Der Israel-Gaza Krieg ist vorbei

Der Konflikt noch lange nicht. Es wird ruhiger in den Kommentaren, und in den Blogs, die aus Israel berichten sinken die Seitenanrufe auf das vorkriegliche Maß. Außer dem, was die direkt Beteiligten erleiden mussten, haben die "Zuschauenden" und auch "Mitleidenden" wieder viel gelernt. Für mich sowie für jeden, der mit wachen Sinnen teilnimmt, bleiben viele Fragen. Besonders bleibt für mich die Frage nach den Medien bzw. nach Personen, deren Ansichten das öffentliche Leben mitbestimmen. Meine Frage kann ich auch ganz direkt sagen: "Warum lügen sie?" (siehe Blogeintrag vom 16.7.) Journalisten, Reporter, Bischöfe, Pfarrer sind in der Regel Menschen, die studiert haben, die über eine gewisse Allgemeinbildung verfügen, und die - gerade in ihren Berufen - gelernt haben sollten, unwahr und wahr voneinander zu unterscheiden.

Um diese meine Behauptung zu illustrieren, möchte ich auf meinen letzten Eintrag noch einmal eingehen. Warum werden bestimmte Behauptungen aufgestellt, aber Fakten, die unbedingt zur Beurteilung dieser Behauptungen dazu gehören, verschwiegen? Warum behauptet ein Bischof wörtlich: "Israel reagiert über. Auf drei getötete zivile Israeli(s) antwortet Israel mit der Tötung von fast 1900 Palästinensern, davon 447 Kinder (Kirchenzeitung für Mecklenburg Vorpommern, Nr. 34, 1. Seite) Die Vorstellung, die dabei vermittelt wird, lautet: Israel ist gut 600 mal so schlimm, wie Gaza, und noch schlimmer, da es Kinder tötet, womit in die Rufe "Kindermörder Israel!" der palästinensischen Demonstranten in Deutschland eingestimmt wird. Nebenbei wird der "völlig irrationalen Raketenbeschuss der Hamas in Gaza" erwähnt, dabei werden diesmal Zahlen vergessen. Weiterhin wird verschwiegen, dass viele der angeblichen getöteten Zivilisten in Wirklichkeit Hamaskämpfer waren, dass die Hamas Zivilisten als Schutzschilde benutzt, dass ein umfangreiches Tunnelsystem unter Gaza bis weit nach Israel hinein angelegt wurde (direkt unter Krankenhäusern, Moscheen und Schulen entlang), das zur Verübung terroristischer Überfälle und Entführungen genutzt werden können.

All diese Fakten sind aus vielen Quellen bestätigt, sie werden aber nicht erwähnt, um ein besonders bösartiges Bild von Israel zu zeichnen. Dieses Bild zeichnet nicht nur ein Bischof, sondern viele deutsche Medien.

Umso weniger kann ich diese Unwahrhaftigkeit verstehen, weil z. B. das Bild, das palästinensische Demonstranten an den Tag legen, das entgegengesetzte Bild davon ist, das all die wohlmeinenden Menschen, seien sie christlich oder auch nicht, gern sehen. Zumindest in Gaza sieht man sie vermummt, Waffen bespickt, in die Luft böllernd. Wohltaten und Süßigkeiten austeilend, wenn man es geschafft hat, Juden zu ermorden. Das ist doch nicht das, was Pfarrer, Idealisten und Medienleute als ein ideales Bild ansehen möchten. Auch habe ich nie ein Foto erblickt, auf dem es vergleichbare Demonstranten in Israel gäbe, das doch als ein besonders übles Land dargestellt wird. Im Gegenteil: In Israel kann man auch Demonstranten gegen den Gaza-Krieg sehen.

So kann ich es mir nur so vorstellen, dass diejenigen, die dieses unwahrhafte Bild von Israel zeichnen der Meinung sind, dass das martialische Bild der palästinensischen Kämpfer die Antwort auf etwas "viel Schlimmeres" sei, das aus Israel kommt. Dass also die vermummten Kämpfer, willenlose Marionetten, nichts dafür können, dass sie so sind wie sie sind (Man nennt so etwas Dämonisierung Israels). Was dieses "ganz besonders Schlimme" ist, darauf hat mir noch nie jemand eine Antwort geben können.

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