Samstag, 26. Oktober 2024

Deutsche Selbstgespräche zu Israel und Palästina (Teil 1)

Der Titel ist irreführend. Denn es wird hier wenig vorkommen von den „Deutschen Selbstgesprächen“. Doch es war der Titel zu einer Veranstaltung, die in der Nähe in einer Begegnungsstätte/jüdische Kultur abgehalten wurde, und an der ich teilnahm.
Die Veranstaltung beinhaltete die Einführung eines Pfarrers zu dem angegebenen Thema, einen Vortrag über Israel-Palästina von einem Historiker und eine Podiumsdiskussion über „jüdisches Leben heute“ incl. „Strategien gegen Antisemitismus“.

In der Einführung stellte der Referent die These auf, dass die Heftigkeit, mit der in Deutschland über den Nahostkonflikt diskutiert würde, oft weniger das Thema betrifft, sondern dass bewusst oder unbewusst die eigene Vergangenheit reflektiert würde. Die Argumente in den Diskussionen würden oft ideologisch erhöht werden, man solle der Ehrlichkeit halber sich immer seine eigenen Motive vor Augen halten.

Danach hielt ein Historiker einen Vortrag über den Zusammenhang zwischen der „linken Bewegung“ und Antisemitismus. Er schilderte, wie die „Linken“, die anfangs durchaus mit Israel sympathisiert hatten – wegen der Kibbuzbewegung -, sich nach dem 6-Tage-Krieg abrupt abwandten und sich dem Antisemitismus in Worten und Taten hingaben. Der Antisemitismus nach dem 7. Oktober hat ihn sehr erschreckt, und er fand, dass es auf den Universitäten viel schlimmer zugeht als in seiner Jugendzeit. Das hat ihn so beschäftigt, dass er ein Buch über den Konflikt geschrieben hat.

MS-Haus-0

Anschließend wurden Fragen aus dem Publikum beantwortet. Leider wurden Fragen zu den „Deutschen Selbstgesprächen“ nicht gestellt, und so wurde das Thema nicht ausgeweitet. Es wurden Fragen zum gegenwärtigen Krieg, zu seinen Perspektiven, zum Tunnelsystem, zu der Möglichkeit einer 2-Staatenlösung gestellt. Der Historiker sah die Entwicklung sehr skeptisch, fand aber, dass es einige Hoffnungspunkte gibt, z.B. das Verhältnis von Jordanien und Ägypten zu Israel. Es fiel aber auch der Satz, dass das politische Konzept von Netanjahu darin bestände, eine Zweistaatenlösung zu verhindern. Der Historiker schien der Politik des ehemaligen israelischen Ministers Benny Gantz nahe zu stehen.

Fortsetzung folgt

Im Luftreich des Traums

gegen Ideologien

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

"Geschichtsbewältigung"
In der jüdischen Rundschau war ein Artikel über die...
anne.c - 17. Jan, 12:13
Wem gehört das Heilige...
Die Gründung des Staates Israel wäre aus drei Säulen...
anne.c - 8. Jan, 09:45
Wem gehört das Heilige...
Da im letzten Beitrag die Links nicht funktionierten,...
anne.c - 4. Jan, 19:39
Anne - bei den Links...
Anne - bei den Links in deinem Beitrag hast du das...
NeonWilderness - 1. Jan, 13:28
Schade, ich bekomme es...
Schade, ich bekomme es selbst nicht auf. Ich muss mal...
anne.c - 31. Dez, 20:49
Die links funktionieren...
Die links funktionieren leider nicht. 🙁
herthilde - 29. Dez, 21:00
Wie antisemitische Stereotype...
Mir flatterte ein Heftchen ins Haus, das heißt „Welt-Blick“...
anne.c - 26. Dez, 19:30
Positionen von "Idealisten"...
Um wieder auf UNO, Kirche und Linke zurück zu kommen....
anne.c - 19. Dez, 12:06
Positionen von "Idealisten"...
Die UNO ist ein Gremium voller schöner und wohltönender...
anne.c - 14. Dez, 21:32
Auf einer Israelreise...
Bei meiner ersten Israelreise 1993 mit einer christlichen...
anne.c - 5. Dez, 14:47

Links

Suche

 

Status

Online seit 4907 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 17. Jan, 12:13

Disclaimer

Entsprechend dem Urteil des Landgerichts Hamburg vom 12.05.1998 gilt für alle Links und Kommentare auf diesem Blog: Ich distanziere mich hiermit ausdrücklich von allen Inhalten aller verlinkten Seitenadressen und aller Kommentare, mache mir diese Inhalte nicht zu eigen und übernehme für sie keinerlei Haftung.

Impressum

Anne Cejp
Birkenstr. 13
18374 Zingst