Wie sehen Nazis aus?
Wenn ich mich nur über Fernsehen/Rundfunk und die Tageszeitungen informieren würde, bekäme ich eine Menge interessanter und wichtiger Informationen nicht mit. Erst mit einigen Tagen Verspätung sah ich ein (privates) Video im Internet wie kürzlich in Berlin das Konzert eines israelischen Chores massiv gestört wurde. Man sah, wie der Chor gerade zu singen anfangen wollte, als eine Gruppe junger Leute, gekleidet in rote T-Shirts mit der Aufschrift "Viva Palästina" in den Saal stürmte und Transparente entrollte. Der Tumult, der durch die Aufregung und durch die Schreie der so genannten Aktivisten entstand, war beträchtlich. Es dauerte etwa 10 Minuten, bis Saalordner es geschafft hatten, die Leute aus dem Saal zu treiben.
An dieser gesamten Angelegenheit ist das Empörende, dass sie einfach nicht zur Kenntnis genommen wurde. Keine Tagesschau, keine Tagesthemen, auch keine Zeitung fanden es erwähnenswert, dass ein israelischer Chor - es war der Chor des Kibbuz Givatron -, bei einem Auftritt sehr gestört wurde durch Schreie, Entrollen von Transparenten und Verstreuen von Flugblättern. Das ist umso erstaunlicher, da Israel normalerweise im Focus der Medienberichterstattung steht. Die Medien hätten wenigstens über die in ihren Augen "gelungene Störattacke" berichten können. Sie hätten recherchieren können, was an diesem Chor oder dem jüdischen Nationalfond, für den in dieser Benefizveranstaltung Geld gesammelt werden sollte, so schlimm ist, dass der Krawall gerechtfertigt war. Oder was für eine mutige Truppe die "Roten" waren. Ihr Anliegen: Palästina frei: vom Fluss (Jordan) bis zum Meer (Mittelmeer) hatten sie ja laut kund getan. Aber nein, die Medien schwiegen.
Die Krawallmacher mit den roten Shirts waren Leute aus verschiedenen Ländern: Deutsche, Spanier, Palästinenser und sogar Israeli. Ansonsten sahen sie "normal" aus. Es waren keine, die man Nazi nennt. Man hat den Eindruck, dass der Begriff Nazis etwas ist, was genau definiert wird, und von Seiten der Presse ist man bemüht, dass die Bevölkerung diese Definition verinnerlicht. Es sind jene, die martialisch aussehen, denen Schlagstöcke und Springerstiefel zu Eigen sind. Es sind die, die gegen Juden und Ausländer sind. Es sind die, die "wir" nicht sind, auf die "wir" aber gern hinweisen um zu zeigen, wie ein böser Mensch aussieht. Nur wenn im Sinne der Definition auftretende Nazis im Spiel sind, wachen unsere Medien auf. Wenn rot gekleidete Krawallmacher auf den Plan treten, können das keine Nazis sein, denn sie sehen nicht aus, wie Nazis. Und so werden diese rot Kostümierten samt ihrer Störaktion einfach verschwiegen. Weil man weiß, dass das gesamte Thema zu Unannehmlichkeiten führen könnte, und man sich in einer Solidarisierung mit den "Roten" irgendwie entblößen würde.
Es war widerlich, diese rot gekleideten Nazis bei ihrem Treiben zu sehen. Aber es gab auch etwas Gutes daran. Der Chorleiter wurden nicht verhaftet, der Chor wurde nicht von Sympathisanten der Störer aus dem Saal getrieben, dem "gerechten Volkszorn" wurde nicht Genüge getan. Der Raum, in dem die Choraufführung stattfand, war mit israelischen Fahnen geschmückt, und es wäre nicht das erste mal, dass das Zeigen einer Israelfahne als Provokation empfunden wurde, so dass die Polizei nicht etwa diejenigen, die die Israelfahne zeigten, schützte, sondern gegen sie einschritt (ihre Wohnung stürmte, sie mit einer Geldstrafe belegte, so wie das in verschiedenen Varianten in Bochum, Duisburg und Kassel der Fall gewesen war).
An dieser gesamten Angelegenheit ist das Empörende, dass sie einfach nicht zur Kenntnis genommen wurde. Keine Tagesschau, keine Tagesthemen, auch keine Zeitung fanden es erwähnenswert, dass ein israelischer Chor - es war der Chor des Kibbuz Givatron -, bei einem Auftritt sehr gestört wurde durch Schreie, Entrollen von Transparenten und Verstreuen von Flugblättern. Das ist umso erstaunlicher, da Israel normalerweise im Focus der Medienberichterstattung steht. Die Medien hätten wenigstens über die in ihren Augen "gelungene Störattacke" berichten können. Sie hätten recherchieren können, was an diesem Chor oder dem jüdischen Nationalfond, für den in dieser Benefizveranstaltung Geld gesammelt werden sollte, so schlimm ist, dass der Krawall gerechtfertigt war. Oder was für eine mutige Truppe die "Roten" waren. Ihr Anliegen: Palästina frei: vom Fluss (Jordan) bis zum Meer (Mittelmeer) hatten sie ja laut kund getan. Aber nein, die Medien schwiegen.
Die Krawallmacher mit den roten Shirts waren Leute aus verschiedenen Ländern: Deutsche, Spanier, Palästinenser und sogar Israeli. Ansonsten sahen sie "normal" aus. Es waren keine, die man Nazi nennt. Man hat den Eindruck, dass der Begriff Nazis etwas ist, was genau definiert wird, und von Seiten der Presse ist man bemüht, dass die Bevölkerung diese Definition verinnerlicht. Es sind jene, die martialisch aussehen, denen Schlagstöcke und Springerstiefel zu Eigen sind. Es sind die, die gegen Juden und Ausländer sind. Es sind die, die "wir" nicht sind, auf die "wir" aber gern hinweisen um zu zeigen, wie ein böser Mensch aussieht. Nur wenn im Sinne der Definition auftretende Nazis im Spiel sind, wachen unsere Medien auf. Wenn rot gekleidete Krawallmacher auf den Plan treten, können das keine Nazis sein, denn sie sehen nicht aus, wie Nazis. Und so werden diese rot Kostümierten samt ihrer Störaktion einfach verschwiegen. Weil man weiß, dass das gesamte Thema zu Unannehmlichkeiten führen könnte, und man sich in einer Solidarisierung mit den "Roten" irgendwie entblößen würde.
Es war widerlich, diese rot gekleideten Nazis bei ihrem Treiben zu sehen. Aber es gab auch etwas Gutes daran. Der Chorleiter wurden nicht verhaftet, der Chor wurde nicht von Sympathisanten der Störer aus dem Saal getrieben, dem "gerechten Volkszorn" wurde nicht Genüge getan. Der Raum, in dem die Choraufführung stattfand, war mit israelischen Fahnen geschmückt, und es wäre nicht das erste mal, dass das Zeigen einer Israelfahne als Provokation empfunden wurde, so dass die Polizei nicht etwa diejenigen, die die Israelfahne zeigten, schützte, sondern gegen sie einschritt (ihre Wohnung stürmte, sie mit einer Geldstrafe belegte, so wie das in verschiedenen Varianten in Bochum, Duisburg und Kassel der Fall gewesen war).
anne.c - 11. Okt, 14:44