Donnerstag, 15. März 2012

Nachrichten aus Israel

In den letzten Tagen waren wieder Nachrichten aus Nahost zu vernehmen. Man hörte von israelischen Angriffen auf Gaza. Das Nachrichtenschema war so: In einem Hauptsatz war von Angriffen Israels auf den Gazastreifen zu hören, dann folgte der Nebensatz: das geschah nachdem von Gaza aus Raketen geschossen wurden. Hauptsatz: Bei dem Beschuss wurde niemand verletzt. Schließlich wurde zum endgültigen Tusch geblasen: Israel hätte gezielt einen Terroristenführer getötet, einen Entführer von Gilad Shalit, und das wäre der Auslöser der gesamten Eskalation gewesen. Wenn man sich diese Nachrichten betrachtet, die wie auf Verabredung in der gesamten Medienlandschaft verbreitet wurden, muss man zu dem Schluss kommen: Israel ist mit jeder Handlung die es begeht, ein übler Bösewicht. In diese halbwahre Berichterstattung schleichen sich echte Lügen ein: Auslöser der Eskalation war nicht die Tötung al Keisis, sondern der von aller Welt unbeachtete permanente Raketenbeschuss vom Gazastreifen aus. Al Keisi wurde nicht getötet, weil er Gilad Shalit einst entführte, sondern weil er dabei war, neue Terroranschläge vorzubereiten. Nicht getötete bzw. nur wenige verletzte Israeli gab es, weil Israel ein System von Unterständen errichtet hat, in die seine Bürger bei Bombenalarm - und der kann mehrmals am Tag stattfinden - flüchten können. Weil Hunderttausende (und mehr) Israeli in ständiger Anspannung darauf vorbereitet sind, innerhalb weniger Sekunden in einen Schutzraum bzw. eine Schutzröhre zu laufen.

Über all dieses kann man sich informieren, wenn man es will. Es gibt unzählige Videos im Internet, in denen gezeigt wird, wie Menschen in Israel in den verschiedensten Lebenssituationen leben, es gibt Blogs, in denen täglich über das Leben in Israel berichtet wird. ( Man wird kein Video finden, in dem Kinder in Uniformen gesteckt sind und als Selbstmordattentäter posieren bzw. posiert werden).

Wenn man sehen will, wie diese Berichterstattung leicht unterhalb oder leicht oberhalb der Wahrheitsgrenze wirkt, sollte man die manchmal dazugehörenden Leserforen studieren. Nicht umsonst sind sehr viele Zuschriften von der Redaktion entfernt, und in den nicht entfernten Zuschriften strotzt es von gehässigen Bemerkungen gegenüber Israel, die sehr oft von eklatanter Unkenntnis der politischen - und der Lebensumstände dieses Landes zeugen. Die Saat, die jene Journalisten gesät haben, ging auf, und sie selbst waschen ihre Hände in Unschuld wie einst der "unschuldige" Herodes.

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