Nationalfeiertag in der Tschechischen Republik, 28.9.2011 (Teil 1)
Vor einer Verabredung gingen wir in Prag in der Gegend des Karlsplatzes noch ein wenig spazieren. P. sagte: „Kuck mal, hier ist die Kirche, wo damals die Paraschutisten in der Krypta umkamen“. Ich war geschockt. Ich konnte schwer fassen, dass das was ich als geschichtliches Ereignis sehr lebhaft in mir gespeichert habe, einen konkreten Platz bekommen hatte. Oft hatte ich mich gefragt, wo wohl jene Kirche sein möge, in der die Heydrich-Attentäter damals Zuflucht gefunden hatten. Ich kam jedoch nie auf die Idee, danach zu suchen. Und nun war sie dicht am Karlsplatz, nicht weit von der italienischen Eisbar, wo wir so oft Eis gegessen haben!
Die Tschechen hatten die Krypta inzwischen zur nationalen Erinnerungsstätte erklärt. Das muss man sich immer vor Augen halten, wie die tschechoslowakischen Kommunisten über Jahrzehnte versucht hatten, jede Erinnerung an diese Tat zu unterdrücken und sie sogar zu diskreditieren. Weil das Attentat von der tschechoslowakischen Exilregierung in London geplant war und nicht etwa in der Sowjetunion. Bis heute wirkt das nach, wie wir am folgenden Tag erleben konnten.
Wir gingen am nächsten Tag zum Karlsplatz (bzw. zur Ressl-Straße) um uns die Krypta anzusehen. Es war der Nationalfeiertag in Tschechien, der Tag des heiligen Wenzels. Ein herrlicher warmer Tag. Die Stadt war voll von Menschen. An der nationalen Gedächtnisstätte, die wir besuchen wollten, hing ein Schreiben: „Heute geschlossen, wegen Staatsfeiertag“. Da hatten die Deutschen doch ein anderes Verhältnis zu Nationalfeiertagen! Sie pflegten zu den entsprechenden Nationalfeiertagen bei den besetzten Völkern besonders ausgeklügelte Massaker durchzuführen, gern unter staatstragenden Personen und der intellektuellen Elite des Landes. Pünktlich zum Tag des heiligen Wenzels war Heydrich damals in Prag eingetroffen und hatte unverzüglich mit seinem Terrorregime begonnen. Gerade jährte sich dieser Tag zum 70. mal! So machten wir uns noch einmal auf den Weg. Diesmal war kein Feiertag, so war der Weg in die Krypta der „St. Cyril+Method - Kirche“ freigegeben, und wir konnten eines der wichtigsten Ereignisse der neueren tschechischen (und slowakischen) Geschichte gedenken. Wenn auch nicht am Nationalfeiertag, an dem es eigentlich angebracht gewesen wäre. Die Krypta war gut besucht.
Die Tschechen hatten die Krypta inzwischen zur nationalen Erinnerungsstätte erklärt. Das muss man sich immer vor Augen halten, wie die tschechoslowakischen Kommunisten über Jahrzehnte versucht hatten, jede Erinnerung an diese Tat zu unterdrücken und sie sogar zu diskreditieren. Weil das Attentat von der tschechoslowakischen Exilregierung in London geplant war und nicht etwa in der Sowjetunion. Bis heute wirkt das nach, wie wir am folgenden Tag erleben konnten.
Wir gingen am nächsten Tag zum Karlsplatz (bzw. zur Ressl-Straße) um uns die Krypta anzusehen. Es war der Nationalfeiertag in Tschechien, der Tag des heiligen Wenzels. Ein herrlicher warmer Tag. Die Stadt war voll von Menschen. An der nationalen Gedächtnisstätte, die wir besuchen wollten, hing ein Schreiben: „Heute geschlossen, wegen Staatsfeiertag“. Da hatten die Deutschen doch ein anderes Verhältnis zu Nationalfeiertagen! Sie pflegten zu den entsprechenden Nationalfeiertagen bei den besetzten Völkern besonders ausgeklügelte Massaker durchzuführen, gern unter staatstragenden Personen und der intellektuellen Elite des Landes. Pünktlich zum Tag des heiligen Wenzels war Heydrich damals in Prag eingetroffen und hatte unverzüglich mit seinem Terrorregime begonnen. Gerade jährte sich dieser Tag zum 70. mal! So machten wir uns noch einmal auf den Weg. Diesmal war kein Feiertag, so war der Weg in die Krypta der „St. Cyril+Method - Kirche“ freigegeben, und wir konnten eines der wichtigsten Ereignisse der neueren tschechischen (und slowakischen) Geschichte gedenken. Wenn auch nicht am Nationalfeiertag, an dem es eigentlich angebracht gewesen wäre. Die Krypta war gut besucht.
anne.c - 5. Okt, 10:17