Die „israelkritische“ Einstellung hat es schon immer gegeben, sie wurde durch den Gaza-Krieg nur verstärkt
In den Jahren seit dem 7. Oktober konnte man sinngemäß öfter hören: „….bis jetzt war ich wirklich ein Freund Israels, aber nun, durch den Gaza Krieg habe ich erkannt, wie schlimm, genozidal Israel ist …..“ Das ist natürlich Unsinn, denn all die Argumente, Verurteilungen, die man heute hört, sind schon seit Jahrzehnten im Umlauf. Immer wieder bin ich verblüfft, wenn mir ein altes Schriftstück in die Hände fällt, und ich sehe, wie schon vor Jahren mit fast identischer Wortwahl Israel bedacht wurde. So fiel mir ein Exemplar der Zeitschrift „junge Kirche“ aus dem Jahr 2014 in die Hand. Es beinhaltete ein 12 Seiten starkes Forum darüber, ob man jüdische Siedlungen im Westjordanland boykottieren solle oder nicht und über die so genannte BDS-Kampagne.
Das Forum fing mit zwei expressionistischen Bildern von Jörg Schuldhess an. Einem bereits verstorbenen Schweizer Maler, der (wahrscheinlich) zum Judentum konvertierte, um dann später ein großer Israelkritiker zu werden. (Diese Variante ist nicht ganz einzigartig). Gezeigt wurde sein Gemälde „die Brüder“, Opfer von Shoa und Nakba, die sich sehr ähnlich seien. Wenn man sich in aller Konsequenz durchdenkt, was das bedeuten sollte, muss man schockiert sein. Auch wenn viele Palästinenser in Lagern (bei ihren arabischen Brüdern) leben, so ist ein Lager etwas anderes als eine Gaskammer, und was den Juden im Holocaust angetan wurde, ist nicht im Geringsten mit dem Schicksal von Palästinensern gleichzustellen.
Dann folgt ein 4-seitiges Interview mit dem inzwischen auch verstorbenen jüdischen „Befreiungstheologen“ Marc Ellis. Die Interviewerin ist zwar nicht für die Ansichten des „Befreiungstheologen“ verantwortlich, aber Sie stellt im Interview keine kritischen Nachfragen und lässt vieles, was horrender Unsinn ist, unwidersprochen. Schon die Einteilung der Bewohner Israels bzw. der Juden in die gewissenstreuen und die konstantinischen Juden ist eine klare schwarz-weiß Zeichnung oder auch eine Einteilung in gute und böse Juden. Auch heute gängige Unterstellungen finden sich dabei: wer die amerikanische oder israelische Außenpolitik kritisiert, werde als antijüdisch bezeichnet, der Holocaust werde "benutzt". Die Vorstellung, dass der Bund Gottes die Juden verlassen und sich den Palästinensern zugewandt habe, ist schon starker Tobak. Ich kann mir nicht vorstellen, wie das theologisch zu rechtfertigen ist. Warum sollte der Bund gerade in den Palästinensern leben? Da gäbe es genug Unrecht anzumerken, und sei es das Unrecht, das sie sich untereinander antun. (Zivilisten als menschliche Schutzschilde, öffentliche Hinrichtungen, Kinder militarisieren). Ganz zu schweigen von ihrem Mitwirken beim 7.Oktober, ihren Selbstmordattentaten, ihrer Verherrlichung des Todes.
Kurzum: Weite Teile der evangelischen Kirche fühlen sich sehr hingezogen zur Ideologie der Vernichtung und des Mordens. Es kann geschehen, was will, sie halten daran fest. Sie sind bereit, das zu opfern, was man als ihre Wurzeln bezeichnet und sich denen hinzuwenden, die jene Wurzeln vernichten wollen. Warum? Es ist nicht zu ergründen, vielleicht wirken die Auswüchse der Inquisition noch nach, vielleicht Luthers Traktat ´Von den Juden und ihren Lügen`. Vielleicht sogar der berüchtigte Vers Johannes 8.44 .
Das Forum fing mit zwei expressionistischen Bildern von Jörg Schuldhess an. Einem bereits verstorbenen Schweizer Maler, der (wahrscheinlich) zum Judentum konvertierte, um dann später ein großer Israelkritiker zu werden. (Diese Variante ist nicht ganz einzigartig). Gezeigt wurde sein Gemälde „die Brüder“, Opfer von Shoa und Nakba, die sich sehr ähnlich seien. Wenn man sich in aller Konsequenz durchdenkt, was das bedeuten sollte, muss man schockiert sein. Auch wenn viele Palästinenser in Lagern (bei ihren arabischen Brüdern) leben, so ist ein Lager etwas anderes als eine Gaskammer, und was den Juden im Holocaust angetan wurde, ist nicht im Geringsten mit dem Schicksal von Palästinensern gleichzustellen.
Dann folgt ein 4-seitiges Interview mit dem inzwischen auch verstorbenen jüdischen „Befreiungstheologen“ Marc Ellis. Die Interviewerin ist zwar nicht für die Ansichten des „Befreiungstheologen“ verantwortlich, aber Sie stellt im Interview keine kritischen Nachfragen und lässt vieles, was horrender Unsinn ist, unwidersprochen. Schon die Einteilung der Bewohner Israels bzw. der Juden in die gewissenstreuen und die konstantinischen Juden ist eine klare schwarz-weiß Zeichnung oder auch eine Einteilung in gute und böse Juden. Auch heute gängige Unterstellungen finden sich dabei: wer die amerikanische oder israelische Außenpolitik kritisiert, werde als antijüdisch bezeichnet, der Holocaust werde "benutzt". Die Vorstellung, dass der Bund Gottes die Juden verlassen und sich den Palästinensern zugewandt habe, ist schon starker Tobak. Ich kann mir nicht vorstellen, wie das theologisch zu rechtfertigen ist. Warum sollte der Bund gerade in den Palästinensern leben? Da gäbe es genug Unrecht anzumerken, und sei es das Unrecht, das sie sich untereinander antun. (Zivilisten als menschliche Schutzschilde, öffentliche Hinrichtungen, Kinder militarisieren). Ganz zu schweigen von ihrem Mitwirken beim 7.Oktober, ihren Selbstmordattentaten, ihrer Verherrlichung des Todes.
Kurzum: Weite Teile der evangelischen Kirche fühlen sich sehr hingezogen zur Ideologie der Vernichtung und des Mordens. Es kann geschehen, was will, sie halten daran fest. Sie sind bereit, das zu opfern, was man als ihre Wurzeln bezeichnet und sich denen hinzuwenden, die jene Wurzeln vernichten wollen. Warum? Es ist nicht zu ergründen, vielleicht wirken die Auswüchse der Inquisition noch nach, vielleicht Luthers Traktat ´Von den Juden und ihren Lügen`. Vielleicht sogar der berüchtigte Vers Johannes 8.44 .
anne.c - 27. Okt, 09:33
