Gedenken: 80 Jahre seit Kriegsende (Teil 1)
Wer in der DDR aufgewachsen ist, hat den 8. Mai als „Tag der Befreiung“ kennengelernt. Im Westdeutschland mag dieser Tag einen anderen Namen gehabt haben. Vielleicht Tag des Kriegsendes, Tag der Kapitulation? Inzwischen ist dieser 8. Mai 1945 so lange her, dass die Feiern zu den runden Jahrestagen immer pompöser werden, aber auch, dass die Erinnerung nach dem jeweiligen Geschmack zelebriert wird.
So haben wir in der Schule gelernt: die Siegermächte, das waren USA, die Sowjetunion, Frankreich und Großbritannien. Nun ist mit Erstaunen festzustellen, dass die Sowjetunion (die es ja auch nicht mehr gibt, aber das die größte Last getragen habende Land: Russland), das Land, das die meisten Kriegstoten in diesem von Deutschland angezettelten Krieg hatte, das Land, das unter der Bezeichnung „verbrannte Erde“ unglaublich verwüstet und niedergebrannt wurde, dass dieses Land nun nicht mehr zu den Siegermächten gezählt wird. Es hat auf der Gedenkfeier nichts zu suchen. Wegen des gerade stattfindenden Ukrainekriegs. Eine andere Tatsache ist, dass die Sowjetunion tatsächlich nicht nur als Befreier kam, sondern dass sie die „befreiten“ Länder über Jahrzehnte geknechtet und bevormundet hat.

Aber darum geht es nicht. Es geht um die unzähligen sowjetischen Menschen, die in dem Krieg ihr Leben lassen mussten. Und die nach Definition der Deutschen Untermenschen waren. Die sowjetischen Kriegsgefangenen wurden wie Sklaven behandelt, ein großer Teil von ihnen starb an Hunger. In unserer Umgebung gab es Kriegsgefangenenlager sowohl der Allierten, als auch von russischen Soldaten. Letztere wurden zu schwersten und schmutzigsten Arbeiten herangezogen, Hunger war allgegenwärtig. Die Schicksale der alliierten Gefangenen konnte man später recht gut recherchieren, während die Spur aller russischer Gefangenen sich im Dunklen verliert. (was auch daran liegen mag, dass Stalin die zurückgekehrten Soldaten als „Vaterlandsverräter“ nach Sibirien deportieren ließ).
So schlimm der Ukrainekrieg ist, so schlimm in ihm gehandelt wird, aber dieses Gedenken gilt einem geschichtlichen Ereignis, dass vor 80 Jahren stattfand! Und da haben die Staaten der Sowjetunion einen ganz furchtbaren Blutzoll erbracht. Und diese vielen Toten haben Nachkommen, die sich genauso mit den Taten und dem Leid ihrer Vorfahren beschäftigen, wie es auch in anderen Ländern üblich ist. Sie bekommen von Deutschland die Botschaft übermittelt: ´Das war alles nichts`. Dass man Putin nicht einlädt, dafür habe ich Verständnis. Man hätte sich etwas einfallen lassen müssen, damit man den russischen Opfern gerecht wird. Und wären es Abordnungen von Nachkommen von im Krieg umgekommenen Russen.
Doch, dass Russland auf der Feier ausgesperrt wird, dass man damit der gesamten Bevölkerung Russlands ihr Nichtvorhandensein im Krieg bescheinigt. Das bedeutet ein Umschreiben dessen, was im Krieg geschah. Deutschland gesellt sich zu den Siegermächten, Russland wird ausgesperrt.
So haben wir in der Schule gelernt: die Siegermächte, das waren USA, die Sowjetunion, Frankreich und Großbritannien. Nun ist mit Erstaunen festzustellen, dass die Sowjetunion (die es ja auch nicht mehr gibt, aber das die größte Last getragen habende Land: Russland), das Land, das die meisten Kriegstoten in diesem von Deutschland angezettelten Krieg hatte, das Land, das unter der Bezeichnung „verbrannte Erde“ unglaublich verwüstet und niedergebrannt wurde, dass dieses Land nun nicht mehr zu den Siegermächten gezählt wird. Es hat auf der Gedenkfeier nichts zu suchen. Wegen des gerade stattfindenden Ukrainekriegs. Eine andere Tatsache ist, dass die Sowjetunion tatsächlich nicht nur als Befreier kam, sondern dass sie die „befreiten“ Länder über Jahrzehnte geknechtet und bevormundet hat.

Aber darum geht es nicht. Es geht um die unzähligen sowjetischen Menschen, die in dem Krieg ihr Leben lassen mussten. Und die nach Definition der Deutschen Untermenschen waren. Die sowjetischen Kriegsgefangenen wurden wie Sklaven behandelt, ein großer Teil von ihnen starb an Hunger. In unserer Umgebung gab es Kriegsgefangenenlager sowohl der Allierten, als auch von russischen Soldaten. Letztere wurden zu schwersten und schmutzigsten Arbeiten herangezogen, Hunger war allgegenwärtig. Die Schicksale der alliierten Gefangenen konnte man später recht gut recherchieren, während die Spur aller russischer Gefangenen sich im Dunklen verliert. (was auch daran liegen mag, dass Stalin die zurückgekehrten Soldaten als „Vaterlandsverräter“ nach Sibirien deportieren ließ).
So schlimm der Ukrainekrieg ist, so schlimm in ihm gehandelt wird, aber dieses Gedenken gilt einem geschichtlichen Ereignis, dass vor 80 Jahren stattfand! Und da haben die Staaten der Sowjetunion einen ganz furchtbaren Blutzoll erbracht. Und diese vielen Toten haben Nachkommen, die sich genauso mit den Taten und dem Leid ihrer Vorfahren beschäftigen, wie es auch in anderen Ländern üblich ist. Sie bekommen von Deutschland die Botschaft übermittelt: ´Das war alles nichts`. Dass man Putin nicht einlädt, dafür habe ich Verständnis. Man hätte sich etwas einfallen lassen müssen, damit man den russischen Opfern gerecht wird. Und wären es Abordnungen von Nachkommen von im Krieg umgekommenen Russen.
Doch, dass Russland auf der Feier ausgesperrt wird, dass man damit der gesamten Bevölkerung Russlands ihr Nichtvorhandensein im Krieg bescheinigt. Das bedeutet ein Umschreiben dessen, was im Krieg geschah. Deutschland gesellt sich zu den Siegermächten, Russland wird ausgesperrt.
anne.c - 10. Mai, 11:24