Eine kleine Episode auf einer Israelreise
Meine erste Israelreise unternahm ich mit einer Reisegruppe. Eine befreundete Pastorin hatte die Reisegruppe zusammen gestellt und leitete sie auch, und so schloss ich mich der Gruppe an. Die Mitreisenden waren mehrere Pfarrerehepaare sowie Mitglieder aus der Gemeinde meiner Freundin. So hatte ich die Gelegenheit, die Gepflogenheiten in einer Reisegruppe kennen zu lernen. Gespannt war ich darauf, welche Einstellung meine christlichen Mitreisenden dem Land Israel und seinen Bewohnern gegenüber hatten. Um es vorweg zu sagen: Es ernüchterte mich ungemein. Viel Sympathie für und großes Interesse an diesem Land waren kaum zu spüren. Ein Erlebnis soll diese meine Empfindungen verdeutlichen:
In Jerusalem wird eine deutsche Reisegruppe sehr bald zu den Einrichtungen der deutschen evangelischen Gemeinde geführt, dem Auguste Viktoria Krankenhaus mit der Himmelfahrtkirche. Hier hielt uns eine Angestellte der deutschen Gemeinde einen Vortrag über die Situation der Christen im Land. Die israelische Reiseführerin verließ diskret den Raum. Sie wusste wohl von ähnlichen Gelegenheiten, welcher Art diese Vorträge sind. Worte wie "unterdrückt" und "Besatzung", rauschten nur so an mir vorbei. Schließlich war es mir zu viel, und ich meldete mich zu einer Frage: "Wenn ich sie höre, klingt das so, als hätte es einmal einen palästinensischen Staat gegeben, den Israel besetzt hat. Ist das so?" Die Vortragende verstand sofort (sie schien die Erkenntnis zu haben: Feind hört mit) und gab zu, dass die Palästinenser einst von Jordanien besetzt waren, "Aber das waren doch wenigstens ihre eigenen Leute!", und dann schloss sie ihren Vortrag schnell in einer sehr unverbindlichen Weise.
Die Pointe dieser Episode war so schön. dass ich sie gern immer wieder erzähle: Nach Ende der Veranstaltung kamen die Pfarrfrauen auf mich zu. Sie wollten mir die Situation, die ich herbei geführt habe, erklären. "Wissen sie, aus diesem Konflikt müssen gerade wir als Deutsche uns ganz heraus halten. Da darf man sich nicht auf die eine oder auf die andere Seite stellen. W i r haben gleich gemerkt, dass sie auf der a n d e r e n Seite stehen!"
In Jerusalem wird eine deutsche Reisegruppe sehr bald zu den Einrichtungen der deutschen evangelischen Gemeinde geführt, dem Auguste Viktoria Krankenhaus mit der Himmelfahrtkirche. Hier hielt uns eine Angestellte der deutschen Gemeinde einen Vortrag über die Situation der Christen im Land. Die israelische Reiseführerin verließ diskret den Raum. Sie wusste wohl von ähnlichen Gelegenheiten, welcher Art diese Vorträge sind. Worte wie "unterdrückt" und "Besatzung", rauschten nur so an mir vorbei. Schließlich war es mir zu viel, und ich meldete mich zu einer Frage: "Wenn ich sie höre, klingt das so, als hätte es einmal einen palästinensischen Staat gegeben, den Israel besetzt hat. Ist das so?" Die Vortragende verstand sofort (sie schien die Erkenntnis zu haben: Feind hört mit) und gab zu, dass die Palästinenser einst von Jordanien besetzt waren, "Aber das waren doch wenigstens ihre eigenen Leute!", und dann schloss sie ihren Vortrag schnell in einer sehr unverbindlichen Weise.
Die Pointe dieser Episode war so schön. dass ich sie gern immer wieder erzähle: Nach Ende der Veranstaltung kamen die Pfarrfrauen auf mich zu. Sie wollten mir die Situation, die ich herbei geführt habe, erklären. "Wissen sie, aus diesem Konflikt müssen gerade wir als Deutsche uns ganz heraus halten. Da darf man sich nicht auf die eine oder auf die andere Seite stellen. W i r haben gleich gemerkt, dass sie auf der a n d e r e n Seite stehen!"
anne.c - 15. Jun, 21:19