Nichts ist überzeugender als die Wirklichkeit, aber: steter Tropfen höhlt den Stein
Ja, nichts überzeugt so wie die Wirklichkeit, und darum bilde ich mir meine Meinung möglichst aus dem eigenen Erleben.
So ging ich jahrzehntelang zu einer sehr netten Frau aus dem Ort zu einer kosmetischen Behandlung, die sie in ihrer Wohnung durchführte. Wunderbar war es, wir plauderten die ganze Zeit dabei. Genauso zugewandt, wie sie sich mit mir über alles Mögliche unterhielt, so unterhielt sie sich mit anderen Frauen über Prinz Charles und Diana und die letzte Fernsehsendung. Mir erzählte sie gern über ihre Reisen, die sie nach der Wende ausgiebig mit ihrem Mann unternommen hatte. Einmal, als sie in Ägypten waren, sind sie durch einen Zufall nach Israel geraten. (Es war die Zeit nach „Oslo“ und vor dem ausufernden Terrorismus). Jedenfalls sind sie mit einem tollen deutschsprechenden Wüstenranger in Kontakt gekommen, nach meiner Erinnerung hieß er Alfonso. Sie hatten ihn für eine eintägige Wüstentour gebucht, und es war einer der schönsten Tage auf allen ihren Reisen gewesen. Seitdem schwärmte sie von Israel, und immer wieder mal kamen wir darauf ins Gespräch. Dann wurden wir älter, das Reisen wurde seltener. Eines Tages, wieder beim Plaudern, sagte sie unvermittelt und in bösem Ton: „Na, wie die da in Israel die Siedlungen bauen, was die da schon wieder in den Nachrichten gebracht haben!“
Es war nicht die Gelegenheit, das für und Wider zu erläutern, über Hintergründe aufzuklären und schon gar nicht, um mit meiner lieben Bekannten in einen Streit zu geraten. Ich sagte: „Na, Häuser bauen ist nicht so schlimm, wie Menschen umzubringen, und in den Häusern können ja – wenn ein Staat entstanden ist – auch Palästinenser wohnen. (Dass vielleicht auch Juden in einem wann immer entstehenden Palästinenserstaat wohnen dürften, davon geht ja niemand aus, und es wäre auch zu schwierig, über so etwas zu diskutieren). Sie ließ sich tatsächlich von meinem Argument überzeugen. Inzwischen ist die Zeit darüber hinweg gegangen.
So ging ich jahrzehntelang zu einer sehr netten Frau aus dem Ort zu einer kosmetischen Behandlung, die sie in ihrer Wohnung durchführte. Wunderbar war es, wir plauderten die ganze Zeit dabei. Genauso zugewandt, wie sie sich mit mir über alles Mögliche unterhielt, so unterhielt sie sich mit anderen Frauen über Prinz Charles und Diana und die letzte Fernsehsendung. Mir erzählte sie gern über ihre Reisen, die sie nach der Wende ausgiebig mit ihrem Mann unternommen hatte. Einmal, als sie in Ägypten waren, sind sie durch einen Zufall nach Israel geraten. (Es war die Zeit nach „Oslo“ und vor dem ausufernden Terrorismus). Jedenfalls sind sie mit einem tollen deutschsprechenden Wüstenranger in Kontakt gekommen, nach meiner Erinnerung hieß er Alfonso. Sie hatten ihn für eine eintägige Wüstentour gebucht, und es war einer der schönsten Tage auf allen ihren Reisen gewesen. Seitdem schwärmte sie von Israel, und immer wieder mal kamen wir darauf ins Gespräch. Dann wurden wir älter, das Reisen wurde seltener. Eines Tages, wieder beim Plaudern, sagte sie unvermittelt und in bösem Ton: „Na, wie die da in Israel die Siedlungen bauen, was die da schon wieder in den Nachrichten gebracht haben!“
Es war nicht die Gelegenheit, das für und Wider zu erläutern, über Hintergründe aufzuklären und schon gar nicht, um mit meiner lieben Bekannten in einen Streit zu geraten. Ich sagte: „Na, Häuser bauen ist nicht so schlimm, wie Menschen umzubringen, und in den Häusern können ja – wenn ein Staat entstanden ist – auch Palästinenser wohnen. (Dass vielleicht auch Juden in einem wann immer entstehenden Palästinenserstaat wohnen dürften, davon geht ja niemand aus, und es wäre auch zu schwierig, über so etwas zu diskutieren). Sie ließ sich tatsächlich von meinem Argument überzeugen. Inzwischen ist die Zeit darüber hinweg gegangen.
anne.c - 4. Dez, 19:56
Doch, ist es. Wenn dies in besetzten Gebieten geschieht. Und dazu Häuser, ganze Dörfer abgerissen werden.
Und Menschen werden auch umgebracht.
Diese Handlungsweise ist absolut unakzeptabel. Bei jedem Staat. Und so auch wenn es sich um Israel handelt. Kritik an der Siedlungspolitik von Israel finde ich vollkommen gerechtfertigt. Ebenso die Verurteilung der massiven Diskriminierungen von allen israelischen Staatsbürgern arabisch-palästinensischer Herkunft. Und das auch alles mitten in Jerusalem (>Ost/West). Israel wird zwar permanent angegriffen und letztendlich in seiner Existenz bedroht, aber das rechtfertigt in keiner Weise, wie in genannten Bereichen agiert wird. Den Staat Israel an sich stelle ich damit überhaupt nicht in Frage. Und die Hisbollah ist ohne Zweifel hochgefährlicher islamistischer Bullshit.