"Da schämt man sich, ein Deutscher zu sein".

Schon im Jahr 2012 und lange zuvor war ich zu der Erkenntnis gekommen, dass man sich nicht dafür schämen muss, ein Deutscher zu sein. Im ähnlichen Sinne kann ich eine Episode aus dem Jahr 1988 interpretieren.

In der DDR-Zeit hörten wir fast den ganzen Tag lang den Sender Deutschlandfunk. Er hat uns wirklich viel gegeben. Das ging für mich so weit, dass ich die 2 Stunden Aufenthalt in Köln, die ich damals anlässlich eines Verwandtenbesuchs verbrachte, nicht dazu nutzte, um den Kölner Dom anzuschauen, sondern zum Raderberggürtel fuhr, um mir ehrfurchtsvoll das Gebäude des DLF von außen und von innen zu beschauen.

Wenn ich jetzt, selten, eine Sequenz aus dem DLF höre – über den ich zwischenzeitlich die Redewendung benutzte ´Der Deutschlandfunk macht seinem Namen alle Ehre!` (stimmt bis heute), dann kommt mir in den Sinn, dass ich eine Zeit lang gesagt habe: ´eine Deutsche zu sein schäme ich mich nicht, aber dass ich damals in den zwei Stunden den DLF besuchte, dafür schäme ich mich´. Inzwischen schäme ich mich nicht mehr, das war damals noch ein ganz anderer DLF, gute Leute gab es bei ihm immer.

(Manchmal mache ich die Bemerkung: Früher berichtete DLF (u.a.) in Nachrichten in 5 Minuten, was auf der Welt passierte. Danach bekamen sie es schon fertig, in 5 Minuten die Geschehnisse auf der Welt zu interpretieren. Jetzt wollen sie in 5 Minuten die Welt gestalten – in ihrem Sinne)

Den Kölner Dom hätte ich mir sicher in den zwei Stunden auch sonst nicht angeschaut.
Möglicherweise wäre ich spazieren gegangen und hätte mir die Leute betrachtet. Wenn es damals allerdings schon die „Kölner Klagemauer“ gegeben hätte, dann hätte ich sehr genau hingesehen und vielleicht auch etwas unternommen. Das hat zum Glück Gert Buurmann erledigt.

Im Luftreich des Traums

gegen Ideologien

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