Messermorde in Solingen

Drei Menschen sind bei einem Stadtfest (das makabererweise unter dem Motto „Festival der Vielfalt“ stand), erstochen worden. Das löste – man wundert sich -, ein ungeheures Medienecho aus. Im Fernsehen gab es Sondersendungen, im Radio liefen ausführliche Berichte. Talk-Runden wurden dieser Untat, ihren Hintergründen, den Motiven des Täters gewidmet. Und selbstverständlich den Auswirkungen des Attentats auf zukünftige Wahlen demnächst.

Man hat sogar den Eindruck, dass das Medienecho und die Politikeranteilnahme ganz eng mit den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen zusammenhängen. Denn Attentate durch Asylbewerber, auch mit mehreren Toten, gab es in den letzten Jahren mehrmals. Da waren die öffentlichen Reaktionen eher verhalten. Noch im vorigen Jahr erstach ein Palästinenser (aus dem Gazastreifen) zwei junge Menschen in einem Regionalzug in Norddeutschland. (Eine weitere schwer verletzte Frau nahm sich später das Leben). Man hörte darüber in den Nachrichten, es gab Berichte, aber der ganze Fall war schnell vergessen. Das Attentat des Tunesier Anis Amri, der 12 Menschen auf einem Berliner Weihnachtsmarkt mit einem LKW überfuhr, wurde im Bewusstsein sehr klein gehalten und auch dem Vergessen überlassen. Kanzlerin Angela Merkel ließ sich erst ein Jahr nach dem Attentat zu einem Solidaritätstreffen mit den Angehörigen der Opfer herab, und das erst nach einem vorwurfsvollen Brief der Angehörigen.

Zu diesen drei Beispielen ist noch anzumerken, dass sie von Asylbewerbern begangen wurden, die schon durch Straftaten auffällig gewesen waren und eigentlich das Land hätten verlassen müssen. Aber die Behörden hatten geschlampt, sie maßen dem keine Bedeutung zu, dass gewalttätige und potentielle Straftäter in der Gegend herumlaufen. Es entsteht der Eindruck, dass dem Staat die Sicherheit der Bürger viel weniger wichtig ist, als Konzilianz gegenüber Asylbewerbern.

Das Erstaunliche ist die große mediale Aufmerksamkeit gegenüber dem Solinger Messerattentat. Ich habe den Eindruck, dass die Medien und auch die Politiker paralysiert sind. Haben sie so eine Angst vor der AfD und den anstehenden Wahlen? Schon mehreren sich die unvermeidlichen Stimmen, die davor warnen, das Attentat könne instrumentalisiert werden. Aber wieso sollte es instrumentalisiert werden: es ist geschehen! Drei Menschen sind tot. (Sie werden sich ja nicht zu Sterben zur Verfügung gestellt haben, damit die AfD mehr Stimmen bekommt). Die Politiker sollten sich nicht lächerlich machen indem sie von „instrumentalisieren“ oder „Wasser auf die Mühlen“ sprechen, sie sollten sich bei ihrer Politik nach den Befindlichkeiten der Bürger richten. Dann müsste die Angst vor der AfD nicht so groß sein.

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