Die Stalingradmadonna I
Eingeweihte kenne sie. Sicher war die Stalingradmadonna genau ab 1945 ein beliebter Gegenstand für ergreifende Weihnachtspredigten. Irgendwann wurde ich das erste mal mit ihr konfrontiert. Bei einem Weihnachtsgottesdienst wurde ein vervielfältigtes Bildchen der Madonna herum gereicht. Und die entsprechende Predigt, deren Inhalt wahrscheinlich an allen Orten ähnlich ist, gab es dazu.
Als ich das gereichte Bildchen sah, dachte ich an eine Barlachfigur. Eine fast ovale Zeichnung. Die Madonna sitzt zusammen gekauert, ihr Mantel ist so um sie geschlungen, dass eine Höhle entstanden ist, in der sie und das Kind geborgen sind. Mutter und Kind sind einander zugewandt. Das Bild hat die Ausstrahlung, die auch an den Rand der Zeichnung geschrieben ist: Licht, Leben, Liebe.
Wenn man es bei diesem Bild gelassen hätte, dann hätte es seinen Wert in sich gehabt. Es wurde aber - man kann es sich vorstellen -, zum beliebten Symbol für das Leid deutscher Soldaten im Krieg. Und für die Sehnsucht deutscher Soldaten nach Licht, Leben und Liebe. Aus Interesse habe ich mich ein wenig, - nicht etwa mit der Madonna -, sondern mit der Botschaft, die man ihr entnahm, beschäftigt. Daraus ging hervor: Deutsche Soldaten waren im Osten, in Stalingrad, und sie haben dort unheimlich gelitten. Was sie dort taten, wie sie dorthin gekommen waren, das blieb im Dunklen. Der Frage, ob es außer den deutschen Soldaten noch andere Menschen gab, die hungerten, froren und litten, widmete sich in den ergriffenen Betrachtungen niemand.
Dem deutschen Pfarrer und Dichter Arno Pötzsch war die Stalingradmadonna Quelle von Inspiration. Er hat ihr mehrere Gedichte gewidmet. Hier eine Strophe eines Gedichts, das dieser Gesangbuchdichter der Stalingradmadonna widmete:
Wir waren fern, als ihr das Leid gelitten,
doch unverwandt ging unser Blick nach Osten,
wo eidgetreu ihr auf verlornem Posten
bis hin zum Tod habt für das Reich gestritten.
Dieser Vers sagt viel über die Instrumentalisierung der "Stalingradmadonna" aus.
Als ich das gereichte Bildchen sah, dachte ich an eine Barlachfigur. Eine fast ovale Zeichnung. Die Madonna sitzt zusammen gekauert, ihr Mantel ist so um sie geschlungen, dass eine Höhle entstanden ist, in der sie und das Kind geborgen sind. Mutter und Kind sind einander zugewandt. Das Bild hat die Ausstrahlung, die auch an den Rand der Zeichnung geschrieben ist: Licht, Leben, Liebe.
Wenn man es bei diesem Bild gelassen hätte, dann hätte es seinen Wert in sich gehabt. Es wurde aber - man kann es sich vorstellen -, zum beliebten Symbol für das Leid deutscher Soldaten im Krieg. Und für die Sehnsucht deutscher Soldaten nach Licht, Leben und Liebe. Aus Interesse habe ich mich ein wenig, - nicht etwa mit der Madonna -, sondern mit der Botschaft, die man ihr entnahm, beschäftigt. Daraus ging hervor: Deutsche Soldaten waren im Osten, in Stalingrad, und sie haben dort unheimlich gelitten. Was sie dort taten, wie sie dorthin gekommen waren, das blieb im Dunklen. Der Frage, ob es außer den deutschen Soldaten noch andere Menschen gab, die hungerten, froren und litten, widmete sich in den ergriffenen Betrachtungen niemand.
Dem deutschen Pfarrer und Dichter Arno Pötzsch war die Stalingradmadonna Quelle von Inspiration. Er hat ihr mehrere Gedichte gewidmet. Hier eine Strophe eines Gedichts, das dieser Gesangbuchdichter der Stalingradmadonna widmete:
Wir waren fern, als ihr das Leid gelitten,
doch unverwandt ging unser Blick nach Osten,
wo eidgetreu ihr auf verlornem Posten
bis hin zum Tod habt für das Reich gestritten.
Dieser Vers sagt viel über die Instrumentalisierung der "Stalingradmadonna" aus.
anne.c - 23. Dez, 17:32