Greta ist eine Kunstfigur, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat

Es kommt in Unterhaltungen immer einmal vor, dass die Rede auf das Phänomen „Greta“ kommt. Nicht „Greta“ halte ich für ein Phänomen, sondern wie die Welt der so genannten Erwachsenen mit ihr umgeht und was sie in sie hineinsieht. Das Leben Gretas gäbe Stoff für einen jener Romane von dem man nach dem Lesen sagt: „Sehr skurril, aber von der Wirklichkeit ziemlich weit entfernt!“ Mir erscheint Greta als eine Kunstfigur, die Franz Kafka für einen Roman über eine absurde Welt hätte erfinden können.

Kurz gesagt: ich bin eine Gretaskeptikerin, und ich scheue mich nicht, das hier und da auszusprechen. Im Bekanntenkreis bekomme ich darauf einhellig, als hätten sich diejenigen abgesprochen, die Antwort: „Es ist gut und sehr wichtig, dass die Jugend so engagiert da heran geht und sich Gedanken macht!“ Da kann man heraushören, dass derjenige damit sagen will: ´Auf unsere Generation trifft die Klimschützereuphorie nicht unbedingt zu, aber wir setzen unsere Hoffnung in die Kinder, die sich dieses ´brennenden´ Themas an unserer Stelle annehmen. Es ist ja ihre Zukunft, sie werden es schon machen`. Ich verteidige meine Meinung, dass sowohl Greta als auch ihre Jünger ideologisierte Kinder sind, und dass der Gretawahn sogar schädlich für die Menschheit ist, denn sie offenbart vor aller Augen, dass es nicht das geringste ausmacht, dass was jemand sagt und was er tut, nichts gemeinsam hat, und dass diese Tatsache allgemein anerkannt ist. Als Beispiel nenne ich den stv. Chefredakteur der „ZEIT“ Bernd Ulrich, der Bücher über Ökologie schreibt, „Klimaskeptiker“ verteufelt, und sowohl er als auch seine Kollegen organisieren und werben und fahren als Reisebegleiter mit auf teure Kreuzfahrten in alle Welt. Wahrscheinlich ist es von Vorteil, in der ehemaligen DDR aufgewachsen zu sein, denn da hat man ein gutes Gespür erworben für den Antagonismus zwischen Wort und Tat.

Am 28.9. hörte ich nebenbei im Autoradio eine Sendung des DLF, in der es darum ging, wie Klassenfahrten heutzutage geplant und durchgeführt werden. Da offenbarte sich ein Bild der Schülerschaft, die mit meiner vorher gesagten Theorie, nicht aber mit den Theorien der „Greta-Anhänger“ übereinstimmt. Eine Lehrerin wurde gefragt, ob Flugreisen in Zeiten des Klimaschutzes nicht obsolet seien. Die Lehrerin antwortete, dass ihr das schon bewusst sei, aber ihre Schüler würden sich wohl weigern, 20 Stunden mit dem Bus zu fahren. Ein weiterer Lehrer sagte, dass er sich wünschen würde, als Abschlussfahrt mit der Abiturklasse z.B. einen Fluss von der Quelle bis zur Mündung mit Rädern abzufahren, weil das mehr Erlebnis- und Gemeinschaftsgewinn brächte, aber da würden seine Schüler nicht mitmachen. Auch das "Chillen" dürfte auf Klassenfahrten nicht unberücksichtigt bleiben.
Selbstverständlich machte es niemanden etwas aus, wenn Anspruch und Wirklichkeit auseinander klaffen.
iGing - 5. Okt, 23:15

Ich lese ausgesprochen gern in diesem Blog - aber mit Ihrer Bewertung von Greta Thunberg kann ich mich nicht einverstanden erklären! Mein Eindruck ist ein völlig anderer, ich habe noch kein Wort von ihr gehört, das mich nicht überzeugt hätte. Kein Vergleich mit anderen Jugendlichen und vor allem: Kein Vergleich mit den meisten Erwachsenen!

anne.c - 6. Okt, 21:54

Antwort

Die Kernaussage meines Beitrags ist: Den Aussagen, die Greta macht, wird sowohl von den relevanten Medien, z.B. der „ZEIT“, von Politikern, UNO-Größen, jugendlichen Demonstranten usw. bewundernd zugehört, und niemand denkt auch nur im Geringsten daran, einschneidende Änderungen für sich in die Tat umzusetzen. Das muss nicht am Verhalten Einzelner ausgemacht werden. Es reicht: stündlich die Staumeldungen zu hören, die Zahl der SUV-Fahrzeuge im Straßenverkehr zu bemerken, den Lastwagenverkehr und die Verkehrsdichte überhaupt zu beobachten, in Unterhaltungen zu erfahren, wer wohin und in welche Ferne gereist ist oder zu reisen plant. Das sind relevante Tatsachen einer Gesellschaft, die Greta aufs Podest hebt. Mir reicht es, dass ich schon mehrmals Angela Merkels riesigen Hubschrauber über meinem Haus sah, in dem sie von Termin zu Termin „hoppt“. Auch sie ist Bewunderin von Greta. Die Tatsache, dass Reden und eigenes Handeln nicht zusammen hängen, wird am Hype um Greta vor aller Augen gezeigt. Diese Diskrepanz ist schädlich für die Gesellschaft, die Greta bewundern und wie gehabt weiter machen kann.

anne.c - 8. Okt, 10:48

Ganz verstehen wir uns noch nicht. Greta erhebt Forderungen, die niemand erfüllen kann - Greta selbst nicht, wie man es an ihrem Segeltörn sah und Sie auch nicht, denn Greta lenhnt auch Ihr LPG-Auto ab.

Und bei einer solchen Prophetin kann jeder bequem mitmachen, weil es um nichts geht. Beispiel: Im Bundestag steht die Abstimmung über Geschwindigkeitsbegrenzung auf den Autobanen an und die SPD, deren Mitglieder sicher mehrheitlich überzeugte Greta-Fans sind, stimmt dagegen und erklärt hierzu sogar - wie es gemeldet wird - den Fraktionszwang.
iGing - 8. Okt, 22:55

Wie soll eine 16-jährige denn diese Forderungen voll und ganz erfüllen können? Ich finde es völlig unangebracht, das überhaupt zu verlangen. Das ist in etwa vergleichbar mit der Kritik unserer Bundeskanzlerin, Greta hätte in ihrer Rede vor der UN mehr technologische Möglichkeiten zur CO2-Reduzierung aufzeigen müssen. Von demjenigen, der auf den Mangel hinweist, wird auch gleich die Lösung verlangt, und wenn er die nicht gleich mitliefert, kann man ihn ja ruhig ignorieren. Keiner von uns kann alleine diese Forderungen erfüllen, aber wenn viele ihr Möglichstes tun - wenn man mal auf der individuellen Ebene bleibt -, wird wenigstens schon mal bewusstseinsmäßig ein Grundstein gelegt. Das das alles nicht ausreicht, wird sich ja hoffentlich sehr bald bis ganz nach "oben" herumgesprochen haben, so dass ein Handeln von dort umso dringlicher wird. Und eigentlich sind wir jetzt gerade genau an diesem Punkt. Darauf macht Greta mit all ihrer Unzulänglichkeit aufmerksam, UND DAFÜR GEBÜHRT IHR HÖCHSTER RESPEKT UND DANK!!!
Iggy - 9. Okt, 14:03

@ WVS

Ist das jetzt ein neuer Wettbwerb? Nicht so wie früher: Mein Haus, mein Auto, mein Boot, sondern mein CO2-Abdruck, meine Dämmung, mein kleines Auto, meine wenigen Flugreisen ... ???
Muss lachen. Obwohl ich nicht an den menschengemachten Klimawandel glaube (außer zu einem sehr geringen Anteil), bin ich dennoch kein Klimaleugner. Was für ein Wort! Ich leugne das Klima absolut nicht. Es ist nunmal da. Und Co2, auch Kohlendioxyd genannt, ist nunmal ein wichtiger Baustein des Lebens auf der Erde. Wenn wir den Kohlendioxyd-Gehalt herunterschrauben, dann ist das nicht gut für unsere Pflanzen, sie leiden an Mangel und werden nicht mehr richtig wachsen. Dann haben WIR nix mehr zu essen - und unsere Tiere auch nicht.

Aber egal, es bringt ja nichts, also werde ICH jetzt meine Karten auf den Klimatisch legen:
Ich habe 3 (in Worten drei) Flugreisen gemacht, das war vor 40 Jahren, und zwar nach Ibiza -
Ich habe mein Auto vor 35 Jahren abgeschafft. Obwohl ich arbeiten musste -
Ich trinke seit zig Jahren keinen Kaffee mehr, weil Monokultur bevorzugt -
Ich besitze kein Handy - aber einen Computer, wie wohl jeder hier bemerkt hat ;-) -
Bei mir kann man sich nicht die Hände warm waschen. Handwaschbecken ohne Wäremeerzeuger. -
Ich dusche mit Minimaltemperaturen und ganz schnell -
Ich schalte meine Ölheizung (ich schäme mich deswegen, nein, nicht wirklich, die Abgaswerte sind sehr streng, aber demnächst wird trotzdem was neues eingebaut) nur am Tage an. Es gibt da einen An-und ausschalter -
Mein Fleischverbauch könnte allerdings reduziert werden. Da ja mein letzter Kater eingeschläfert werden musste, habe ich schon einen Teilerfolg erzielt. Demnächst werden Mann und ich von Spaghettis mit Tomatensoße leben. Und Zwiebeln. Das ist sehr lecker, und man kann es auch variieren mit Knoblauch oder anderen Kräutern. Falls die dann noch erhältlich sind. Auf den Käse muss ich dann verzichten, leider, und wenn ich Sojaproteine haben will, muss eben der Amazonas-Urwald dran glauben. Das wissen wahrscheinlich die wenigsten - wie heißen sie noch - ach ja: Veganer! Nicht, dass ich was gegen Veganer hätte, ich wünschte, ich wäre Veganer und hätte keinerlei Zweifel. Aber es gibt immer irgendwas, was der Umwelt schadet.
Und deswegen bin ich mehr für die Umwelt als für ein dubioses Klima.
Punktum!

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