Mittwoch, 14. September 2011

Nachbetrachtungen zum 11.9. (Teil 2)

Im Fernsehen wurde einige Zeit nach den Anschlägen berichtet, wie sich die deutsche Regierung um die Hinterbliebenen deutscher Bürger kümmert, die Opfer schwerster Gewalttaten wurden. Es handelte sich um die 13 deutschen Opfer, die bei den Attentaten des 11. Septembers ums Leben kamen und um diejenigen, die bei dem Anschlag auf die marokkanische Synagoge verbrannten. In beiden Fällen kümmerte sich die Regierung überhaupt nicht um die Hinterbliebenen, und erst auf Initiative der Angehörigen und durch Berichte in den Medien, regte sich sehr unwillig etwas bei den Behörden. Die Mutter eines im World Trade Center umgekommenen Mannes berichtete, dass erst nach Aufforderung ein Mitarbeiter des Außenministeriums kam und den Hinterbliebenen eine Strafpredigt hielt, was sie denn wollten: die Beamten des Ministeriums hätten so viel zu tun und könnten nicht immer gleich zur Stelle sein.

Ich war irritiert, denn normalerweise wird sich um Deutsche, die irgendwo in der Welt zu Schaden kommen, sehr gekümmert. Wenn Menschen entführt werden, beneidet man die deutschen Entführten, weil man weiß, dass sich für sie mit Nachdruck eingesetzt wird, wie es z.B. bei der Familie Wallert der Fall war. Mir kam der Fall in den Sinn, als in Amerika zwei deutschstämmige amerikanische Brüder als Mörder hingerichtet werden sollten. Da gab es eine ungeheure Aufregung, dass Deutschstämmige Opfer der amerikanischen Justiz werden mussten.

Ich kann mir die Ignoranz von Seiten der Regierung nur so erklären: Egal, dass die Opfer Deutsche sind, sie haben sich auf etwas eingelassen, was sich nicht gehört, und so haben sie sich was ihnen geschah, selbst zuzuschreiben: Wer in eine Synagoge geht, hat selbst schuld, wenn er darin umkommt, und wer sich mit den Amerikanern einlässt und in den Gebäuden arbeitet, die Symbol für amerikanische Macht und Wirtschaftskraft sind, der hat es nicht besser verdient.

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