Der peinlichste Sonntag des Kirchenjahres
ist ohne Zweifel der so genannte Israelsonntag.
Dieser Sonntag hat das Verhältnis von Christen und Juden zum Thema. Nach dem Holocaust hat die evangelische Theologie versucht, ein theologisches Verständnis des Judentums zu gewinnen, das frei von Antijudaismus und Antisemitismus ist. So sollte es gemeint sein. Ab und zu las ich Berichte von Juden, die neugierdehalber einmal einen Gottesdienst am Israelsonntag besuchten, und das Ergebnis war immer recht frustrierend. Es war in der Regel kein Gottesdienst gegen die Juden, aber er zeugte von Unverständnis und Missachtung den Juden gegenüber. Dem kann ich zustimmen, denn ich habe nicht nur manche Predigt zum Israelsonntag, die jeweils weniger schlimm als peinlich war, gehört, sondern auch manche Diskussion dazu in kirchlichen Kreisen. Nun wird es Abhilfe geben, denn ein Bischof hat Anleitung zur Predigt herausgegeben. In einem Artikel "Heilung fürs heilige Land?" stellt er noch einmal ausdrücklich klar, dass der Staat Israel etwas Grundverschiedenes von der jüdischen Glaubensgemeinschaft ist (darin hat er Recht, denn der Staat Israel beheimatet außer den Juden auch Muslime, Christen, Bahai, Drusen und anderen Glaubensgemeinschaften, die im Gegensatz zu allen Ländern ringsherum ihren Glauben frei ausüben können). Nachdem der Bischof also klar gestellt hatte, dass die jüdische Glaubensgemeinschaft nicht mit dem Staat Israel verwechselt werden darf, hatte er sich selbst die Absolution erteilt, um ungehemmt sein Urteil über Israel schreiben zu dürfen. Wie üblich mittels Vermengung von bösartigen Emotionalitäten und aus dem Zusammenhang gerissenen Fakten.
Die Tatsache, dass das Christentum jüdische Wurzeln hat, kann mit des Bischofs Aussage irgendwie entschuldigt werden. Vielleicht setzt sich aber mit der Zeit doch die frohe Botschaft durch, nach der gemäß Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas (Weihnachtsansprache 2013) Jesus ein Palästinenser war (dem hat niemand Maßgebliches aus der evangelischen Kirche widersprochen). Dann könnte der Israelsonntag endlich wegfallen und diese peinlichen und verdrucksten Predigten müssten nicht mehr gehalten werden.
Dieser Sonntag hat das Verhältnis von Christen und Juden zum Thema. Nach dem Holocaust hat die evangelische Theologie versucht, ein theologisches Verständnis des Judentums zu gewinnen, das frei von Antijudaismus und Antisemitismus ist. So sollte es gemeint sein. Ab und zu las ich Berichte von Juden, die neugierdehalber einmal einen Gottesdienst am Israelsonntag besuchten, und das Ergebnis war immer recht frustrierend. Es war in der Regel kein Gottesdienst gegen die Juden, aber er zeugte von Unverständnis und Missachtung den Juden gegenüber. Dem kann ich zustimmen, denn ich habe nicht nur manche Predigt zum Israelsonntag, die jeweils weniger schlimm als peinlich war, gehört, sondern auch manche Diskussion dazu in kirchlichen Kreisen. Nun wird es Abhilfe geben, denn ein Bischof hat Anleitung zur Predigt herausgegeben. In einem Artikel "Heilung fürs heilige Land?" stellt er noch einmal ausdrücklich klar, dass der Staat Israel etwas Grundverschiedenes von der jüdischen Glaubensgemeinschaft ist (darin hat er Recht, denn der Staat Israel beheimatet außer den Juden auch Muslime, Christen, Bahai, Drusen und anderen Glaubensgemeinschaften, die im Gegensatz zu allen Ländern ringsherum ihren Glauben frei ausüben können). Nachdem der Bischof also klar gestellt hatte, dass die jüdische Glaubensgemeinschaft nicht mit dem Staat Israel verwechselt werden darf, hatte er sich selbst die Absolution erteilt, um ungehemmt sein Urteil über Israel schreiben zu dürfen. Wie üblich mittels Vermengung von bösartigen Emotionalitäten und aus dem Zusammenhang gerissenen Fakten.
Die Tatsache, dass das Christentum jüdische Wurzeln hat, kann mit des Bischofs Aussage irgendwie entschuldigt werden. Vielleicht setzt sich aber mit der Zeit doch die frohe Botschaft durch, nach der gemäß Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas (Weihnachtsansprache 2013) Jesus ein Palästinenser war (dem hat niemand Maßgebliches aus der evangelischen Kirche widersprochen). Dann könnte der Israelsonntag endlich wegfallen und diese peinlichen und verdrucksten Predigten müssten nicht mehr gehalten werden.
anne.c - 23. Aug, 15:50
Wenn man (mehr oder weniger) verkündigt, dass Gott und Allah identisch sind, muss man doch nicht widersprechen, oder?
Ein Vorschlag zur Güte: Der Israelsonntag könnte doch jetzt schon seiner Peinlichkeit beraubt werden. Man nennt ihn einfach in "Palästinasonntag" um! Und da so Vieles hingebogen wird, dürfte die Erklärung zur Umbenennung vielleicht nicht so schwer sein.
Eine Frage: Ich habe eben nach dem Artikel "Heilung für's ..." gegoogelt, aber nicht gefunden. Gibt es ihn überhaupt online?
Danke und noch ein schönes WE!