Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2013
Dieser Tag bescherte mir einige Eindrücke zum Nachdenken über Sinn oder Nichtsinn solch eines Gedenktages. Morgens war im DLF, in der Sendung des evangelischen Rundfunks ein einfühlsames Lebens- und Sterbensbild des Dichters Katzenelson, der in Auschwitz umgebracht wurde, zu hören. Unwillkürlich fielen mir dabei die Interviews des DLF mit "Israelkritikern" oder Palästinensern ein, die so redeten wie ihnen der Schnabel gewachsen war - der DLF kann ja nichts dafür, er lässt nur Andere zu Wort kommen. Ebenso kann ich die Diskrepanz zwischen dem evangelischen Gedenken und den Handlungsweisen innerhalb der evangelischen Kirche (über die ich in diesem Blog schrieb), wenn es um Israel geht, nicht überbrücken. Der toten Juden wird gedacht, die lebenden werden dämonisiert. Jedenfalls das Land, in dem viele von ihnen leben, und wer ist das Land, wenn nicht die Summe seiner einzelnen Bewohner?
Der nächste Eindruck war eine Predigt eben auch zu jenem Gedenktag, die eine Aneinanderreihung von einigen Schlagworten war und unvermittelt in die Einsicht mündete, dass Gott barmherzig sei. Die Logik des Ganzen war nicht zu durchschauen, und so eilten wir zu dritt in eine kleine Stadt, wo sich etwa 50 Personen vor dem großen, etwas baufälligen Mahnmal am Stadtrand versammelt hatten, das an die vielen KZ-Häftlinge erinnerte, die hier, in einem Außenlager von Ravensbrück, den Tod gefunden hatten.
Hier trafen Kirchenmitglieder, Angehörige der Partei "die Linke", Gymnasiasten und ihre Lehrer zu einer bunten Mischung zusammen. Viele Leute kannten sich und begrüßten sich freudig, manche treffen nur an dieser Stelle zusammen. Vorne am Mahnmal begleitete eine Bläsergruppe alles Geschehen mit recht anspruchsvollen Stücken: Klezmermelodien, Chorälen, modernen getragenen Musikstücken. Der Bürgermeister und die Stadtpastorin hielten eine Rede, Schüler rezitierten und erzählten, was sie über Auschwitz erfahren haben. Die Reden waren sprachlich schlicht gestaltet, man merkte, dass die Vortragenden es sich nicht einfach gemacht hatten. Blumen wurden niedergelegt, die Kapelle spielte. Und die winterliche Kulisse an diesem stillen Sonntagmittag, der Ernst und die Ernsthaftigkeit der Menschen ließen ein Gemeinschaftsgefühl aufkommen. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass sich Tuvia Tenenbom unter die Gruppe gemischt hätte und unter den Teilnehmern mit seinen arglos provokanten Fragen für ein wenig Verunsicherung gesorgt hätte.
Der nächste Eindruck war eine Predigt eben auch zu jenem Gedenktag, die eine Aneinanderreihung von einigen Schlagworten war und unvermittelt in die Einsicht mündete, dass Gott barmherzig sei. Die Logik des Ganzen war nicht zu durchschauen, und so eilten wir zu dritt in eine kleine Stadt, wo sich etwa 50 Personen vor dem großen, etwas baufälligen Mahnmal am Stadtrand versammelt hatten, das an die vielen KZ-Häftlinge erinnerte, die hier, in einem Außenlager von Ravensbrück, den Tod gefunden hatten.
Hier trafen Kirchenmitglieder, Angehörige der Partei "die Linke", Gymnasiasten und ihre Lehrer zu einer bunten Mischung zusammen. Viele Leute kannten sich und begrüßten sich freudig, manche treffen nur an dieser Stelle zusammen. Vorne am Mahnmal begleitete eine Bläsergruppe alles Geschehen mit recht anspruchsvollen Stücken: Klezmermelodien, Chorälen, modernen getragenen Musikstücken. Der Bürgermeister und die Stadtpastorin hielten eine Rede, Schüler rezitierten und erzählten, was sie über Auschwitz erfahren haben. Die Reden waren sprachlich schlicht gestaltet, man merkte, dass die Vortragenden es sich nicht einfach gemacht hatten. Blumen wurden niedergelegt, die Kapelle spielte. Und die winterliche Kulisse an diesem stillen Sonntagmittag, der Ernst und die Ernsthaftigkeit der Menschen ließen ein Gemeinschaftsgefühl aufkommen. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass sich Tuvia Tenenbom unter die Gruppe gemischt hätte und unter den Teilnehmern mit seinen arglos provokanten Fragen für ein wenig Verunsicherung gesorgt hätte.
anne.c - 28. Jan, 22:47