Feierliche Reden und die Realität

Am 4. Juli 2024 wurde in Potsdam die neue Synagoge eröffnet. Wie es bei der Einweihung bedeutender Bauwerke üblich ist, hielten prominente Vertreter von Politik und Gesellschaft Festreden. Einer der ersten Redner war Bundespräsident Steinmeier. Er beklagte, dass es unerträglich wäre, dass in Europa Juden Angst vor Hass und Gewalt haben müssen. Vor wem sie Angst haben müssen, verschwieg er vorsichtshalber. Er selbst persönlich stehe dafür, dass Deutschland ein zu Hause für „Jüdinnen und Juden“ bleibe.

Habe ich mich da verhört? Man muss doch nur die 20.00 Uhr-Nachrichten im Fernsehen oder den Deutschlandfunk einschalten. Beide sind ein Spiegelbild für das politische Klima im Land. Die Nachrichten dieser und vieler anderer Sender scheinen es gerade darauf abgesehen zu haben, Israel als kriegslüstern und grausam erscheinen zu lassen. Über jedes Kriegsereignis des Krieges Israel-Gaza wird so berichtet, dass Israel in einem besonders schlechtem Licht erscheint. Dabei greift man gern auf Berichte und Zahlen von der Hamas zurück, ungeachtet dessen, dass die Hamas immer wieder erlogene Berichte in die Welt setzt. Nach Wochen oder Monaten werden diese Nachrichten der Hamas von irgendwelchen Experten korrigiert, aber dann lohnt sich die Korrektur schon nicht mehr für die Nachrichten.

Nun ist mir klar, dass der Bundespräsident keinen direkten Einfluss auf den Inhalt der Nachrichten hat. Aber als „höchster Mann im Staate“ könnte er durch eine klare Haltung zeigen, dass er diese Nachrichten für unfair und irreführend hält. Wenn der Bundespräsident vernehmlich diese verzerrte Berichterstattung kritisieren würde (nicht, um „für“ Israel zu sprechen, sondern um der Wahrheit willen), könnte sich vielleicht die Tonlage ändern.

Mag diese falsche Berichterstattung auch über den Staat Israel sein und nicht über Juden im Allgemeinen. Da sollte man einmal Juden in Deutschland fragen, ob sie wegen des Kriegs in Gaza schon Ärger hatten. Wie jeder weiß, werden Geschehnisse in Israel von großen Teilen der Bevölkerung direkt den Juden hier angelastet.

Ich stelle mir „normale Menschen“ – sie müssen weder „rechts“ noch „links“ sein – vor dem Fernseher vor: „Schon wieder haben die Juden ein Flüchtlingslager beschossen (was sich später als eine Hamas-Versammlung erweist, 200 m vom Flüchtlingslager entfernt) , die Juden sind grausam und rachsüchtig!“ Gerade die normale Bevölkerung wird vom öffentlichen Fernsehen und Radio indoktriniert. So habe ich in meiner Verwandtschaft einen jungen Mann , der mir viel über hungernde und verhungernde Kinder und Erwachsene in Gaza erzählte. Er wusste ganz genau Bescheid dank unserer öffentlichen Medien, an denen Herr Steinmeier, der die Angst von Juden in Deutschland nicht ertragen kann, nichts aussetzen kann.

Herr Steinmeier kommt mir vor wie eine Wachsfigurenpuppe mit einem Sprechautomaten. Etwas lebendiger wird er, wenn er sich seinen muslimischen Freunden zuwendet, den Ayatollas im Iran oder Yassir Arafat (angeblich Palästinenser, in Wirklichkeit Ägypter), der für vielfache Judenmorde verantwortlich ist, den er mit einem Kranz an seinem Grab ehrte.

Alles Menschen, die sich Israels Vernichtung zum Ziel gesetzt haben (bzw. hatten). Da würde Herr Steinmeier argumentieren, dass das Dinge sind, die im nahen Osten geschehen. Hier die Juden haben damit ja nichts zu tun, um diese ängstigt sich Herr Steinmeier natürlich sehr. Aber wie schon geschrieben: Fragt die Juden in Deutschland, ob die Geschehnisse im Nahen Osten und die Art, wie darüber berichtet wird, eine Auswirkung auf sie haben.

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