27.1. Holocaustgedenktag

Was ich mir wünsche:

- keinen Holocaustgedenktag
- Schleifen des Holocaustmahnmals (die Stelen habe sowieso Risse)
- keine Klassenfahrten und andere Exkursionen nach Auschwitz
- ein Minimum an Gedenken

Der Holocaust ist Vergangenheit, und man sollte damit wie mit der Vergangenheit umgehen und nicht, als hätte er gestern stattgefunden. Ein Gedenken wünsche ich mir schon, aber das Gedenken sollte persönlich sein, und dem einzelnen Menschen sollte freigestellt sein, ob und wie er mit der Geschichte umgeht. Das Holocaustgedenken der gesamten Gesellschaft bzw. des Staates führt zu Lüge und Heuchelei, so wie es uns der „Staatsrundfunk“ Deutschlandfunk vormacht, wovon ich einige Beispiele hier in dem Blog beschrieben habe. Und, wie bekannt ist, steckt in allem Geschehen mehr als nur ein Beweggrund (auf die Mischung kommt es an), und mir scheint es, dass im Gedenken auch manchmal ein wenig Stolz (man nennt ihn Sündenstolz) mitschwingt.

Stattdessen möchte ich nie mehr erleben, dass der von den Gebühren der gesamten Bevölkerung bezahlte Deutschlandfunk aussagt, die palästinensische Hamas, deren Ziel es ist, nicht nur den Staat Israel, sondern alle Juden auf der Welt zu vernichten, hätte eine „fast antisemitische“ Ideologie.

Ich wünsche mir, dass ich nie mehr erleben muss, dass eine junge Pfarrerin zu der Religionswissenschaftlerin Ruth Lapide oder jemand anderem sagt: „Die Juden haben Jesus gekreuzigt“.

Ich möchte nicht mehr auf dem Berg der Seligpreisungen in Israel oder woanders auf eine Reisegruppe stoßen, wo ein Pfarrer gerade dabei ist, die „Gesetzesverschärfungen“ auszulegen, indem er die hohe moralische Überlegenheit der christlichen Religion gegen die niedere Geisteshaltung des Judentums, das nicht zur Vergebung fähig wäre, stellt.

In keiner Kirchenzeitung oder sonst wo möchte ich mehr lesen, dass sich ein Redakteur (Gerd Matthias Hoeffchen, 2008) anlässlich des Holocaustgedenktages am meisten dafür schämt, das Unrecht in Israel nicht übersehen zu können.

(Letzteres ist übrigens recht aufschlussreich, denn Medien und Politik versuchen eine scharfe Trennlinie zwischen Juden und Israel zu ziehen und sind Meister darin, in ausgeklügelten Wendungen beides auseinander zu halten. Damals hat beim Redakteur die innere Schere nicht funktioniert

Im Luftreich des Traums

gegen Ideologien

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