Zum Nationalfeiertag der Tschechischen Republik, 28.9.2011 (Teil 2)
In Gedanken befand ich mich auch lange danach noch in der Krypta und beschäftigte mich mit den Ereignissen rund um das Heydrich-Attentat. Ich überlegte, wie heutzutage die Sicht gewisser deutscher Qualitätsmedien darauf sein könnte. Ich stelle es mir so vor:
„Wie fremd ist uns doch das Volk der Tschechen! Eine ihrer nationalen Gedenkstätten errichten sie an einem Ort, in dem sich tagelang die Mörder eines 38-jährigen Familienvaters und begnadeten Violinisten verschanzt hatten. Nachdem die Mörder einer schwangeren Frau ihren Mann und unmündigen kleinen Kindern ihren Vater genommen hatten, begingen sie das Sakrileg, sich samt ihren Waffen in einer Kirche zu verstecken, darauf bauend, dass die Heiligkeit dieser Stätte sie vor Verfolgung schützen würde. Ohne Respektierung heiliger Gefühle von Gläubigen hatten sie in jener Kirche sogar Waffen benutzt. Als ihnen bewusst wurde, dass sie keine Chance hatten, sich weiter zu verbergen, entzogen sie sich einem gerechten Verfahren durch Selbstmord – eine Tat, die wiederum religiöse Gefühle verletzt. Sie waren nicht einmal willens, für ihr Tun in einer rechtmäßigen Gerichtsverhandlung gerade zu stehen! Ihr Opfer Reinhard Heydrich war zwar kein Unschuldslamm, keine Frage. Dennoch: er hatte ein so offenes Verhältnis zu der ihm anvertrauten Bevölkerung, dass er sich nicht scheute, im offenen Wagen durch die Stadt zu fahren. Dieses Vertrauen wurde grob missbraucht, in dem diese - im englischsprachigen Raum unter fragwürdigen Umständen ausgebildeten und von den Tschechen nun als Helden bezeichneten - Soldaten ihn ohne ihm die Chance zu lassen, sich zu verteidigen, mit einer Handgranate liquidierten. Könnte man sich da nicht die Frage stellen, wo die Liquidierung unerwünschter Personen ohne vorheriges Urteil ihre Ursprünge hat?“
„Wie fremd ist uns doch das Volk der Tschechen! Eine ihrer nationalen Gedenkstätten errichten sie an einem Ort, in dem sich tagelang die Mörder eines 38-jährigen Familienvaters und begnadeten Violinisten verschanzt hatten. Nachdem die Mörder einer schwangeren Frau ihren Mann und unmündigen kleinen Kindern ihren Vater genommen hatten, begingen sie das Sakrileg, sich samt ihren Waffen in einer Kirche zu verstecken, darauf bauend, dass die Heiligkeit dieser Stätte sie vor Verfolgung schützen würde. Ohne Respektierung heiliger Gefühle von Gläubigen hatten sie in jener Kirche sogar Waffen benutzt. Als ihnen bewusst wurde, dass sie keine Chance hatten, sich weiter zu verbergen, entzogen sie sich einem gerechten Verfahren durch Selbstmord – eine Tat, die wiederum religiöse Gefühle verletzt. Sie waren nicht einmal willens, für ihr Tun in einer rechtmäßigen Gerichtsverhandlung gerade zu stehen! Ihr Opfer Reinhard Heydrich war zwar kein Unschuldslamm, keine Frage. Dennoch: er hatte ein so offenes Verhältnis zu der ihm anvertrauten Bevölkerung, dass er sich nicht scheute, im offenen Wagen durch die Stadt zu fahren. Dieses Vertrauen wurde grob missbraucht, in dem diese - im englischsprachigen Raum unter fragwürdigen Umständen ausgebildeten und von den Tschechen nun als Helden bezeichneten - Soldaten ihn ohne ihm die Chance zu lassen, sich zu verteidigen, mit einer Handgranate liquidierten. Könnte man sich da nicht die Frage stellen, wo die Liquidierung unerwünschter Personen ohne vorheriges Urteil ihre Ursprünge hat?“
anne.c - 6. Okt, 09:15