Der Geist von Griechenland II
Mein Blog geriet für einige Tage in aufregendes Fahrwasser, denn ich schickte meinen Artikel über Griechenland an den bekannten und vielgelesenen Blog "achgut" und prompt wurde er dort eingestellt. Es kam dadurch zu einer Art "Shitstorm", ausschließlich empörte Zuschriften erreichten mich, und gar nicht so wenige. Das kann verschiedene Gründe haben. Zum einen könnte ich total daneben liegen - das scheint die Meinung der nicht gerade wohl meinenden Kommentatoren gewesen zu sein. Möglicherweise habe ich aber auch in ein Wespennest gestochen. In dem Fall hätte ich mir selbst Recht gegeben: Nach mehr als 70 Jahren bringt der Krieg die Menschen in schwere emotionale Aufregung, und sie versehen ihn dazu fast mit einer Art Heiligenschein. So wurde ich durch einen Schreiber belehrt: Es gab einmal die tadellos korrekte Wehrmacht, die sich, man weiß nicht so recht warum, auf einmal in Griechenland befand und ab und zu von verbrecherischen Partisanen hinterrücks angegriffen wurde, und da diese zu feige waren, sich dem gerechten Todesurteil zu stellen, war die Wehrmacht gezwungen, Zivilisten im Verhältnis 1:10 zu erschießen, so wie es damals dem Völkerrecht entsprach und beispielsweise auch von dern Allierten zu gern ausgeübt wurde. Solcherlei Aufklärung wurde mir also zuteil.
Die Griechen haben dementsprechend aus dem Malheur anscheinend nichts gelernt und benehmen sich heute gegen die Deutschen ebenso unbotmäßig wie damals. Man konnte es auch in der Sendung von Günther Jauch erfharen , als man Janis Varoufakis bei einer verbotenen Geste Deutschland gegenüber erwischt hatte. Zwar ist das Ganze zwei Jahre her und außerdem war seine damalige Aussage auch nicht falsch, denn jener "Rettungsplan", den er als Ökonomieprofessor für falsch hielt, ist bekantermaßen grandios gescheitert. Varoufakis spricht in diesem Video darüber, wie die griechische Regierung im Januar 2010 hätte handeln sollen: "Mein Vorschlag war, dass Griechenland sich für insolvent erklären sollte, innerhalb der Euro-Zone, im Januar 2010", sagt Varoufakis. "Und es sollte Deutschland den Finger zeigen und sagen: Ihr könnt das Problem jetzt alleine lösen."
So stelle ich mir vor, mit welch diebischem Vergnügen Jauchs Redaktion die Sendung vorbereitet hat, um später den verdutzten Varoufakis bloß zu stellen. Ob Günther Jauch sich hinterher gleichermaßen großartig gefühlt hat, ist nicht überliefert, doch noch einmal nachzutreten, wenn jemand schon so ziemlich auf dem Boden liegt, zumal als Minister eines praktisch insolventen Landes (für dessen Zahlungsprobleme er nichts kann), das scheint mir keine besondere Grandezza zu sein. Selbst Barak Obama meinte kürzlich bezüglich Griechenlands und seiner Behandlung durch die wohlhabenden EU-Nordstaaten: „Sie können Länder, die sich inmitten einer Depression befinden, nicht immer weiter ausquetschen.“ Soll man den US-Präsidenten vielleicht linker Umtriebe verdächtigen?
Aber die Maßstäbe sind schon sehr ambivalent, das haben mich die Leserzuschriften gelehrt – wer mag, kann sich einige davon weiter unten durchlesen.
Die Griechen haben dementsprechend aus dem Malheur anscheinend nichts gelernt und benehmen sich heute gegen die Deutschen ebenso unbotmäßig wie damals. Man konnte es auch in der Sendung von Günther Jauch erfharen , als man Janis Varoufakis bei einer verbotenen Geste Deutschland gegenüber erwischt hatte. Zwar ist das Ganze zwei Jahre her und außerdem war seine damalige Aussage auch nicht falsch, denn jener "Rettungsplan", den er als Ökonomieprofessor für falsch hielt, ist bekantermaßen grandios gescheitert. Varoufakis spricht in diesem Video darüber, wie die griechische Regierung im Januar 2010 hätte handeln sollen: "Mein Vorschlag war, dass Griechenland sich für insolvent erklären sollte, innerhalb der Euro-Zone, im Januar 2010", sagt Varoufakis. "Und es sollte Deutschland den Finger zeigen und sagen: Ihr könnt das Problem jetzt alleine lösen."
So stelle ich mir vor, mit welch diebischem Vergnügen Jauchs Redaktion die Sendung vorbereitet hat, um später den verdutzten Varoufakis bloß zu stellen. Ob Günther Jauch sich hinterher gleichermaßen großartig gefühlt hat, ist nicht überliefert, doch noch einmal nachzutreten, wenn jemand schon so ziemlich auf dem Boden liegt, zumal als Minister eines praktisch insolventen Landes (für dessen Zahlungsprobleme er nichts kann), das scheint mir keine besondere Grandezza zu sein. Selbst Barak Obama meinte kürzlich bezüglich Griechenlands und seiner Behandlung durch die wohlhabenden EU-Nordstaaten: „Sie können Länder, die sich inmitten einer Depression befinden, nicht immer weiter ausquetschen.“ Soll man den US-Präsidenten vielleicht linker Umtriebe verdächtigen?
Aber die Maßstäbe sind schon sehr ambivalent, das haben mich die Leserzuschriften gelehrt – wer mag, kann sich einige davon weiter unten durchlesen.
anne.c - 19. Mär, 22:26