Zum „Fall der Berliner Mauer“ vor 30 Jahren

Am 19. Januar 1989, sagte Erich Honecker: „Die Mauer wird in 50 und auch in 100 Jahren noch bestehen bleiben.

Nach dem „Fall“ dieser Mauer, nur knapp 10 Monate nach diesem Ausspruch, hörte man immer wieder Begeisterung über dieses unglaubliche Wunder, und dass man es nie für möglich gehalten hat, dass dieser Fall je eintritt. Sogar heute noch, im Rückblick 30 Jahre danach, hört man, dass Menschen ihren Unglauben darüber äußern, dass sie es vor dem 9.11.1989 je für möglich hätten halten können, sich diesen Fall (im doppelten Sinne) vorstellen zu können.

Äußerungen jener Art besagen, dass man Erich Honecker sehr ernst genommen hat und an die DDR glaubte. Es scheint, als würde man nach 30 Jahren immer noch an Erich Honecker und die DDR glauben.

Da halte ich es mehr mit meinem Verwandten, der 1989 dem verrotteten und nicht mehr benötigten Klohäuschen seines Landhauses einen Tritt gab und dazu sagte: „So wie man dieses Klohäus´chen mit einigen Tritten zu Fall bringen kann, so wird es mit den kommunistischen Regimes geschehen“. Das, was man als Friedliche Revolution bezeichnet, kann man als Implosion der DDR bezeichnen.
Iggy - 12. Nov, 17:30

hmmm ...

Vielleicht hat man ein neues, ein viel größeres und viel reicheres Klohäuschen entdeckt, in dem man den RICHTIGEN Kommunismus ausleben kann. Aber ich spinne. Natürlich. ;-(

C. Araxe - 26. Nov, 00:26

Ähm... soll das jetzt ernsthaft bedeuten, dass das viel größere und viel reichere Klohäuschen des RICHTIGEN Kommunismus derzeit herrscht?

Und allgemein. Die DDR hatte nix mit Sozialismus und schon gar nichts mit Kommunismus zu tun. Demokratisch war das auch nicht. Das war schlicht eine pervertierte Form von Sozialismus auch realexistierender Sozialismus genannt. Wenn man jedoch die Idee von Grundwerten wie Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität bzw. soziale Gleichheit und Freiheit aller Gesellschaftsmitglieder aber schon per se ablehnt, dann dürfte man unsere neoliberale Gesellschaft mit ihrem Turbokapitalismus doch nur herzlich bejahen können.
Iggy - 30. Nov, 16:43

Isch habe geschrieben: " ... in dem man den RICHTIGEN Kommunismus ausleben KANN". "KANN" ist bis jetzt nur eine Möglichkeit, noch ist es nicht geschehen, wird aber immer wahrscheinlicher.

Und ach, wer wollte das nicht: Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität, nochmal Gleichheit, diesmal sozialer Art - und Freiheit ... Ähm... Wenn ich aber nicht meine Meinung sagen darf, deswegen diskriminiert werde, ist das noch Freiheit?

Welches Klohäuschen nun das Bessere ist?
Ich glaube, man braucht beide Systeme, damit sie sich gegenseitig neutralisieren können. Mit dem Fall der SU (bzw. Wiedervereinigung) hatte man im Westen Oberhand. Es gab keinen Widerpart mehr, und deswegen Raubtierkapitalismus, ohne Grenzen. Finde ich ekelhaft und grausam und menschenverachtend. Da sind wir uns wohl alle einig.
Was wäre, wenn der Sozikommunismus alleinherrschend wäre, wäre er dann nicht auch zerstörerisch? Hatten wir das nicht in China, in der SU, in Kambodscha, in Vietnam? DDR? Umweltzerstörerisch?
Es ist einfach menschlich, dass jede Ideologie, bzw. Wirtschaftsdordnung entgleist. Wir sind eben keine Ameisen oder Bienen (obwohl ich bei Altdeutschen manchmal den Eindruck habe), wir sind Menschen. Menschen haben Machtbedürfnisse, egal ob das nun im Kapitalismus geschieht oder im Sozikommunismus. Es wird immer schiefgehen, egal auf welcher Seite. Vielleicht für ein paar Mächtige und Reiche an der Spitze nicht, aber für den Rest des dummen Volkes schon.
Aber das hat dann ja immerhin noch Freiheit (im Geiste, wohin, wozu), soziale Gleichheit (gleich sein wie ein Politiker, Funktionär, Beamter) hahaha ...
Ach, was soll's. Ich bin frustriert.

Im Luftreich des Traums

gegen Ideologien

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