Auf der einen oder auf der anderen Seite
Das ist so eine festgefahrene Meinung: steht man auf der „Einen Seite“, dann hält man in jedem Fall zu dieser Seite, steht man auf der „anderen Seite“, dann findet man alles richtig, was die andere Seite tut und verkündigt. Irgendwann ist es so weit, dass man nichts mehr hinterfragt, was die jeweilige Seite tut. Wenn man sich die heutige Politik anschaut, dann kann man als Beispiel die AfD nehmen, die sagen kann, was sie will, und wäre es, dass die Erde rund ist, man muss auf jeden Fall ablehnen, was ihre Vertreter sagen. Und sei es ein Gesetz zum Schutz des Thüringer Waldes vor dem Bau von Windrädern, das AfD und CDU gemeinsam beschlossen, worauf der CDU ein Ruf zugewiesen wurde, als wäre sie die AfD höchstpersönlich. Es wurde als Skandal in den Nachrichten gebracht, dass beide Parteien gemeinsam gestimmt haben.
Als ich das hörte, fielen mir zwei Begebenheiten ein. Als Schülerin musste ich einen Aufsatz zu einem Zitat von August Bebel schreiben. Das Thema war: „Wenn mich meine Feinde loben, dann kann ich sicher sein, einen Fehler gemacht zu haben“. Ich schrieb dazu, dass ich mich nie von der Meinung meiner Feinde abhängig machen würde, und dass ich selbst entscheiden wollte, was richtig oder was falsch ist.
Eine sehr lustige Begebenheit, die dieses Thema streift, erlebte ich auf einer Israelreise 1993. Ich hatte mich einer christlichen Reisegruppe angeschlossen. Die Reise hatte ich auch dazu genutzt, 2 ältere deutschsprachige Juden, die bei uns Vorträge gehalten hatten, zu besuchen. Ansonsten hielt ich mich brav an das Programm der Reisegruppe und folgte ihr auch in die deutsche evangelische Gemeinde, um wiederum einem Vortrag zu lauschen bei dem es um die Arbeit der Kirchengemeinde in Jerusalem ging. Am meisten kam darin das Wort „Besatzung“ vor. Schließlich meldete ich mich und fragte, ob Palästina vor der „Besatzung“ ein eigener Staat gewesen sei oder wie das damals war. Die Vortragende, die wohl schon Erfahrung mit solchen vorlauten Fragen hatte, redete von da an viel gemäßigter.
Ich hatte damit wohl irgendein Stichwort gegeben, denn nach dem Vortrag trat eine Pfarrfrau aus der Reisegruppe an mich heran und sagte: „Wissen sie, wir als Deutsche dürfen uns da auf keine Seite stellen! WIR haben gleich gemerkt, dass SIE auf der anderen Seite stehen“.

Als ich das hörte, fielen mir zwei Begebenheiten ein. Als Schülerin musste ich einen Aufsatz zu einem Zitat von August Bebel schreiben. Das Thema war: „Wenn mich meine Feinde loben, dann kann ich sicher sein, einen Fehler gemacht zu haben“. Ich schrieb dazu, dass ich mich nie von der Meinung meiner Feinde abhängig machen würde, und dass ich selbst entscheiden wollte, was richtig oder was falsch ist.
Eine sehr lustige Begebenheit, die dieses Thema streift, erlebte ich auf einer Israelreise 1993. Ich hatte mich einer christlichen Reisegruppe angeschlossen. Die Reise hatte ich auch dazu genutzt, 2 ältere deutschsprachige Juden, die bei uns Vorträge gehalten hatten, zu besuchen. Ansonsten hielt ich mich brav an das Programm der Reisegruppe und folgte ihr auch in die deutsche evangelische Gemeinde, um wiederum einem Vortrag zu lauschen bei dem es um die Arbeit der Kirchengemeinde in Jerusalem ging. Am meisten kam darin das Wort „Besatzung“ vor. Schließlich meldete ich mich und fragte, ob Palästina vor der „Besatzung“ ein eigener Staat gewesen sei oder wie das damals war. Die Vortragende, die wohl schon Erfahrung mit solchen vorlauten Fragen hatte, redete von da an viel gemäßigter.
Ich hatte damit wohl irgendein Stichwort gegeben, denn nach dem Vortrag trat eine Pfarrfrau aus der Reisegruppe an mich heran und sagte: „Wissen sie, wir als Deutsche dürfen uns da auf keine Seite stellen! WIR haben gleich gemerkt, dass SIE auf der anderen Seite stehen“.

anne.c - 15. Dez, 11:30