Mittwoch, 30. August 2017

Meine letzte Begegnung mit Reuven Moskovitz

kann ich nicht genau datieren, sie war auf jeden Fall in der Zeit, als Joschka Fischer Außenminister in Deutschland war.

Reuven, ein aus Rumänien stammender Israeli, der vor kurzem verstarb, war das, was man wahlweise einen „selbsthassenden Juden“ oder einen jüdischen „Israelkritiker“ nennt. Vieles ist über diese Sorte von Menschen bekannt, aber Reuven war eben derjenige, den ich persönlich kennen gelernt habe. In diesem Blog habe ich vom 17.7. bis 10.8. 2013
meine Begegnung mit ihm geschildert. Sein in Deutschland erschienenes Buch „Der lange Weg zum Frieden“ habe ich gelesen, ebenso wie einige seiner in Kennerkreisen berühmten Rundbriefe, die er zu Ende jedes Jahres an seine Bewunderer verschickte. In der Riege der „selbsthassenden Juden“ bzw. jüdischen „Israelkritiker“ war er sicher nicht in der ersten Reihe, aber immerhin - der Aachener Friedenpreis wurde ihm verliehen.

So kann ich mich jetzt nur noch an meine letzte Begegnung mit Reuven erinnern. Damals
besuchte ich meine Freundin, die wiederum eine Freundin von Reuven war. Reuven kam zufällig ebenfalls zu Besuch. So verabschiedete ich mich schnell, denn sowohl Reuven, sein von seinen vielen Freunden verehrtes Buch, als auch seine Auftritte waren mir gut bekannt. Für einen Augenblick kam ich noch einmal in die Wohnung zurück, wo Reuven gerade auf meine Freundin einredete. Ins Gespräch vertieft, wurde ich nicht weiter wahrgenommen, denn Reuven besprach gerade sein wichtiges Anliegen. Nämlich ob meine Freundin ihm helfen könne, Kontakt zu Joschka Fischer aufzunehmen, um …….. Es hat wahrscheinlich nicht geklappt. Beim jetzigen Außenminister Gabriel wären die Chancen, das Anliegen anzubringen, nämlich Druck auf Israel auszuüben, wohl höher.

Zu spät: denn ohne Reuven geht nun gar nichts mehr. Wie alle Spezies seiner Art gehörte er zu den vielen Einzelkämpfern, die um sich den Nimbus der Singularität verbreiten.

Im Luftreich des Traums

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