"Geschichtsbewältigung"
In der jüdischen Rundschau war ein Artikel über die Wanseekonferenz 1942. Nicht, dass darin etwas ganz Neues stand, die Konferenz, ihr Inhalt und die dabei Mitwirkenden sind bekannt. Doch war es wieder beklemmend, sich vorzustellen, was diese Leute sich ausdachten, was für ein Vokabular sie benutzten und sich gleichzeitig vorzustellen, wie die Verwirklichung ihrer perversen Gedanken für die einzelnen Menschen, Gemeinden, Orte ausgesehen hat.
Immer wieder einmal bekommt man zu hören, dass Deutschland ein unheimlich tolles Land ist mit höchst aufregender Geschichte und einer beeindruckenden Kultur. Bis eben auf diese 12 Jahre. Wie Alexander Gauland verkündet hat, die wären ein „Fliegenschiss“ im Vergleich mit der übrigen Geschichte. Da frage ich mich, wie aus dieser tollen Geschichte Menschen wie Heydrich, Himmler, Eichmann usw. hervor gehen konnten. In ihrem Gespräch in der Villa benutzten sie Ausdrücke wie „natürliche Verminderung“, „entsprechend behandelt“, „praktische Durchführung der Endlösung“ „entfernt werden“. Und man muss sich vorstellen, wie das – aus der Forschung und aus Büchern von Überlebenden weiß man es – aussah. Und man muss sich vorstellen, dass die Witwe von Heydrich, den man als den „Architekten des Holocaust“ bezeichnet, sich eine lebenslange Rente (incl. Nachzahlungen) für diese „Architektur des Holocaust“ erstritten hat, d.h. es gab in dem „schönen Deutschland, außerhalb der 12 Jahre“ dann immer noch eine Belohnung für die Menschen, die am Holocaust beteiligt waren (ebenso wie die Witwe von Freisler eine hohe Pension bezog, und welche Witwen noch alle etwas bekamen, das weiß ich nicht).
Vor einem Jahr fand in einer Villa in Potsdam ein Treffen von Mitgliedern der AfD statt, das war einigermaßen harmlos, jedenfalls hatte es keine Reichweite und war von unbedeutenden Personen besetzt. Prompt bezeichneten einige Leute, z.B. Innenministerin Faeser das Treffen als eine „2. Wanseekonferenz“. Es hätte zumindest Parallelen dazu. Nun kann man sich durchaus Gedanken machen zu Absichten und Zielen der AfD und auch der Inhalt ihrer Gespräche wäre interessant. Aber überhaupt die Bezeichnung „Wannseekonferenz“ mit so einem Treffen zu assoziieren, das bezeugt eine Ignoranz, zur eigentlichen Konferenz. Das ist - wie man es oft erlebt-, eine Verniedlichung des Holocaust, das lässt die unzähligen Menschen, die auf barbarischste Weise zu Tode gebracht wurden, als Marionetten erscheinen, die auf einem Reißbrett der Geschichtsbewältigung hin und her geschoben werden.
Immer wieder einmal bekommt man zu hören, dass Deutschland ein unheimlich tolles Land ist mit höchst aufregender Geschichte und einer beeindruckenden Kultur. Bis eben auf diese 12 Jahre. Wie Alexander Gauland verkündet hat, die wären ein „Fliegenschiss“ im Vergleich mit der übrigen Geschichte. Da frage ich mich, wie aus dieser tollen Geschichte Menschen wie Heydrich, Himmler, Eichmann usw. hervor gehen konnten. In ihrem Gespräch in der Villa benutzten sie Ausdrücke wie „natürliche Verminderung“, „entsprechend behandelt“, „praktische Durchführung der Endlösung“ „entfernt werden“. Und man muss sich vorstellen, wie das – aus der Forschung und aus Büchern von Überlebenden weiß man es – aussah. Und man muss sich vorstellen, dass die Witwe von Heydrich, den man als den „Architekten des Holocaust“ bezeichnet, sich eine lebenslange Rente (incl. Nachzahlungen) für diese „Architektur des Holocaust“ erstritten hat, d.h. es gab in dem „schönen Deutschland, außerhalb der 12 Jahre“ dann immer noch eine Belohnung für die Menschen, die am Holocaust beteiligt waren (ebenso wie die Witwe von Freisler eine hohe Pension bezog, und welche Witwen noch alle etwas bekamen, das weiß ich nicht).
Vor einem Jahr fand in einer Villa in Potsdam ein Treffen von Mitgliedern der AfD statt, das war einigermaßen harmlos, jedenfalls hatte es keine Reichweite und war von unbedeutenden Personen besetzt. Prompt bezeichneten einige Leute, z.B. Innenministerin Faeser das Treffen als eine „2. Wanseekonferenz“. Es hätte zumindest Parallelen dazu. Nun kann man sich durchaus Gedanken machen zu Absichten und Zielen der AfD und auch der Inhalt ihrer Gespräche wäre interessant. Aber überhaupt die Bezeichnung „Wannseekonferenz“ mit so einem Treffen zu assoziieren, das bezeugt eine Ignoranz, zur eigentlichen Konferenz. Das ist - wie man es oft erlebt-, eine Verniedlichung des Holocaust, das lässt die unzähligen Menschen, die auf barbarischste Weise zu Tode gebracht wurden, als Marionetten erscheinen, die auf einem Reißbrett der Geschichtsbewältigung hin und her geschoben werden.
anne.c - 17. Jan, 12:11