Einige Nachbetrachtungen zum 11.9., die in den Medien zu kurz kamen
Vor dem 11.9. 2011 wurde wochenlang Anlauf genommen auf dieses Weltgroßereignis. Die Welt liebt die Nachbereitungen mehr, als die Ereignisse selbst, weil sie sie selbst inszenieren kann, weil sie sich medial genügend darauf vorbereiten kann und schon die richtigen Bücher und Sendungen, z.B. mit Verschwörungstheorien parat hat. Ich sagte: Wir werden viel Unsinn hören, aber am 12.11. wird abrupt Schluss sein. Darüber wundere ich mich immer: welche gewaltigen Anläufe zu den medialen Großereignissen genommen werden, und wie klanglos sie dann vorbei sind, lediglich ein paar Presseschaustimmen bilden den kläglichen Abschluss. Aus den Diskussionen, Talksendungen könnte sich ja mal ein neuer Gedanke ergeben haben, etwas, was weiter diskutiert werden könnte. Aber nein, unmittelbar darauf beginnt die mediale Vorbereitung des nächsten Großereignisses.
Ich versuche mich, den medialen Großereignissen zu entziehen, weil ich zu viel Unsinn schlecht ertrage, aber es flattert immer noch genug am Ohr vorbei. So z.B. immer wieder der Satz, wie sehr sich die Welt seitdem verändert hätte. Damals, vor 10 Jahren, wurde im Zuge der Nachbereitungen des Terroraktes immer wieder ein Satz genannt, den Herr Scholl-Latour (ich nenne ihn „Prophet des Düsteren“) ausgesprochen hatte: „Das ist das Ende der Spaß-Gesellschaft!“ Seltsamerweise habe ich diesmal diesen Satz nicht vernommen. Ich muss gestehen, dass ich damals dieser Prophezeiung auch ein wenig geglaubt hatte.
Wenn ich jetzt durch die Fernsehprogramme zappe, wenn ich mich umsehe, wie es z. B. in einer Tourismusregion zugeht, wenn ich erlebe, wie Feste und Großevents gefeiert werden: spaßiger kann es kaum sein, als 10 Jahre, nachdem sich die Welt so unglaublich verändert hat. Wenn ich sehe, mit welcher Selbstverständlichkeit rund um die Welt gereist wird, wie junge Menschen, die noch nie eigenes Geld verdient haben, in entferntesten Ländern Praktika machen, sich Autos ausleihen und quer durch Kontinente fahren (ich sehe darin nichts Verwerfliches – sie nutzen die Möglichkeiten, die sich ihnen bieten). Was für Möglichkeiten und welche Freiheiten jeder hat – es liegt an ihm sie zu nutzen: in meinem, vielleicht nicht großen, aber für die Gesellschaft repräsentablen Bekanntenkreis ist es so. Die Wirklichkeit spricht eine andere Sprache, als ich sie in den Medien höre.
Die große Empörung über diese und jene Sicherheitsvorkehrung: Wenn ich mir vorstelle, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Flugzeug wegen einer Bombe in der Luft explodiert,
etwa 1: 100 wäre, ich weiß nicht, ob die Leute dann noch so unbefangen rund um die Erde fliegen würden. Ich bemerke nicht, wenn ich in einer Großstadt bin, dass die Menschen angespannt um sich blicken, ob eine Gefahr lauert. Wenn ich sehe, welche Massen von Menschen sich zu Großereignissen begeben, und das größte Unglück, in den letzten 10 Jahren hier, geschah aufgrund von mangelnden Sicherheitsvorkehrungen! So unsicher scheint das Lebensgefühl nicht zu sein.
Wenn ich einige Bilder der 10-Jahresfeier (so wurde der Tag tatsächlich hier und da genannt) sah, fiel mir auf, dass nicht nur die Spuren des Anschlags - außer den „Gedenkspuren - verschwunden sind, sondern dass der neue „Turm“ bereits gewaltig in die Höhe gewachsen ist (egal ob es einem gefällt oder nicht). Und wie die Menschen nach New York eilen, weil das so eine tolle Stadt ist. Wenngleich ich auch Menschen kenne, die nach New York eilen, um hinterher gewaltig darüber zu schimpfen – nach Pakistan fahren sie trotzdem nicht!
Und hat sich die Welt so sehr verändert, wenn der „Prophet des Düsteren“ auch nach 10 Jahren noch in den Fernsehstudios sitzt und Düsteres prophezeit?
Ich versuche mich, den medialen Großereignissen zu entziehen, weil ich zu viel Unsinn schlecht ertrage, aber es flattert immer noch genug am Ohr vorbei. So z.B. immer wieder der Satz, wie sehr sich die Welt seitdem verändert hätte. Damals, vor 10 Jahren, wurde im Zuge der Nachbereitungen des Terroraktes immer wieder ein Satz genannt, den Herr Scholl-Latour (ich nenne ihn „Prophet des Düsteren“) ausgesprochen hatte: „Das ist das Ende der Spaß-Gesellschaft!“ Seltsamerweise habe ich diesmal diesen Satz nicht vernommen. Ich muss gestehen, dass ich damals dieser Prophezeiung auch ein wenig geglaubt hatte.
Wenn ich jetzt durch die Fernsehprogramme zappe, wenn ich mich umsehe, wie es z. B. in einer Tourismusregion zugeht, wenn ich erlebe, wie Feste und Großevents gefeiert werden: spaßiger kann es kaum sein, als 10 Jahre, nachdem sich die Welt so unglaublich verändert hat. Wenn ich sehe, mit welcher Selbstverständlichkeit rund um die Welt gereist wird, wie junge Menschen, die noch nie eigenes Geld verdient haben, in entferntesten Ländern Praktika machen, sich Autos ausleihen und quer durch Kontinente fahren (ich sehe darin nichts Verwerfliches – sie nutzen die Möglichkeiten, die sich ihnen bieten). Was für Möglichkeiten und welche Freiheiten jeder hat – es liegt an ihm sie zu nutzen: in meinem, vielleicht nicht großen, aber für die Gesellschaft repräsentablen Bekanntenkreis ist es so. Die Wirklichkeit spricht eine andere Sprache, als ich sie in den Medien höre.
Die große Empörung über diese und jene Sicherheitsvorkehrung: Wenn ich mir vorstelle, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Flugzeug wegen einer Bombe in der Luft explodiert,
etwa 1: 100 wäre, ich weiß nicht, ob die Leute dann noch so unbefangen rund um die Erde fliegen würden. Ich bemerke nicht, wenn ich in einer Großstadt bin, dass die Menschen angespannt um sich blicken, ob eine Gefahr lauert. Wenn ich sehe, welche Massen von Menschen sich zu Großereignissen begeben, und das größte Unglück, in den letzten 10 Jahren hier, geschah aufgrund von mangelnden Sicherheitsvorkehrungen! So unsicher scheint das Lebensgefühl nicht zu sein.
Wenn ich einige Bilder der 10-Jahresfeier (so wurde der Tag tatsächlich hier und da genannt) sah, fiel mir auf, dass nicht nur die Spuren des Anschlags - außer den „Gedenkspuren - verschwunden sind, sondern dass der neue „Turm“ bereits gewaltig in die Höhe gewachsen ist (egal ob es einem gefällt oder nicht). Und wie die Menschen nach New York eilen, weil das so eine tolle Stadt ist. Wenngleich ich auch Menschen kenne, die nach New York eilen, um hinterher gewaltig darüber zu schimpfen – nach Pakistan fahren sie trotzdem nicht!
Und hat sich die Welt so sehr verändert, wenn der „Prophet des Düsteren“ auch nach 10 Jahren noch in den Fernsehstudios sitzt und Düsteres prophezeit?
anne.c - 12. Sep, 12:28