Darf Satire wirklich alles? Die NDR-Kulturdebatte
Etwa vor einer Woche drangen aus dem Radio NDR-Kultur, ein paar Worte, die mich aufhorchen ließen. "Darf Satire wirklich alles? - Die NDR-Kulturdebatte." Im Internetprogramm stand, dass dieses die vom NDR ausgestrahlte Hörerdebatte für den Januar sei. Die Hörer wurden aufgefordert, sich schriftlich oder mündlich dazu zu äußern. Von der eigentlichen Debatte habe ich dann nicht mehr viel mitbekommen, aber der Titel war angesichts der Morde in Paris an Redakteuren eines Satiremagazins nachdenkenswert. Es wäre interessant zu erfahren, ob der Titel der Debatte vor oder nach den Morden festgelegt wurde.
Wäre die Frage schon vor den Morden gestellt worden, dann könnte man von einer tragischen Vorahnung sprechen, die sich in der Debatte wieder spiegelt. Wenn der NDR diese Frage allerdings nach den Morden aufs Tapet gebracht hat, dann impliziert er die Überlegung, was mit jemandem zu geschehen hat, der Satire in ungebührlicher Weise strapaziert. Wären die Morde in der Redaktion der Satirezeitung "Charlie Hebdo" also nicht doch zu rechtfertigen? Sind die Ermordeten nicht selber Schuld an ihrer Ermordung?
Dass Satire nicht alles darf, davor schiebt schon das Grundgesetz einen Riegel. Satire darf sicher nicht zur Gewalt oder zu Verbrechen aufrufen. Auf Gewalt und Verbrechen darf sie aber mit ihren Mitteln reagieren. Was ist eine größere Blasphemie: Sich bei Mord, ja bei Massenmord auf den Propheten Mohammed oder auf Allah höchstpersönlich zu berufen oder auf diese Morde mit satirischen Mitteln zu reagieren? Sicher gäbe es keine Karikaturen mit religiösem Inhalt, wenn nicht die Religion Anlass zum Karikieren geben würde. Eine Karikatur dient nicht dazu, jemanden beleidigen zu wollen, sondern sie soll aufzeigen, was hinter dem angeblich Beleidigten steckt. Ob eine Karikatur nun gelungen, geschmackvoll, nicht gelungen oder geschmacklos ist, das ist dann eine ganz andere Frage.
Wäre die Frage schon vor den Morden gestellt worden, dann könnte man von einer tragischen Vorahnung sprechen, die sich in der Debatte wieder spiegelt. Wenn der NDR diese Frage allerdings nach den Morden aufs Tapet gebracht hat, dann impliziert er die Überlegung, was mit jemandem zu geschehen hat, der Satire in ungebührlicher Weise strapaziert. Wären die Morde in der Redaktion der Satirezeitung "Charlie Hebdo" also nicht doch zu rechtfertigen? Sind die Ermordeten nicht selber Schuld an ihrer Ermordung?
Dass Satire nicht alles darf, davor schiebt schon das Grundgesetz einen Riegel. Satire darf sicher nicht zur Gewalt oder zu Verbrechen aufrufen. Auf Gewalt und Verbrechen darf sie aber mit ihren Mitteln reagieren. Was ist eine größere Blasphemie: Sich bei Mord, ja bei Massenmord auf den Propheten Mohammed oder auf Allah höchstpersönlich zu berufen oder auf diese Morde mit satirischen Mitteln zu reagieren? Sicher gäbe es keine Karikaturen mit religiösem Inhalt, wenn nicht die Religion Anlass zum Karikieren geben würde. Eine Karikatur dient nicht dazu, jemanden beleidigen zu wollen, sondern sie soll aufzeigen, was hinter dem angeblich Beleidigten steckt. Ob eine Karikatur nun gelungen, geschmackvoll, nicht gelungen oder geschmacklos ist, das ist dann eine ganz andere Frage.
anne.c - 22. Jan, 18:09