Das sechste Gebot
Nachdem sich die Waagschale für den Hauptkandidaten zur Bundespräsidentenwahl deutlich Joachim Gauck zugeneigt hatte, stand ich mit einigen Menschen zusammen und wir sprachen über den uns heimatlich sehr nahe stehenden Präsidentschaftsanwärter. Gerade erst war bekannt geworden, dass seine familiären Verhältnisse nicht ganz so sind, wie man es von einem Präsidenten erwartet. Jemand aus unserer Runde war empört, dass nun schon wieder am Kandidaten herumgemäkelt werde: "Als ob das eine Rolle spielt! Heutzutage leben doch viele Menschen ohne Trauschein zusammen. Das ist doch ein Zeichen, dass er ein Mensch wie du und ich ist".
Ein Mensch wie du und ich? Immerhin ist er Pfarrer. Zum Zweiten ist er Kandidat zum Amt des Bundespräsidenten. Und "du und ich" leben zwar manchmal in einer nicht legitimierten Ehe, selten aber über viele Jahre in einer bigamieähnlichen Ehe. Es wird von der bevorstehenden Heirat mit seiner Lebensgefährtin gesprochen, man sieht sie als Präsidentengattin in spe, sie sagte sogar einmal, "sie übe schon". Kann jemand heiraten, bevor er geschieden ist, und darf die Ehefrau dabei ein Wort mitreden? Von Gaucks in Rostock lebenden Ehefrau ist nicht die Rede. Wie kann ein jemand, ein Pfarrer, ein Präsidentenanwärter so über einen Menschen hinweg gehen? Als würde diese Ehefrau gar nicht existieren. Das sechste Gebot sagt nichts darüber aus, ob eine Ehe amtlich oder kirchlich legitimiert sein muss. Dass man aber eine Ehefrau und eine Freundin gleichzeitig hat und die Ehefrau wie eine nicht existente Person behandelt, das spricht nicht nur gegen das sechste Gebot, sondern auch gegen die allgemein christliche Aussage von der Nächstenliebe.
Wenn der Pfarrer damit vielleicht sagen will, dass das sechste Gebot für die heutige Zeit nicht mehr relevant, also eigentlich sinnlos ist, dann muss man fragen: Warum das sechste Gebot, warum nicht auch die anderen Gebote? Was soll man von einem Prediger halten, der sich selbst den Grundlagen seiner Verkündigung entzieht? Was soll man von einem Präsidenten halten, der sich in seinem früheren Beruf als unglaubwürdig heraus gestellt hat?
Ein Mensch wie du und ich? Immerhin ist er Pfarrer. Zum Zweiten ist er Kandidat zum Amt des Bundespräsidenten. Und "du und ich" leben zwar manchmal in einer nicht legitimierten Ehe, selten aber über viele Jahre in einer bigamieähnlichen Ehe. Es wird von der bevorstehenden Heirat mit seiner Lebensgefährtin gesprochen, man sieht sie als Präsidentengattin in spe, sie sagte sogar einmal, "sie übe schon". Kann jemand heiraten, bevor er geschieden ist, und darf die Ehefrau dabei ein Wort mitreden? Von Gaucks in Rostock lebenden Ehefrau ist nicht die Rede. Wie kann ein jemand, ein Pfarrer, ein Präsidentenanwärter so über einen Menschen hinweg gehen? Als würde diese Ehefrau gar nicht existieren. Das sechste Gebot sagt nichts darüber aus, ob eine Ehe amtlich oder kirchlich legitimiert sein muss. Dass man aber eine Ehefrau und eine Freundin gleichzeitig hat und die Ehefrau wie eine nicht existente Person behandelt, das spricht nicht nur gegen das sechste Gebot, sondern auch gegen die allgemein christliche Aussage von der Nächstenliebe.
Wenn der Pfarrer damit vielleicht sagen will, dass das sechste Gebot für die heutige Zeit nicht mehr relevant, also eigentlich sinnlos ist, dann muss man fragen: Warum das sechste Gebot, warum nicht auch die anderen Gebote? Was soll man von einem Prediger halten, der sich selbst den Grundlagen seiner Verkündigung entzieht? Was soll man von einem Präsidenten halten, der sich in seinem früheren Beruf als unglaubwürdig heraus gestellt hat?
anne.c - 2. Mär, 11:05