Deutsche Selbstgespräche zu Israel und Palästina (Teil 1)

Der Titel ist irreführend. Denn es wird hier wenig vorkommen von den „Deutschen Selbstgesprächen“. Doch es war der Titel zu einer Veranstaltung, die in der Nähe in einer Begegnungsstätte/jüdische Kultur abgehalten wurde, und an der ich teilnahm.
Die Veranstaltung beinhaltete die Einführung eines Pfarrers zu dem angegebenen Thema, einen Vortrag über Israel-Palästina von einem Historiker und eine Podiumsdiskussion über „jüdisches Leben heute“ incl. „Strategien gegen Antisemitismus“.

In der Einführung stellte der Referent die These auf, dass die Heftigkeit, mit der in Deutschland über den Nahostkonflikt diskutiert würde, oft weniger das Thema betrifft, sondern dass bewusst oder unbewusst die eigene Vergangenheit reflektiert würde. Die Argumente in den Diskussionen würden oft ideologisch erhöht werden, man solle der Ehrlichkeit halber sich immer seine eigenen Motive vor Augen halten.

Danach hielt ein Historiker einen Vortrag über den Zusammenhang zwischen der „linken Bewegung“ und Antisemitismus. Er schilderte, wie die „Linken“, die anfangs durchaus mit Israel sympathisiert hatten – wegen der Kibbuzbewegung -, sich nach dem 6-Tage-Krieg abrupt abwandten und sich dem Antisemitismus in Worten und Taten hingaben. Der Antisemitismus nach dem 7. Oktober hat ihn sehr erschreckt, und er fand, dass es auf den Universitäten viel schlimmer zugeht als in seiner Jugendzeit. Das hat ihn so beschäftigt, dass er ein Buch über den Konflikt geschrieben hat.

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Anschließend wurden Fragen aus dem Publikum beantwortet. Leider wurden Fragen zu den „Deutschen Selbstgesprächen“ nicht gestellt, und so wurde das Thema nicht ausgeweitet. Es wurden Fragen zum gegenwärtigen Krieg, zu seinen Perspektiven, zum Tunnelsystem, zu der Möglichkeit einer 2-Staatenlösung gestellt. Der Historiker sah die Entwicklung sehr skeptisch, fand aber, dass es einige Hoffnungspunkte gibt, z.B. das Verhältnis von Jordanien und Ägypten zu Israel. Es fiel aber auch der Satz, dass das politische Konzept von Netanjahu darin bestände, eine Zweistaatenlösung zu verhindern. Der Historiker schien der Politik des ehemaligen israelischen Ministers Benny Gantz nahe zu stehen.

Fortsetzung folgt

Im Luftreich des Traums

gegen Ideologien

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