Zitate aus dem "Spiegel"

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„Der Holocaust dient Israel als Lehre der Unmenschlichkeit“

»Die Unfähigkeit, die Realität als das zu sehen, was sie ist, kann Israel selbst sehr schaden«

„Israel hat die Erzählung verbreitet, dass jede Kritik an Israel antisemitisch ist. Israel kann also tun und lassen, was es will“.
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Pünktlich, zwischen dem internationalen Holocaustgedenktag und dem Gedenken im Bundestag erschien im „Spiegel“ ein Artikel mit einem Foto, das das zerstörte Gaza zeigte mit der Bildunterschrift: Zerstörung in Gaza: »Israel hat die Erzählung verbreitet, dass jede Kritik an Israel antisemitisch ist. Israel kann also tun und lassen, was es will.«

Das ist so perfide und niederträchtig und spiegelt direkt den Geist des Antisemitismus wider. Wie kommt der „Spiegel“ darauf, dass Israel so eine „Erzählung“ verbreitet hat? Gibt es dafür Belege? Was wäre das für eine „Erzählung“? Etwa die „Erzählung“ von der Verfolgung der Juden in der Geschichte durch die Jahrhunderte, vom Holocaust, von der Vernichtung von 6 Millionen Juden?

Diese „Erzählung“ über Mord und Vertreibung, die sich durch die Geschichte zieht, würden also die Juden dazu benutzen, damit sie auf der Welt tun und lassen können, was sie wollen. Es gab auch schon „die Erzählung“, dass Juden den Holocaust selbst inszeniert haben, damit sie „Palästina kolonialisieren“ können. Dem Antisemiten ist keine noch so abwegige Logik verdreht genug . Das hier ist das altbekannte Stereotyp vom Juden als eigentlichem Weltbeherrscher. Dank dessen, dass er mit dem Erinnern an den Holocaust die Welt erpresst. Ob die Juden den Bundestag und allerhand Staatsführer in Auschwitz auch zum Holocaustgedenken genötigt und erpresst haben?

Aber noch perfider, ekelhafter und antisemitischer ist der Satz, dass die Juden durch den Holocaust gelernt haben, sich unmenschlich zu verhalten. Diese Aussage ist so schlimm, dass sie gar nicht kommentiert werden kann. Warum ist dieser Satz nicht bei der Rede von Präsident Steinmeier gesagt worden? Traute er es sich nicht? Stand er unter dem Vorbehalt, für einen Antisemiten gehalten zu werden, wenn er diese Aussage aufgegriffen hätte? Mir hätte es gefallen, wenn er diesen Satz tatsächlich in seiner Rede aufgegriffen hätte, nämlich um den „Spiegel“ zu demaskieren und bloß zu stellen.

Stattdessen wurde „würde- und pietätvoll“ gedacht. Mit stocksteifen Worten. Immer darauf bedacht, das Wort „Juden“ nicht im Zusammenhang mit Israel zu gebrauchen. Vor jeglichem Antisemitismus und vor der Verleugnung der Vergangenheit wurde gewarnt. Vergessen wurde zu sagen, dass ein beträchtlicher Teil des hiesigen Antisemitismus von Leuten kommt, die in großer Zahl freigiebig ins Land gelassen werden. Vergessen hatte er zu sagen, dass ein beträchtlicher Teil des Antisemitismus solchen Artikeln wie dem des „Spiegels“ geschuldet ist, der sich gern als „Sturmgeschütz der Demokratie“ bezeichnet, und der angeblich von vielen Intellektuellen gelesen wird, und der ihnen beibringt, wie man auf möglichst verdrehte Art denkt.

Noch etwas zu dem im „Spiegel“ gedruckten Satz des israelischen „Völkermordforschers“ Omer Bartov, einer der vielen nützlichen Idioten, die gern hinzugezogen werden, wenn Israel diskreditiert werden soll. (Denn wenn man selbst etwas Kritisches zu Israel schreiben würde, egal was, dann würde man nach „israelischer Doktrin“ als Antisemit gebrandmarkt werden, also sucht man sich jüdische Kritiker zum Kritisieren). Z.B. »Die Unfähigkeit, die Realität als das zu sehen, was sie ist, kann Israel selbst sehr schaden«

Was meint er damit? War es Realität, was am 7. Oktober geschah oder Fiktion?. Hätte man die vielen Geiseln für immer der Hamas überlassen sollen, weil man sich mit der Realität: Unbesiegbarkeit der Hamas abgefunden hat? Hätte man die Grenzen für neue Überfälle öffnen sollen, weil die Realität so aussieht, dass sowieso weitere Überfälle bevorstehen? Hätte man die unablässige Bombardierung des Nordens vom Libanon aus als lästige Realität hinnehmen sollen?

Dass der „Spiegel“ diese Auswürfe gerade zum Holocaustgedenktag in sein Blatt stellt, zeigt, dass er wirklich besessen von diesem Gipfel der Besessenheit ist: jetzt gerade, und wenn man uns dafür rügt, ist es der Beweis, dass jede Kritik als antisemitisch gewertet wird. Der Geist seines Gründers Rudolf Augstein zieht sich durch die Jahrzehnte.

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