Der letzte Satz (Teil 2)
Was bringt jemanden dazu, als Fazit eines Buches, das recherchiert und beschreibt, wie amerikanische und alliierte Piloten den Krieg in Gefangenschaft verbracht haben, in den Raum zu stellen: die westliche, insbesondere die amerikanische Außenpolitik hält sich an den Grundsatz, vom Flugzeug aus Ort auf Ort zu verwüsten? Selbst wenn man der Meinung ist, dass die USA und die westliche Welt oft in Kriege verwickelt sind, in diesem Fall handelt es sich um ein Lager, das Deutsche errichtet haben um Menschen gefangen zu halten, die ihr Leben eingesetzt haben – und viele ihrer Kameraden haben es verloren -, um wie man so schön sagt: die westlichen Werte zu verteidigen. Die ominöse Schlussaussage lässt im Ungewissen, zu welcher Seite überhaupt Deutschland gehört, sei es vor oder nach 1945. Ob man die Geschichte dieser Zeit so sehen soll, dass amerikanische Bomber erst Deutschland verwüsteten und dann weiter zogen? Im Buch gibt es mehrfach Anklänge, dass in eben dieser Gegend zur gleichen Zeit Menschen ungleich mehr gelitten haben, KZ-Insassen, russische Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter. Auch wenn dieser Aspekt für Zeit- und Ortsgeschichte nicht unwesentlich ist, kann man das nicht den alliierten Gefangenen zum Vorwurf machen. Dann müsste sich jeder Mensch den Vorwurf machen, dass zur gleichen Zeit und oft nicht weit entfernt Menschen leiden. Ich stelle mir vor, was die Nachkommen der damals Gefangenen – falls ihre Deutschkenntnisse es ihnen erlauben und sie sich die Mühe machen, über diesen Absatz nachzudenken. – von so einer Einschätzung halten werden.
Dass dieser in meinen Augen unselige Absatz dieses ansonsten äußerst informative Buch beschließt, laste ich weniger den Autoren an, sondern dem Geist der Zeit. (Da ich die Autoren persönlich kenne, möchte ich Namen und Titel im Dunklen stehen lassen). Zufall ist der Satz nicht, aber ich erkläre ihn mit den Schwierigkeiten, die Autoren oft mit ihrem letzten Satz haben.
Dass dieser in meinen Augen unselige Absatz dieses ansonsten äußerst informative Buch beschließt, laste ich weniger den Autoren an, sondern dem Geist der Zeit. (Da ich die Autoren persönlich kenne, möchte ich Namen und Titel im Dunklen stehen lassen). Zufall ist der Satz nicht, aber ich erkläre ihn mit den Schwierigkeiten, die Autoren oft mit ihrem letzten Satz haben.
anne.c - 5. Nov, 15:33