Erlebnisse mit Israel-Fahne

Die Erlebnisse, die man selbst hat, sind immer interessanter als das, was man In Zeitschriften oder im Internet zu lesen bekommt. Das selbst Erlebte ist ja immer mit allerhand Facetten verknüpft, es weist auf die eigene Vergangenheit, schafft Assoziationen.

Seit einiger Zeit trage ich gut sichtbar auf meiner Oberbekleidung einen Israel-Aufnäher. Reaktionen darauf sind relativ selten, woraus ich schließe, dass der Israel-Gaza Konflikt im Bewusstsein der Bevölkerung nicht allzu präsent ist. Neulich sprach mich eine ehemalige Lehrerin meiner Kinder an, sie fragte, was der Aufnäher bedeutet. Ich antwortete: „Dort ist Krieg!“. Sie sagte mitleidig: „Ja, meine Mutter (eine Flüchtlingsfrau aus dem Osten nach 1945) hat gesagt: „Kind, Krieg ist das Schlimmste, was es überhaupt gibt!“ An dieser Episode gefiel mir, dass es der Frau überhaupt nicht einfiel, igendwie ideologisch oder aus einer erhöhten Position aus zu antworten, sondern sie sagte spontan, was ihr zum Thema Krieg einfiel.

In Berlin in der S-Bahn beugte sich ein Mann zu mir. Er wirkte etwas abgeschabt, schien Mitte 50 zu sein, er hatte einen osteuropäischen Akzent. Er stellte mir die Frage: „Sprechen sie hebräisch?“ Ich übersetzte für mich im Kopf, dass er mich wohl fragen wollte, ob ich aus Israel komme. „Nein“. Etwas unsicher zeigte er auf meine Fahne. „Aber was …..?“ I Ich sagte: „Sympathie!“. Man merkte, dass in seinem Kopf etwas vorging: „Ach, ich weiß, sie glauben an Jesus und halten zu Israel!“ (Er hielt mich anscheinend für eine evangelikale Christin – wobei er zwar etwas daneben lag, aber immerhin, es war eine Erklärung, und er war zufrieden). Interessant fand ich daran, dass es ein ganz neutrales Gespräch war, dass Dinge oft nicht so eindeutig sind, wie sie scheinen.

Im Luftreich des Traums

gegen Ideologien

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