Impressionen

Ich möchte von vorherein und ausdrücklich betonen, dass ich nichts gegen „die Kirche“ habe und auch nicht Menschen, die einer christlichen Kirche angehören unterstelle, Vorurteile gegen Juden zu haben. Dafür kenne ich zu viele Christen (oder sagen wir mal: etliche), die ein herzliches und entspanntes Verhältnis zu Juden haben und die gemeinsam mit ihnen an Projekten arbeiten, seien es biblische, seien es Aufgaben, die sich mit der Vergangenheit und der Erinnerung daran befassen. Trotzdem bin ich immer wieder erstaunt, wie oft bei kirchlichen Veranstaltungen, gelinde gesagt, „schräges Zeug“ über Juden (oder Israel) zu hören ist. Behauptungen, die einfach falsch sind, auch Unterstellungen und Falschinterpretationen. Ich möchte hier weniger das aufschreiben, was jeder den Medien entnehmen kann, sondern das, was ich selbst erlebte und hörte.

Und ich war tatsächlich dabei, als eine junge Pastorin, noch nicht lange von der Universität gekommen, der Religionswissenschaftlerin Ruth Lapide bei einem Seminar ins Gesicht sagte: „Die Juden haben Jesus ans Kreuz geschlagen!“ Frau Lapide war um eine scharfe Antwort nicht verlegen.

Und ich war in einem Gottesdienst, bei dem Pastor W. ohne Skrupel sagte: „Nach dem Gesetz des Alten Testaments gilt die Regel: Auge um Auge. Zahn um Zahn. Diese Regel hat irgendwie noch eine Berechtigung. Heutzutage wären die Palästinenser froh, wenn man sie nach diesem Gesetz behandelte, doch die Israeli überziehen für einige nicht treffende selbst gebastelte Sprengkörper Gaza mit Bombenteppichen.

Und ich war in der Bibelstunde, als Pfarrer R. zu einem x-beliebigen Thema auf einmal die Bemerkung anfügte: „Es hat auch seine Schattenseiten, dass die Juden sich als das erwählte Volk betrachten. Zum Beispiel haben sie eine Mauer quer durch Jerusalem gebaut. Ich fragte: „Meinen sie, dass die Israeli diese Mauer wegen ihres Erwähltseins gebaut haben oder könnte es auch mit der Sicherheit zu tun haben?“ Mit einer gewissen pastoralen Herablassung sagte er: „Ach, liebe Frau, was wissen sie schon!?“ Ich sagte: „Ich möchte nur wissen, meinen sie das wirklich so? Sind ihnen in die Luft gesprengte Israelis lieber als eine Mauer? “, und gleich fiel dem zweiten anwesenden Pfarrer ein, dass es doch eigentlich Zeit sei, den Abend zu beenden, so dass prompt der abendliche Segen erfolgte, zufällig ein Segen aus dem Alten Testament, der aaronitische.
crc - 19. Jan, 15:07

Kontinuität des Traditionellen chr. Judenhasses!

Neben dem notorischen chr. Judenhass, der sich heute insbesondere hinter Israelkritik versteckt ("man wird doch noch Israel kritisieren dürfen, aber...") und in kirchlichen Kreisen als historisch-kritische Auslassungen/Interpretationen zum israelitischen Gesetz und Alten Testament erscheint, fand ich die unwürdige Herablassung des einen Herren unerträglich zu lesen "Ach, liebe Frau, was wissen sie schon!?" !

LG, Christian K.

Im Luftreich des Traums

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