1 .Ein abgeschickter Brief an Bischof a.D. Bedfort-Strohm
Herr Professor Bedford-Strohm,
aus den Medien erfuhr ich, welchen Beschluss hinsichtlich der Apartheid zu Israel unter Ihren Auspizien der hohe Rat beschloss.
Lassen Sie mich offen sagen, in diesem Fall muss man es auch, dass dieser Akt, für den Sie persönlich volle Verantwortung tragen, kriminell und auch nazihaft ist - Sie wissen, welchen Staat Sie repräsentieren.
Eigentlich wäre es ein Grund, aus der evangelischen Kirche auszutreten, aber man soll die Institution nicht mit ihren unwürdigen Vertretern verwechseln.
Sie haben die Kirche auf der ganzen Linie verraten. Und das anscheinend im Namen einer pseudomoralischen Ideologie, die für Sie vermutlich ein Religionsersatz ist.
Leute wie Sie sind zwangsprogrammiert und müssen tun was sie nicht lassen dürfen. Sie sind gefährlicher als beispielsweise die Vertreter der AfD.
Vielleicht wissen Sie gar nicht, was Sie tun doch das wäre keine Entschuldigung.
2, Ein nicht abgeschickter Brief an Bischof a.D. Bedfort-Strohm:
Herr Bedfort-Strohm, Professor der Theologie, der im Ökumenischen Rat der Kirchen maßgeblich an der Verurteilung Israels als „Apartheidstaat“ mitgewirkt hat, muss sein Wissen über die Juden im Neuen Testament, Johannes 8, 44 und 8, 47 erworben und verinnerlicht haben. (Kinder des Teufels) Leider gibt es Christen, die diese beiden Verse weit über einen anderen Vers, ebenfalls im Neuen Testament stellen, der da lautet (Röm.11, 18): 18 dann erhebe dich nicht über die anderen Zweige. Wenn du dich aber über sie erheben willst: Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich!
anne.c - 8. Jul, 05:31
Dieser Beitrag wird ein wenig veraltet wirken, zu rasch und unerwartet geschehen die Dinge im Nahen Osten. Die Reaktionen nach dem Angriff Israels auf den Iran sind nach dem Angriff der USA auf iranische Atomreaktoren obsolet. So wurde damals in der Sendung „Miosga“ gesagt: Trump will nicht wirklich mitmachen, seine Reaktionen seien halbherzig. Man konnte auch hören: Der Iran wird stur auf Druck reagieren, so sind die Iraner nun mal. So stur war die Reaktion dann doch nicht mit dem Beschuss der US-Militärbasis in Katar nach Vorwarnung und ohne Treffer. Man könnte es als eine gesichtswahrende Reaktion bezeichnen, jedenfalls den USA gegenüber.
Die Gesprächsteilnehmer, damals bei „Miosga“ waren Nahostexperten. Man merkte, dass sie sich dort gut auskannten und viel Wissen um die Region hatten. Das Wissen bezog sich aber allein auf den „Ist-Zustand“, wenn es um Voraussagen ging, dann hatte man den Eindruck, dass mehr der Wunsch der Vater ihrer Gedanken war als profundes Hineinversetzen in die dortige Mentalität. Wie ich schon schrieb, wurde Netanjahu eine aggressive Kriegspolitik unterstellt, ungeachtet dessen, dass ja die Hamas mit Iran im Hintergrund diesen Krieg begonnen hatte und ungeachtet des Beschuss auf Israel, der von allen Seiten auf das Land niederprasselte.
Es wurde der Verdacht in den Raum gestellt, dass Israel den Iran angegriffen hätte, nur um von den „Bildern“ in Gaza abzulenken. Diesen Verdacht hielten aber sogar die Nahostexperten für naiv. Dann wurde der „Bösewicht“ Netanjahu dafür getadelt, dass er das iranische Volk zum Umsturz aufgerufen hätte, das würde das Volk nur provozieren. Dieser Aufruf inclusive des Bombardements würden das Regime stärken. Das kann man so oder so sehen, mir scheint es aber, dass die Gesprächsteilnehmer und die Moderatorin bestrebt waren, nicht etwa Netanjahus Taten zu beurteilen, sondern, egal, was er tut, als negativ zu beurteilen. Eine Aussage erschien mir schon abstrus: Der Iran wolle in Wirklichkeit die Atombombe gar nicht, er will nur mit der Möglichkeit der Herstellung Druck machen.
Die Nahostexperten waren sicher kluge und gebildete Leute, aber sie haben sich schon so angewöhnt, die Welt nach eigenen Vorstellungen in Gut und Böse einzuteilen, nicht auf das zu schauen, was geschieht, nicht was Ursache und Wirkung ist, sondern demjenigen, den sie für böse erklären, Böses unterstellen und demjenigen, dem sie den Vorzug geben (das iranische Regime kann man ja wahrhaftig nicht für „gut“ erklären), seine Taten zumindest abmildern und herunterspielen.
anne.c - 1. Jul, 22:24
Vor der Fortsetzung der Reaktionen des Angriffs Israel auf den Iran noch eine aktuellere Reaktion auf den Angriff der USA auf die iranischen Atomanlagen. Am Tag danach lief in der ARD der „Presseclub“. Der Moderator Jörg Schönenbom eröffnete die Sendung mit gequält bitterem Gesicht und den Worten: „Seit gestern ist die Welt noch weiter unfriedlicher geworden“ (Die unfriedlichere Welt war ihm allerdings keine besondere Sendung wert. Ein paar Minuten lang streiften die Journalisten dieses weltpolitisch herausragende Ereignis, dann ging man zum eigentlich geplanten Thema, die Ausrüstung der Bundeswehr über, wobei immer wieder betont wurde, dass die Bundeswehr noch viel, viel mehr Waffen benötigt).
Doch der Ausspruch von J. Schönenbom traf mich im Innersten: Wenn der Iran, der ständig Vernichtungsdrohungen gegen den „großen und den kleinen Satan“ verkündet, der ein Schreckensregime mit unzähligen Getöteten ausübt und Terror auf der ganzen Welt verbreitet, wenn also der Iran deutlich in seinen Tötungsfähigkeiten eingeschränkt wird, dann ist die Welt „unfriedlicher“. Ich dachte: ´Die haben die Fähigkeiten zwischen Gut und Böse zu unterscheiden verloren.
anne.c - 24. Jun, 21:18
Die Reaktionen von offiziellen Medien und Bevölkerung nach dem israelischen Angriff auf iranische Atomanlagen und iranische Führungskräfte, die sich zum Ziel gesetzt hatten, Israel zu vernichten, waren voraussehbar und setzen nur die Tradition der Verteufelung Israels fort. Ja, man kann sagen, dass man sich in eine Position der Einseitigkeit und der Desinformation hineinsteigert. So hörte ich im DLF eine Meldung, so nebenbei, dass die Gewalt gegen Kinder auf der Welt ein erschreckendes Ausmaß angenommen hat. Als Hauptleidtragende wurden Kinder in Gaza und der Westbank, genannt, wobei allerdings nicht gesagt wurde, von wem diese Gewalt ausgehen würde, die Logik kann aber nur auf Israel deuten.
Ich beziehe mich in meinen Überlegungen auf einige Sendungen im Fernsehen (Caren Miosga und ein Hörerforum). Dabei muss man auch beachten, welche Diskussionsgäste eingeladen werden, noch mehr jedoch, wer n i c h t eingeladen wird. Jedenfalls war dieses Hörerforum zwar nicht verwunderlich, dafür aber erschreckend. (Wobei man sagen muss, dass so ein Hörerforum auch das Produkt vorhergegangener medialer Berichterstattung ist). Zitate von anrufenden Hörern: „Israel ist das einzige (!) Land, das Leute im Voraus umbringt“. „Kann Israel nur Krieg?“ „Deutschland ist irre, dass es Israel unterstützt. Israel provoziert, und wir schweigen dazu!“ Dieser Hörer erwähnte auch, dass er gerade eine Solidaritätsreise bei Kirchen und anderen organisiert, um in Israel Protest abzulegen. Er verwies auf den verstorbenen ´Friedensaktivisten´ Avneri, der verkündet hatte, dass I. mehr Chancen zum Frieden verpasst hat als die Palästinenser. „Hat I. das Recht, seine Verteidigung selbst zu bestimmen?“ und „darf man jemanden bombardieren, nur weil er die falschen Waffen hat?“, fragte jemand. Manche Hörer zeigten Angst um Israel oder äußerten auch ihre Sorge, dass arabische Staaten nun aus Solidarität dem Iran beispringen werden. (was wohl eher utopisch ist). Oft wurde betont, dass ´das Regime` und die Bevölkerung des Iran etwas sehr Unterschiedliches sind, man meinte aber, dass der Krieg die iranische Bevölkerung und das Regime eher zusammenschweißen würde.
Nahostexperte Torsten Teichmann wohnte der Sendung bei. Er glättete manchmal die Fragen der Hörer. Seine Position war unbestimmt, oft wies er auf das „Friedenslager“ in Israel hin und dass es Israeli gäbe, die Zweifel an dem gegenwärtigen Verhalten von Staat und Armee haben, was zu wenig beachtet würde. (dass gerade viele der ermordeten Kibbuzbewohner ausgesprochen „links“ und den Palästinensern zugewandt waren, und dass das „Friedenslager“ durch die Ereignisse sehr erschüttert worden ist, das verschwieg er).
Einig war man sich, dass am schlimmsten von allen Netanjahu ist. (von Chamenei dagegen war nicht die Rede) Dass alle Kriegshandlungen Israels einzig dem Machtstreben Netanjahus gälten, dessen war man sich sicher. Die Feindschaft zu Netanjahu schweißte alle – Moderatoren, Hörer, Gesprächsteilnehmer – zusammen. Man erwog nicht etwa, unter welchen Umständen er handelt und gezwungen ist zu handeln, sondern stellte ihn unhinterfragt als das Böse in Person da. Mir erschien die allgemeine Haltung gegenüber Netanjahu so, dass ich mich an den Filmtitel aus dem Jahr 1940 „Der ewige Jude“ erinnert fühlte.
(Fortsetzung folgt)
anne.c - 21. Jun, 15:10
Vor Kurzem spazierte ich durch die kleine böhmische Stadt Chrudím. In der Hauptstraße tauchten vor mir vier ins Pflaster eingelegte Stolpersteine auf. Einer Familie waren sie gewidmet, deren Mitglieder 1942 nach Auschwitz deportiert worden waren, und von denen nur die 30-jährige Tochter überlebt hat. Ich beobachtete mich selbst, wie meine Reaktion darauf ist. Ich hatte ein gutes Gefühl, natürlich nicht dem Anlass, aber den Steinen gegenüber. Ich konnte die Namen lesen, mir die Familie und ihr Schicksal vorstellen. Es ist Sache jedes Einzelnen, wie er sich solchen Steinen bzw. den geschichtlichen Tatsachen gegenüber verhält. Auch wird man nicht verlangen, dass jeder Passant sich Gedanken um die Stolpersteine macht. Aber sie fordern heraus, und können bewusst oder unbewusst zu einem geschichtlichen Denken herausfordern.
anne.c - 19. Jun, 23:00
Das sind diese kleinen quadratischen, messingfarbenen Würfel, mit einem Namen und Geburts- und Todesdatum versehen, die hier und da auf Bürgersteigen eingelassen sind. Sie erinnern an einen Menschen, der im dahinter liegenden Haus einst gelebt hat, und der von den Nationalsozialisten ermordet wurde. In größeren Städten sind sie häufiger zu entdecken als in kleineren, aber eigentlich sind sie verstreut über das ganze Land, und neuerdings hin und wieder im Ausland zu finden.
Die Meinungen über die Stolpersteine sind geteilt, manchmal führen sie auch zu erbitterten Kontroversen. So ist eine Frau die ich kenne, vehement dagegen. Es ist eine Frau, die ihr Leben sehr der Erinnerung an diese schlimme Zeit widmet, die mit den Nachkommen von Menschen, die hier sehr gelitten haben, innige Freundschaften geschlossen hat, die also sehr glaubwürdig ist. Aber sie sagt: „Ich kann es nicht ertragen, dass Passanten auf diesen Steinen und auf den Namen von Ermordeten herum trampeln“. Das kann ich gut verstehen.
Aber ich bin auch mit einer Frau befreundet, die in einem Verein ist, der diese Stolpersteine initiiert. Sie beschäftigt sich mit den Lebensläufen von ermordeten Menschen, sie nimmt Kontakt zu Nachkommen oder Verwandten auf, lädt sie zu der Verlegung des Steins ein, kümmert sich um die Pflege der Steine. Sie hat dadurch wunderbare Begegnungen, es ist für sie eine große emotionale Bereicherung. Ich bin beeindruckt, wenn sie von ihren Erlebnissen erzählt.
Wenn es um eine Kontroverse um Stolpersteine geht, muss man auch bedenken: jahrzehntelang sind die ermordeten Menschen tatsächlich in Vergessenheit geraten. Ja, man durfte nicht einmal das Wort ´Jude´ aussprechen (darum habe ich eine erbitterte Familiendiskussion erlebt). Das, was man heute ´Holocaust` oder `Shoah´ nennt, das nannte man früher verschämt: `Das mit den Juden`. Von ihren Namen war nicht einmal die Rede. So sind diese Stolpersteine doch ein sichtbares Zeichen dafür, an diese Menschen zu erinnern, ihres Schicksals zu gedenken.
Manchmal liest man den Satz: „Die Deutschen lieben die toten Juden, sie legen ihnen Stolpersteine, aber die lebenden Juden sind ihnen egal, oder sie verteufeln sie sogar“. Als gesellschaftliches Phänomen stimme ich der Aussage vollkommen zu. Wie sich die Gesellschaft (Politik, Medien, öffentliche Äußerungen) verhält, das ergibt ein sehr schlechtes Bild. Doch wie sich der Einzelne verhält, das ist noch mal etwas anderes. Ich messe jeden, insbesondere deutschen Menschen, daran, wie er zu den lebenden Juden und wie er zum Staat Israel steht. Aber: auch wenn es Vorbehalte gegen Stolpersteine gibt, auch wenn offizielle Vertreter nicht immer überzeugend bei der Verlegungsfeier reden, es ist der Versuch, Menschen einen Namen (zurück) zu geben, Passanten zu einem Moment des Überlegens zu bringen, die offiziellen Redner zu zwingen, sich mit der Vergangenheit zu befassen, und für die Initiatoren eine emotionale und erfüllende Aufgabe.
anne.c - 5. Jun, 21:24
Bis jetzt waren wir im Bekanntenkreis einigermaßen verschont von Diskussionen über den Gazakrieg, über Für und Wider, und von Beschuldigungen gegen Israel. Doch nun tauchte über What´s App eine Zuschrift einer Bekannten mit einem Klagelied über 14 000 palästinensische Kinder, die vom Hungertod bedroht wären, auf. ´So könne das nicht weiter gehen, jetzt müsse Deutschland endlich etwas unternehmen, auf jeden Fall keine Waffen mehr an Israel liefern´.
Mir schoss sofort die Aussage von Theodor W. Adorno durch den Kopf: „Antisemitismus ist das Gerücht über die Juden“.
Das Gerücht von den 14 000 verhungernden Kindern, dessen Verbreitung, die Aufregung darüber, der Richtigstellung und Zurücknahme, ist bekannt. Es ist geradezu ein klassisches Beispiel für ein Gerücht, das sich in Windeseile verbreitet und das nach seiner Widerlegung weiter wabert, viel Schaden anrichtet, und sich in den Köpfen der Menschen festsetzt. Zumal dieser Fall von Kindermord handelt, ein Gerücht, das sich über Jahrhunderte als Stereotyp des Antisemitismus festgesetzt hat.
Meine Überlegungen gehen dahin: ist so etwas bewusst, oder hat es sich im Unterbewusstsein der betreffenden Menschen, die diese Gerüchte mit Eifer konsumieren, festgesetzt?
Benötigen Menschen oder Menschengruppen zu ihrer seelischen Gesundheit einen Sündenbock, dem sie alles Böse zuschieben können? Oft ist es konstruiertes Böse oder sogar Böses, das sie in sich selbst entdecken? Warum denkt die Frau, die uns die What´s App schickte, mitleidsvoll an 14 000 gazanische Kinder und nicht an hungernde afrikanische Kinder in den Bürgerkriegsländern? Warum wird in der medialen Berichterstattung so viel verschwiegen, was ein ganz anderes Bild der Lage ergeben könnte? Warum sind es oft „gebildete“ Menschen, die sich danach sehnen, „Böses“ von Juden bzw, Israel zu erfahren oder zu konstruieren, resistent gegen Argumente, aber geistig in der Lage, die Tatsachen so verdrehen, dass sie in ihr Weltbild passen?
Wir wiesen unsere WA-Schickerin darauf hin, dass sie auf ein „Fake New“ hineingefallen ist, und wir müssen ihr anerkennen, dass sie die Berichtigung angenommen hat und das nächste mal besser recherchieren will.
anne.c - 29. Mai, 14:36
"Sehr geehrter Herr Prantl,
als ich Sie heute bei Frau Miosga in Sachen Israel hörte, fiel mir ein Spruch von Hermann Gremlitza ein, dass die Deutschen für 100 Jahre ihre obsessive Befassung mit den jüdischen Angelegenheiten unterlassen sollten, egal ob ihnen die Juden und ihre Taten gefallen oder nicht.
Auch Sie sollten es beherzigen, so schwer es Ihnen auch fallen mag, sonst wird man Sie intellektuell kaum ernst nehmen können.
Mit freundlichen Grüßen"
Wie kam es zu diesem Schreiben? Am Sonntag Abend schauten wir die Talk-Sendung „Caren Miosga“, die zum Thema den russisch-ukrainischen Konflikt hatte. Anwesend waren Heribert Prantl (Journalist), Norbert Röttgen (Bundestag, auswärtiger Ausschuss) und andere Personen. Über den Krieg in der Ukraine wurde ausgiebig diskutiert. Norbert Röttgen war unbedingt dafür, hart gegen Putin zu sein und keine Kompromisse einzugehen. Heribert Prantl dagegen zeigte sich erstaunlicherweise recht konziliant und plädierte für Verhandlungen.
Dann hatte Frau Miosga noch die Idee, außerhalb des Themas ein kleines Gespräch über den Israel-Gaza Konflikt anzufügen. Ich sagte: „Da bin ich gespannt, ob Herr Prantl weiter konziliant ist“, denn aus anderen Sendungen kannte ich seine antiisraelische Obsession.
Die Rollen waren plötzlich ausgewechselt. Herr Röttgen war vorsichtig, er versuchte, nichts Böses über Israel zu sagen. Er meinte nur, dass man „im Stillen“ mit den Israeli sprechen müsse, dass diese sich anders verhalten sollten und sie auf eine bessere Richtung (?) hinweisen. Herr Prantl aber wäre am liebsten sofort in Israel einmarschiert. Zumindest müsse man laut und deutlich auf das Unrecht hinweisen, was da geschehe, die Weltöffentlichkeit müsse erkennen, wie sehr in Gaza gelitten wird. (was sie bis jetzt noch nicht weiß (?). „Netanjahu verhandelt nicht, er vernichtet!“ Auf die deutsch-israelischen Beziehungen angesprochen, meinte er: „deutliche Kritik an Israel ist Freundschaftspflicht“. Herr Röttgen stellte aber wenigstens klar, was eindeutig die Ursache für den Krieg gewesen ist.
Auch Frau Miosga war der Meinung, dass da „Unrecht begangen“ wird und dass es eine „Schande“ wäre, was da abläuft.
Was aber leider überhaupt nicht gesagt wurde war, was denn nun die „bessere Richtung“ wäre. Das kann man bei allen ähnlich gelagerten Diskussionen feststellen: Niemand kann eine Lösung aufweisen, niemand hat einen Rat, wie Israel anders handeln sollte. Nur Ratschläge, die bewirken, dass Israel sich selbst aufgeben würde. Niemand zählt die Tatsachen auf, die Israel in einem anderen Licht dastehen lassen. So das Tunnelsystem, die Indoktrination der Schulkinder, das Benutzen von Krankenhäusern und Schulen für Kriegszwecke, die fragwürdigen Todeszahlen, die „menschlichen Schutzschilde“, die Ermordung von Hamas-Kritikern aus eigenen Reihen. Das ist ja alles bekannt, und das Verschweigen dessen, wenn irgendwie argumentiert wird, muss einen Hintergrund haben. Vielleicht steckt in der Argumentation von Herrn Prantl und anderen doch eine Selbstentlastung und eine Reinwaschung der Vergangenheit.
anne.c - 22. Mai, 10:20