Eine Episode aus der DDR
oder: als Walter Ulbricht abgesetzt wurde
In der DDR dachten nicht alle Menschen das Gleiche, und nicht jeder, der die „Staatsmeinung“ hatte, musste ein angepasster Mensch sein. Er konnte einfach mit den Gegebenheiten aufgewachsen sein, wie sie eben herrschten. So erinnere ich mich an den Tag, den 3. Mai 1971, als Walter Ulbricht „abgesetzt“ wurde. Er bedeutete das für uns, was für die Generation unserer Kinder Erich Honecker bedeutete: eben „der da oben“, der schon immer da war, und ohne den man sich „unseren Staat“ nicht vorstellen konnte. Für mich persönlich war die Absetzung Ulbrichts ein Triumph, da ich in einer Atmosphäre aufwuchs, die nicht staatskonform war. Aber meine Freundinnen und Mitschüler, sahen es anders. Tränen bemerkte ich zwar nicht, aber Erbitterung: „Das hat er nicht verdient! Er hat so viel für unser Land getan“. Zum Glück lebten wir gerade dank der künstlichen Politisierung der Gesellschaft letztlich unpolitisch. Darum taten die kontroversen Einstellungen unseren Freundschaften keinen Abbruch. Ich war einfach erstaunt, dass es Menschen gab, die tatsächlich vom Wirken Walter Ubrichts als etwas Wertvollem überzeugt waren.
Eine Generation später, 1989, als Erich Honecker „abgesetzt“ wurde, sahen die Dinge anders aus, da hörte man selbst in staatskonformen Milieus Triumph.
Wieder eine Generation später kann man durchaus Parallelen erkennen. Nicht zufällig ist an der Spitze unserer Regierung jemand, der sich wie eine „Staatsratsvorsitzende“ gebärdet. Eine, die „schon immer da war“, und ohne die sich manch junger Mensch unsere Regierung gar nicht vorstellen kann. Und nicht umsonst heißt es oft, dass die ewige Kanzlerin fast absolutistisch regiert. Noch in diesem Sommer hörte ich Menschen mit denen ich gut bekannt bin sagen, wie viel Angela Merkel für unser Land getan habe. Wir Älteren haben da die Erfahrung voraus, dass ein tiefer Fall manchmal sehr plötzlich kommen kann. Wie es nun im Fall der Kanzlerin Angela kommen wird, das bleibt vorerst der Zukunft vorbehalten.
In der DDR dachten nicht alle Menschen das Gleiche, und nicht jeder, der die „Staatsmeinung“ hatte, musste ein angepasster Mensch sein. Er konnte einfach mit den Gegebenheiten aufgewachsen sein, wie sie eben herrschten. So erinnere ich mich an den Tag, den 3. Mai 1971, als Walter Ulbricht „abgesetzt“ wurde. Er bedeutete das für uns, was für die Generation unserer Kinder Erich Honecker bedeutete: eben „der da oben“, der schon immer da war, und ohne den man sich „unseren Staat“ nicht vorstellen konnte. Für mich persönlich war die Absetzung Ulbrichts ein Triumph, da ich in einer Atmosphäre aufwuchs, die nicht staatskonform war. Aber meine Freundinnen und Mitschüler, sahen es anders. Tränen bemerkte ich zwar nicht, aber Erbitterung: „Das hat er nicht verdient! Er hat so viel für unser Land getan“. Zum Glück lebten wir gerade dank der künstlichen Politisierung der Gesellschaft letztlich unpolitisch. Darum taten die kontroversen Einstellungen unseren Freundschaften keinen Abbruch. Ich war einfach erstaunt, dass es Menschen gab, die tatsächlich vom Wirken Walter Ubrichts als etwas Wertvollem überzeugt waren.
Eine Generation später, 1989, als Erich Honecker „abgesetzt“ wurde, sahen die Dinge anders aus, da hörte man selbst in staatskonformen Milieus Triumph.
Wieder eine Generation später kann man durchaus Parallelen erkennen. Nicht zufällig ist an der Spitze unserer Regierung jemand, der sich wie eine „Staatsratsvorsitzende“ gebärdet. Eine, die „schon immer da war“, und ohne die sich manch junger Mensch unsere Regierung gar nicht vorstellen kann. Und nicht umsonst heißt es oft, dass die ewige Kanzlerin fast absolutistisch regiert. Noch in diesem Sommer hörte ich Menschen mit denen ich gut bekannt bin sagen, wie viel Angela Merkel für unser Land getan habe. Wir Älteren haben da die Erfahrung voraus, dass ein tiefer Fall manchmal sehr plötzlich kommen kann. Wie es nun im Fall der Kanzlerin Angela kommen wird, das bleibt vorerst der Zukunft vorbehalten.
anne.c - 11. Dez, 20:06