Neues von Tuvia Tenenbom: „Allein unter Briten“ (Teil 4)

Von Schottland arbeitet sich Tuvia langsam nach England hinunter. In der jüdischen Gemeinde Manchester wird ihm berichtet, dass „alles gut“ ist, er erfährt dann aber, dass in England schon eine stattliche Anzahl koscherer jüdischer Restaurants abgebrannt sind, in London allein 5.

Die Auseinandersetzung um Jeremy Corbyn und den Antisemitismus, mit dem er seine Karriere voran bringen will, ist voll entbrannt. Der Oppositionsführer, Vorsitzende der Labour Partei reitet auf der antisemitischen Welle, kaum jemand traut sich aber, ihn einen Antisemiten zu nennen. Tuvia bekommt von verschiedenen Leuten die Taten und Reden von J.C. geschildert, die einfach nur grotesk sind, und die Tuvia zu dem Schluss bringen: Jeremy Corbyn ist von den Juden besessen. Er hat bei einer Veranstaltung: „From Auschwitz to Gaza“ eine Rede gehalten, in der er Israeli mit Nazis verglich. Er legte Kränze an den Gräbern der Palästinenser nieder, die den Mord an israelischen Sportlern während der olympischen Spiele München geplant hatten, er spricht sich dagegen aus – im Namen der „Freiheit der Kunst“ - , dass ein antisemitisches Straßenkunst-Wandbild, das jüdische Bankiers zeigt, wie sie auf dem Rücken geknechteter Schwarzer Monopoly spielen, entfernt wird. Ausgerechnet am Holocaust Memorial Tag trifft Tuvia auf Jeremy als Teilnehmer der illustren britischen Gesellschaft, die nicht unbedingt nur des Holocaust, sondern aller Völkermorde gedenkt und über die „zunehmenden Hassverbrechen gegen Muslime“ spricht. Tuvia geht auf Jeremy Corbyn zu, bittet ihn um ein Interview und lässt sich mit ihm fotografieren. Tuvia bezeichnet ihn als „ein netter Mensch, der Juden nicht mag“. Das versprochene Interview kommt nie zustande trotz wiederholter Anfragen danach.

Tuvia trifft zufällig in einem Hotel Jeremys Protegier, den hohen Labour Funktionär Peter Willsmann. Er stellt sich ihm als deutscher Journalist vor. Willsmann erzählt ihm, wie er Jeremy Corbyn verehrt, ihn fördert und welche Mittel er dabei anwendet. Die Legende, dass Jeremy Corbyn Antisemit sei, so verrät Willsman dem „deutschen Journalisten“, hätte höchstselbst die israelische Botschaft in London in die Welt gesetzt, die wiederum von 68 Rabbinern dazu angestiftet wurde. Daraufhin wurde der „Antisemitismus in der Labour Partei“ zum Thema in der Zeitschrift "Guardian" gemacht, und wer die Zeitungen kontrolliert, das wüsste man ja. Aufgrund dieses Gesprächs, das Tuvia aufzeichnete, wurde Willsman später aus der Partei ausgeschlossen. Wie Tuvia in einem Interview mit Stefan Franck sagte, hat er immer einen Tontechniker und einen Kameramann bei sich, er hat seine Gespräche also nicht mit versteckter Kamera aufgenommen.

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