieg (…….) unterschreiben, sich für Solschenizyn und Sacharow einzusetzen, als Linksengagierter wünschte man sich doch eine halbwegs anständige Linke; doch gegen den neuen arabisch-israelischen Krieg protestiert man lieber nicht. Zwar ist es seit Jahren salonfähig geworden, die Israeli als Faschisten abzutun und die palästinensischen Terroristen als Helden zu betrachten, die aus schierer Verzweiflung so handeln (als ob es keine Lust am Terror gäbe), zwar hat sich das linksintellektuelle Koordinatensystem von Gut und Böse (……) durchgesetzt und ist zur moralischen Weltwährung geworden, aber dass sich der neue arabisch-israelische Krieg nicht so recht ins Prokustbett der Ideologien spannen läßt, spüren sogar die Ideologen dumpf. (………)
Dass Israel als Kleinstaat immer wieder den Krieg leisten muss, ist seine Tragik, denn die Araber mit ihrem Öl können sich jeden Krieg leisten. Bald werden wir ihnen auch diesen Krieg finanzieren. (……….)
Ich stelle mich mit diesen Worten hinter Israel, seine und unser aller wegen. Seinetwegen aus Anstand, unser aller wegen, damit wir nicht bald alle schweigen.“
Sein Freund Erwin Leiser schrieb ihm dazu:
„Es ist sehr deprimierend, diese tragische Wiederholung der Ereignisse zu erleben, die jetzt mit der erneuten Verwandlung Israels in den Prügelknaben der Völker ihren Lauf nimmt, und da bedeutet es viel, spüren zu können, dass man nicht alleine steht.“
(Auszug aus dem Buch von Ulrich Weber: Friedrich Dürrenmatt, eine Biographie)
Wie hellsichtig, wie allgemeingültig. Und, wenn man bedenkt, was in den gut 50 Jahren danach geschehen ist! Wie diese Denkentwicklung kontinuierlich fortgeschritten ist und heutzutage wieder einen Höhepunkt erreicht! Was muss geschehen, damit die Einsicht in die Hirne und Herzen kommt, dass der augenblickliche Weg ein Irrweg ist!
Stellungnahme von Friedrich Dürrenmatt für Israel und gegen den linksintellektuellen Zeitgeist nach dem Yom-Kippurkrieg 1973 (Auszug):
„Ich stelle mich hinter Israel. Es ist still um die Schriftsteller geworden. Die großen Unterzeichner unterzeichnen nicht mehr. Es ließe sich leicht gegen den Vietnamkrieg (…….) unterschreiben, sich für Solschenizyn und Sacharow einzusetzen, als Linksengagierter wünschte man sich doch eine halbwegs anständige Linke; doch gegen den neuen arabisch-israelischen Krieg protestiert man lieber nicht. Zwar ist es seit Jahren salonfähig geworden, die Israeli als Faschisten abzutun und die palästinensischen Terroristen als Helden zu betrachten, die aus schierer Verzweiflung so handeln (als ob es keine Lust am Terror gäbe), zwar hat sich das linksintellektuelle Koordinatensystem von Gut und Böse (……) durchgesetzt und ist zur moralischen Weltwährung geworden, aber dass sich der neue arabisch-israelische Krieg nicht so recht ins Prokustbett der Ideologien spannen läßt, spüren sogar die Ideologen dumpf. (………)
Dass Israel als Kleinstaat immer wieder den Krieg leisten muss, ist seine Tragik, denn die Araber mit ihrem Öl können sich jeden Krieg leisten. Bald werden wir ihnen auch diesen Krieg finanzieren. (……….)
Ich stelle mich mit diesen Worten hinter Israel, seine und unser aller wegen. Seinetwegen aus Anstand, unser aller wegen, damit wir nicht bald alle schweigen.“
Sein Freund Erwin Leiser schrieb ihm dazu:
„Es ist sehr deprimierend, diese tragische Wiederholung der Ereignisse zu erleben, die jetzt mit der erneuten Verwandlung Israels in den Prügelknaben der Völker ihren Lauf nimmt, und da bedeutet es viel, spüren zu können, dass man nicht alleine steht.“
(Auszug aus dem Buch von Ulrich Weber: Friedrich Dürrenmatt, eine Biographie)
Wie hellsichtig, wie allgemeingültig. Und, wenn man bedenkt, was in den gut 50 Jahren danach geschehen ist! Wie diese Denkentwicklung kontinuierlich fortgeschritten ist und heutzutage wieder einen Höhepunkt erreicht! Was muss geschehen, damit die Einsicht in die Hirne und Herzen kommt, dass der augenblickliche Weg ein Irrweg ist!
anne.c - 2. Jul, 22:31