Geschichte: In einer kleinen Stadt in Mähren (Teil 5 / Ende)
Im Gymnasium
Auch dem Gymnasium, einem schönen barocken Bau inmitten der Stadt, statteten wir einen Besuch ab. Vor dem Eingang waren Tafeln angebracht, die an Helden des zweiten Weltkriegs, die dieses Gymnasium absolviert haben, erinnern: an den Fallschirmspringer Oldrich Pechal, Unteroffizier der tschechischen Auslandsarmee, der nach seinem Fallschirmabsprung über der Slowakei verraten wurde und nach seiner Festnahme gefoltert und im KZ Mauthausen hingerichtet wurde

und an Vladimir Nedved, Offizier der Royal Air Force, der in der tschechischer Auslandsarmee in vielen Luftschlachten mitgekämpft hatte. Nach dem Krieg begann er die neue tschechische Armee mit aufzubauen, wurde dabei jäh durch den kommunistischen Umsturz 1948 unterbrochen und dieses Ereignis zwang ihn, wie so viele tschehchische Kämpfer der britischen Auslandsarmee, zu einer erneuten Emigration. Er starb hoch geehrt in Australien.

Im Inneren des Gebäudes stieß man direkt wenn man die Treppe herauf ging, auf eine Gedenktafel, die an die Opfer aus dieser Stadt in den Jahren 1939 - 1945, erinnerte. Wir waren erstaunt über die konzentrierte Atmosphäre, in der die Schüler sich ruhig durch das Gebäude bewegten. Die Tafeln wurden von den Schülern natürlich nicht beachtet. Es muss auf sie aber eine Wirkung haben, wenn sie täglich an Tafeln vorbei gehen, die daran erinnern, dass Menschen aus ihrer Stadt einst ihr Leben lassen mussten oder sogar freiwillig ihr Leben für die Befreiung ihres Volkes gelassen haben.
So überlegte ich, wie es wäre, wenn an einem unserer Gymnasien Tafeln in dieser Art angebracht wären: General soundso hat Heldenhaftes beim Versuch, Stalingrad einzunehmen geleistet oder gar SS-Sturmbannführer so und so hat ….. Das wäre wohl in einem deutschen Gymnasium nicht möglich, und man verlegt die Ehrung von deutschen Heldentaten in Bundeswehrkasernen, Kriegerfriedhöfe oder in oder an Kirchen, wie z.B. ans Autobahnkirchlein Duben („1939-1945 ihren gefallenen Helden…“).
Der Unterschied zwischen den beiden verschiedenen Arten von Helden liegt darin, dass die tschechischen Helden ihren Tod bei der Verteidigung des eigenen Landes fanden, den deutschen Helden muss man den Vorwurf machen, dass ihr Tod in der großen Mehrheit im Ausland bei der Unterdrückung besetzter Völker geschah.
Auch dem Gymnasium, einem schönen barocken Bau inmitten der Stadt, statteten wir einen Besuch ab. Vor dem Eingang waren Tafeln angebracht, die an Helden des zweiten Weltkriegs, die dieses Gymnasium absolviert haben, erinnern: an den Fallschirmspringer Oldrich Pechal, Unteroffizier der tschechischen Auslandsarmee, der nach seinem Fallschirmabsprung über der Slowakei verraten wurde und nach seiner Festnahme gefoltert und im KZ Mauthausen hingerichtet wurde

und an Vladimir Nedved, Offizier der Royal Air Force, der in der tschechischer Auslandsarmee in vielen Luftschlachten mitgekämpft hatte. Nach dem Krieg begann er die neue tschechische Armee mit aufzubauen, wurde dabei jäh durch den kommunistischen Umsturz 1948 unterbrochen und dieses Ereignis zwang ihn, wie so viele tschehchische Kämpfer der britischen Auslandsarmee, zu einer erneuten Emigration. Er starb hoch geehrt in Australien.

Im Inneren des Gebäudes stieß man direkt wenn man die Treppe herauf ging, auf eine Gedenktafel, die an die Opfer aus dieser Stadt in den Jahren 1939 - 1945, erinnerte. Wir waren erstaunt über die konzentrierte Atmosphäre, in der die Schüler sich ruhig durch das Gebäude bewegten. Die Tafeln wurden von den Schülern natürlich nicht beachtet. Es muss auf sie aber eine Wirkung haben, wenn sie täglich an Tafeln vorbei gehen, die daran erinnern, dass Menschen aus ihrer Stadt einst ihr Leben lassen mussten oder sogar freiwillig ihr Leben für die Befreiung ihres Volkes gelassen haben.
So überlegte ich, wie es wäre, wenn an einem unserer Gymnasien Tafeln in dieser Art angebracht wären: General soundso hat Heldenhaftes beim Versuch, Stalingrad einzunehmen geleistet oder gar SS-Sturmbannführer so und so hat ….. Das wäre wohl in einem deutschen Gymnasium nicht möglich, und man verlegt die Ehrung von deutschen Heldentaten in Bundeswehrkasernen, Kriegerfriedhöfe oder in oder an Kirchen, wie z.B. ans Autobahnkirchlein Duben („1939-1945 ihren gefallenen Helden…“).
Der Unterschied zwischen den beiden verschiedenen Arten von Helden liegt darin, dass die tschechischen Helden ihren Tod bei der Verteidigung des eigenen Landes fanden, den deutschen Helden muss man den Vorwurf machen, dass ihr Tod in der großen Mehrheit im Ausland bei der Unterdrückung besetzter Völker geschah.
anne.c - 14. Jun, 14:22