Vorbeugender Gehorsam Teil II
Diese Artikel hat man schnell überlesen, es folgt ein groß aufgemachtes, zweiseitiges Dossier, in dem uns das evangelische Wochenblatt für die Nordkirche über den Islam in Deutschland aufklärt. Es gibt 6 längere, bunt zusammen gewürfelte Artikel, die zueinander keinen Bezug haben.
In dem Dossier gibt es keine zeitungseigene Sentenz, die diese Artikel irgendwie zusammenfassen würde. So kann man schwer ergründen, welche Botschaft der Herausgeber (der evang. Presseverband Norddeutschland) mit dieser Darstellung des Islams in Deutschland übermitteln will. Der Leser soll wohl allgemein über den Islam in Deutschland aufgeklärt werden. Allerdings werden so gut wie keine Fakten bekannt gegeben. Das Bild, das entsteht, ist ausschließlich positiv, es gibt keinerlei Kritik oder Selbstkritik. Kritikwürdig scheint allein zu sein, dass es Menschen gibt, die Muslime unter den Generalverdacht stellen, potentielle Sympathisanten des Terrors zu sein. Mehrfach wird mokiert, dass ursprüngliche Bewohner Deutschlands die zugewanderten und eingebürgerten Muslime nicht als Deutsche ansehen würden. Besonders fällt ein Artikel über muslimische Frauen in Deutschland auf, denen es nicht besser oder schlechter ginge als deutschen Frauen. Ja, sie seien selbstbewusst, worauf ausdrücklich ein Foto hinweist von zwei Frauen, die von oben bis unten in schwarze Burkas gehüllt sind, von denen eine das Gesicht entblößt hat und herzlich lacht. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime betont mehrmals, dass die derzeit nach Deutschland strömenden Muslime aus Syrien und dem Irak vorwiegend Akademiker seien, die einen weit mehr „aufgeklärten Islam“ mit sich bringen würden als vor Jahren die anatolischen Gastarbeiter.
Der Zeitungsleser könnte vor dieser Lektüre vielleicht die Vorstellung haben, dass der Islam auch etwas Problematisches an sich haben könnte, und wäre es die Stellung der Frau in der muslimischen Gesellschaft. Nach dieser Lektüre hat man den Eindruck, dass eventuelle Probleme des Islams vielleicht in anderen Teilen der Welt herrschen, weil dort die Staatsform rückständig ist. Wenn der Islam jedoch in unserem aufgeklärten Staat angekommen ist, gäbe es nicht die geringsten Probleme, außer jenen genannten, die die Mehrheitsgesellschaft selbst hat.
Ist die Vermittlung von derlei Wissen über den Islam ehrenwert oder naiv? Zeugt sie nicht vielleicht auch von vorbeugendem Gehorsam einer Religion, die mit sich selbst nichts anfangen kann einer anderen, virulenteren Religion gegenüber?
In dem Dossier gibt es keine zeitungseigene Sentenz, die diese Artikel irgendwie zusammenfassen würde. So kann man schwer ergründen, welche Botschaft der Herausgeber (der evang. Presseverband Norddeutschland) mit dieser Darstellung des Islams in Deutschland übermitteln will. Der Leser soll wohl allgemein über den Islam in Deutschland aufgeklärt werden. Allerdings werden so gut wie keine Fakten bekannt gegeben. Das Bild, das entsteht, ist ausschließlich positiv, es gibt keinerlei Kritik oder Selbstkritik. Kritikwürdig scheint allein zu sein, dass es Menschen gibt, die Muslime unter den Generalverdacht stellen, potentielle Sympathisanten des Terrors zu sein. Mehrfach wird mokiert, dass ursprüngliche Bewohner Deutschlands die zugewanderten und eingebürgerten Muslime nicht als Deutsche ansehen würden. Besonders fällt ein Artikel über muslimische Frauen in Deutschland auf, denen es nicht besser oder schlechter ginge als deutschen Frauen. Ja, sie seien selbstbewusst, worauf ausdrücklich ein Foto hinweist von zwei Frauen, die von oben bis unten in schwarze Burkas gehüllt sind, von denen eine das Gesicht entblößt hat und herzlich lacht. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime betont mehrmals, dass die derzeit nach Deutschland strömenden Muslime aus Syrien und dem Irak vorwiegend Akademiker seien, die einen weit mehr „aufgeklärten Islam“ mit sich bringen würden als vor Jahren die anatolischen Gastarbeiter.
Der Zeitungsleser könnte vor dieser Lektüre vielleicht die Vorstellung haben, dass der Islam auch etwas Problematisches an sich haben könnte, und wäre es die Stellung der Frau in der muslimischen Gesellschaft. Nach dieser Lektüre hat man den Eindruck, dass eventuelle Probleme des Islams vielleicht in anderen Teilen der Welt herrschen, weil dort die Staatsform rückständig ist. Wenn der Islam jedoch in unserem aufgeklärten Staat angekommen ist, gäbe es nicht die geringsten Probleme, außer jenen genannten, die die Mehrheitsgesellschaft selbst hat.
Ist die Vermittlung von derlei Wissen über den Islam ehrenwert oder naiv? Zeugt sie nicht vielleicht auch von vorbeugendem Gehorsam einer Religion, die mit sich selbst nichts anfangen kann einer anderen, virulenteren Religion gegenüber?
anne.c - 17. Jan, 21:09