Noch einmal über Medien
Die Welt besteht nicht nur aus Medien und das Leben nicht nur aus Medienkonsum. Doch nehmen sie in der Gegenwart einen gewaltigen Platz ein, und man könnte sehr viele Überlegungen dazu anstellen, wie und was berichtet wird, wie verschiedene Menschen das Gehörte/Gelesene in sich aufnehmen, sich eine Meinung bilden, mit ihrer Meinung umgehen. Aber das Thema wäre zu umfassend, um es hier weiter zu erläutern.
Ein Satz, der mir über Medien einfällt ist: „Wahr ist nicht etwa das, was die Realität beschreibt, sondern wahr ist, was dieser oder jener bedeutende Mensch sagt“. Jedenfalls wird es allgemein so gesehen. Als Beispiel nenne ich den Hunger in Gaza, der zweifellos vorhanden ist. Es wird nicht beschrieben, auf welche Weise die Verteilung der Lebensmittel organisiert wird, warum Lebensmitteltransporte an den Grenzen zurück behalten werden, sondern es wird gesagt „Israel will die Gazaner durch Hunger vernichten.“
Der Satz: „wahr wäre etwas, weil jemand etwas sagt“,trifft auch auf den italienischen Vatikan-Journalisten Marco Politi zu, der am 21.7. im DLF in einem Interview zur Sprache kam. Er sagte, dass das was in der Westbank geschieht, ähnlich ist, wie die Pogrome in Osteuropa im 19. und 20. Jahrhundert. Ich stellte mir – stellvertretend für alle Pogrome – das Massaker von Babyn Yar vor, wie in 2 Tagen mehr als 30 000 Juden erschossen und lebend oder tot in eine Schlucht geworfen wurden. So bekam Herr Politi einen „Hörerbrief“ mit folgendem Inhalt:
Herr Marco Politi,
Sie haben in dem soeben im DLF gesendeten Interview erklärt, dass in der Westbank laufend Pogrome wie früher in Osteuropa stattfinden.
Sind Sie nicht bei Troste oder sind sie einfach nur ein klassischer katholischer Antisemit? Gewalt von Siedlern mit Pogromen in Osteuropa vergleichen? Das ist entweder komplette Geschichtsamnesie oder Totalidiotie. Soll sich doch der Erlasser solcher Erklärungen angucken, was beispielweise der amtliche ukrainische Held Bogdan Chmelnicky dort mit den Juden angestellt hat. Und er war keine so große Ausnahme".
Die interviewführende Redakteurin schrieb uns etwas verschämt, dass sie so etwas auch nicht sagen würde (da hätte ihr wohl die Holocaustschere im Kopf gesessen), aber dass Herr Politi doch irgendwo Recht hätte, denn die israelische Zeitung „Haaretz“ und die Menschenrechtsorganisation B´tselem würden das ja auch sagen.
Um das Thema „Medien“ abzuschließen: Da hörte ich während einer Autofahrt eine DLF-Sendung, speziell zum Thema Gaza. Mit Höreranrufen. Diese Sendung könnte man zumindest als ausgewogen bezeichnen, denn es kamen auch zu Wort ein CSU-Landtagsabgeordneter Stefan Meyer, und der Nahostexperte Sebastian Engelbrecht. Beide stellten so manches richtig. Die Höreranrufe waren zum Teil erschreckend, und brachten deutlich zum Ausdruck, welche Wirkung die – man kann schon sagen – antiisraelische Berieselung durch die Medien erzielt. So hörte man Sätze wie: „Wer den Völkermord Israels leugnet, hat weder Herz noch Verstand“ oder „USA lässt den Aggressor Israel machen, was er will“ „beide Völker sind radikale Mächte“. „Man muss Israel klar machen, dass Menschen Menschen sind“. Die Bundestagsabgeordnete, die den Satz fallen ließ: „Gaza wird ausgehungert“, betonte anschließend, wie sehr sie gegen Antisemitismus ist. Allerdings dürfe man Palästinensern, die hier leben, nicht pauschal Antisemitismus unterstellen.
Und so ging es munter weiter, aber – wie gesagt -, konnte man verschiedene und auch fundierte Meinungen hören, d.h., man konnte wenigstens zuhören und nicht die Sendung frustriert an sich vorbeirieseln lassen.
Ein Satz, der mir über Medien einfällt ist: „Wahr ist nicht etwa das, was die Realität beschreibt, sondern wahr ist, was dieser oder jener bedeutende Mensch sagt“. Jedenfalls wird es allgemein so gesehen. Als Beispiel nenne ich den Hunger in Gaza, der zweifellos vorhanden ist. Es wird nicht beschrieben, auf welche Weise die Verteilung der Lebensmittel organisiert wird, warum Lebensmitteltransporte an den Grenzen zurück behalten werden, sondern es wird gesagt „Israel will die Gazaner durch Hunger vernichten.“
Der Satz: „wahr wäre etwas, weil jemand etwas sagt“,trifft auch auf den italienischen Vatikan-Journalisten Marco Politi zu, der am 21.7. im DLF in einem Interview zur Sprache kam. Er sagte, dass das was in der Westbank geschieht, ähnlich ist, wie die Pogrome in Osteuropa im 19. und 20. Jahrhundert. Ich stellte mir – stellvertretend für alle Pogrome – das Massaker von Babyn Yar vor, wie in 2 Tagen mehr als 30 000 Juden erschossen und lebend oder tot in eine Schlucht geworfen wurden. So bekam Herr Politi einen „Hörerbrief“ mit folgendem Inhalt:
Herr Marco Politi,
Sie haben in dem soeben im DLF gesendeten Interview erklärt, dass in der Westbank laufend Pogrome wie früher in Osteuropa stattfinden.
Sind Sie nicht bei Troste oder sind sie einfach nur ein klassischer katholischer Antisemit? Gewalt von Siedlern mit Pogromen in Osteuropa vergleichen? Das ist entweder komplette Geschichtsamnesie oder Totalidiotie. Soll sich doch der Erlasser solcher Erklärungen angucken, was beispielweise der amtliche ukrainische Held Bogdan Chmelnicky dort mit den Juden angestellt hat. Und er war keine so große Ausnahme".
Die interviewführende Redakteurin schrieb uns etwas verschämt, dass sie so etwas auch nicht sagen würde (da hätte ihr wohl die Holocaustschere im Kopf gesessen), aber dass Herr Politi doch irgendwo Recht hätte, denn die israelische Zeitung „Haaretz“ und die Menschenrechtsorganisation B´tselem würden das ja auch sagen.
Um das Thema „Medien“ abzuschließen: Da hörte ich während einer Autofahrt eine DLF-Sendung, speziell zum Thema Gaza. Mit Höreranrufen. Diese Sendung könnte man zumindest als ausgewogen bezeichnen, denn es kamen auch zu Wort ein CSU-Landtagsabgeordneter Stefan Meyer, und der Nahostexperte Sebastian Engelbrecht. Beide stellten so manches richtig. Die Höreranrufe waren zum Teil erschreckend, und brachten deutlich zum Ausdruck, welche Wirkung die – man kann schon sagen – antiisraelische Berieselung durch die Medien erzielt. So hörte man Sätze wie: „Wer den Völkermord Israels leugnet, hat weder Herz noch Verstand“ oder „USA lässt den Aggressor Israel machen, was er will“ „beide Völker sind radikale Mächte“. „Man muss Israel klar machen, dass Menschen Menschen sind“. Die Bundestagsabgeordnete, die den Satz fallen ließ: „Gaza wird ausgehungert“, betonte anschließend, wie sehr sie gegen Antisemitismus ist. Allerdings dürfe man Palästinensern, die hier leben, nicht pauschal Antisemitismus unterstellen.
Und so ging es munter weiter, aber – wie gesagt -, konnte man verschiedene und auch fundierte Meinungen hören, d.h., man konnte wenigstens zuhören und nicht die Sendung frustriert an sich vorbeirieseln lassen.
anne.c - 29. Jul, 11:12